Sonntag, 30. Juni 2013

Nach der Sturmflut die Burgerwelle?

Alle 16 km - rein rechnerisch gesehen - lockt hierzulande ein McDonalds-Restaurant zu BigMac und Chickenburger, aber es sollen noch mehr werden. Nach dem Willen des US-Mac-Donalds-Chefs noch weitere 250, allein in Deutschland, dem zentralen McDonalds-Markt in Europa. Wie viele Milliarden Umsatz werden dann wohl erreicht? - Bereits jetzt spülen deutsche Fastfood-Esser jährlich 3,247 Milliarden in die Mac D-Kassen. Auf Befragen teilt der US-Chef seine persönlichen Lieblingsgerichte mit: Pasta und gutes Rindfleisch mit gegrilltem Gemüse. Klingt vernünftig der Mann, denn bei seinen 2-3 maligen Besuchen wöchentlich in hauseigenen Schnellrestaurants - Motto: good food fast - nimmt er meist nur einen Kaffee zu sich.

Mehr dazu: http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/mc-donald-s--ich-liebe-pasta-und-gutes-rindfleisch-,10808230,23540092.html

Donnerstag, 27. Juni 2013

Urlaubsknigge III: Österreich

Heute geht's nach Österreich - was kann man als "Piefke"-Tourist da nicht alles falsch machen!

1 Wo wird man sonst noch so ungehemmt mit "Gnä' Frau" tituliert? "Küß die Hand" - das trifft schon auch mal einen Herrn. - Nicht pikiert sein, sondern genießen! Ist ja eh nicht so bierernst gemeint - sondern einfach österreichische Galanterie und Liebenswürdigkeit.

2  Für ein Land, das bereits 1920 die Adelstitel offiziell abschaffte, hört man immer noch eine ganze Menge davon. Echt oder unecht? Wer will das entscheiden. Jeder hört gerne seinen Namen, aber in Österreich darf man ruhig noch einen Herrn Magister, Geheimrat oder Professor, Frau Doktor oder Frau Baronin anhängen. Schaden kann's nicht und der Betroffene genießt und schweigt!

3 In Österreich gib't kein Trinkgeld ... sondern "Schmattes" - 10% in Restaurants und Taxis, im Kaffeehaus darf es - kein Schmäh - ruhig deutlich drüber liegen! Ein Kaffeehaus-Ober weiß, was ihm gebührt. Übrigens - nicht an bereits besetzte Tische dazu setzen, auch nicht beim Heurigen - das kann Ärger geben.

4 Man spricht deutsch, aber man ist in Österreich! Ist ja eh ein ganz anderer Zungenschlag, sehr charmant und gefällig - aber nicht nachmachen - kann peinlich ausgehen.

5 Die Brotzeit am Vormittag kennen wir ja auch aus Bayern (Weißwürste dürfen das Mittagsgeläut nicht überleben!). Aber die Kaffee-Jause am Nachmittag hat in unserem Nachbarland noch mehr viel Gewicht. Genauso wie die bienenumschwärmten Kuchen, Strudel, Mehlspeis, Nockerln und Buchteln, Torten und Baisers. Einfach hemmungslos darüber herfallen! (Natürlich mit dem gebotenen Anstand)

6 Die Kunst der Konversation wird im traditionsverliebten Österreich - ähnlich wie Etikette und Kleiderordnung - sehr gepflegt. Tabuthemen sind der Zweite Weltkrieg (der Österreich bis 1955 in allierte Hand zwang), Otto von Habsburg und natürlich auch gewisse Dunkelgestalten des deutschen Nationalsozialismus.

7 Die Hauptstadt Wien ist - keine Frage und bitte keinen Widerspruch - die "schönste Stadt der Welt".

Viel Spaß in der Alpenrepublik!

Donnerstag, 20. Juni 2013


Urlaubsknigge II - Tourist in den USA

Auch wenn die Vereinigten Staaten von Amerika noch immer als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelten, der unbegrenzten Freiheiten sicherlich nicht. Als Besucher in den USA sollte man daher tunlichst ein paar einfache Regeln verinnerlichen:


1 Bei der Einreise keine dummen Scherze über Drogen oder Waffen - kommt nicht gut an

2 Im Flieger keinen Körperkontakt auf den Armlehnen!

3 Tip - Trinkgeld - macht für Servicepersonal nicht selten den allergrößten Teil des Gehalts aus - 10-20% werden erwartet, auch wenn Sie nicht ganz so zufrieden waren.

4 Auch im Taxi - 10-15% sind die Regel

5 Auf dem Highway schneller als 55 bzw. 65 Meilen/h? Vorsicht - die Kontrollen verstehen keinen Spaß - vor allem nicht, wenn Sie eine falsche oder reflexartige Bewegung machen - kann bös ausgehen.

6 Im Lift macht man sich keine Freunde, wenn man telefoniert, sich laut unterhält, den Nebenstehenden - wenn auch nur zufällig - berührt oder das Gegenüber mit dem Blick fixiert oder auch nur etwas tut, was so ausgelegt werden könnte.

7 Im Restaurant: Nie dazusetzen. Bei der Suche nach der Toilette immer nach den Restrooms fragen.

8 Unverbindlichen Small talk nicht überfrachten - locker bleiben!

9 Offiziell eingeladen? Dresscode beachten! „Black Tie“ bedeutet: Smoking/Abendkleid.

10 Die Puritaner lassen grüßen! Selbst bei Kids - korrekte Strand- oder Poolkleidung ist angesagt. Busenfrei geht gar nicht, schon gar nicht nackt ins Wasser. - Kostet Buße!

11 Keinen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit!

12 Rauchen im öffentlichen Raum noch weniger. In Restaurants nur im Raucherbereich. Lokale und regionale Sonderheiten erfragen oder schauen wie es die anderen handhaben.

13 Müll am Strand zurücklassen? Überlaute Musik? Das erleichtert die Urlaubskasse um ein Strafgeld.

14 Lokale Permits (Strandparty, Lagerfeuer größere Gruppen ..) beachten

15 Vor allem in Kalifornien: Kein Glas am Strand!

Ansonsten - take it easy!

Samstag, 15. Juni 2013



Urlaubsland Spanien - Unangefochtene Nummer 1 bei deutschen Touristen

Aber benehmen wir uns dort immer so wie es die Spanier gerne hätten?
Einige Dos und Don'ts ...

1 Möglichst schon beim Packen ein Manana-Gefühl entwickeln - den Dingen ihren Raum geben. Den Busfahrer im Hotel-Shuttle nicht ab Flughafen zu besonderer Eile drängeln (jaja, Sie wollen fix an den Strand, schließlich sind Sie ja bereits eingeölt .. :-))
2 Auch den Zimmerservice nicht gleich am ersten Morgen anschnauzen, weil Sie ein Haar neben dem Kopfkissen gefunden haben. Vermutlich gehört es Ihrem Vorgänger und er vermisst es bereits schmerzlich, weil es eines sehr letzten Haupthaare war. Freuen Sie sich darüber, dass Sie noch über einen vollen Schopf verfügen ;-) 
3 Auch beim Frühstück nicht sofort nach Leberwurst krähen - Manchego und Serrano sind viel viel leckerer! 
4 Ihr Badetuch ist dazu da, ihre Hüften zu umschlingen und nicht, um auf Strandliegen Ihr Liegerecht zu demonstrieren. 
5 Lange Warteschlangen vor dem abendlichen Speisesaal elegant umgehen und an der Bar einen Vino und ein paar Tapas nehmen. Dabei mit dem Camerero über die Speisenfolge plaudern und den Sonnenuntergang im Auge Ihrer Partnerin oder Ihres Liebsten beobachten.
6 In Restaurants nicht auf getrennten Rechnungen beharren. Einmal einladen und sich am nächsten Abend einladen lassen! Im Restaurant Stil und Kleiderordnung wahren (gleiches gilt für den Besuch von Kirchen und Museen). Einen Tisch nur belegen, wenn Sie wirklich speisen wollen - sonst nix wie weg in die nächste Bodega oder Taperia. Nicht an einen besetzten Tisch setzen - besser an der Bar auf einen freien warten.
7 Die Siesta zwischen 13.30 und 16.30 h ist heilig, auch für Sie.
8 Tabu-Themen: Stierkampf, Franco, Eurokrise, Elefantenjagd, Conquistatoren, Hexenverbrennung (gut, ist schon lange her) und Inquisition (auch so)
9 Katalanen sind Katalanen und Basken sind Basken - 
10 Über Lärm meckern bringt nix außer Irritation. Liegt das Zimmer über der Disko - einfach mitfeiern und lange schlafen.

Nächstens schauen wir uns in Griechenland um .. 


Sonntag, 9. Juni 2013


Die Pille rollt ..

Der Pharmamarkt ist voll und unübersichtlich für den Laien (aber nicht selten auch für Ärzte). Ständig drängen neue Medikamente - Generika in neuer Verpackung - auf den Markt. Der neueste Innovationsreport einer großen deutschen Krankenkasse verweist nach einer Studie darauf, dass nur eines von 23 untersuchten, kürzlich neu hinzugekommenen Medikamenten wirklich besser beurteilt wurde als bereits bewährte, vorhandene Arzneien zur gleichen Indikation. Viele davon brächten keinerlei Zusatznutzen mit und seien dennoch Kostentreiber. Nach Meinung der Krankenkasse könnten hohe zweistellige Millionensummen eingespart werden, ohne dass die Patientenversorgung gefährdet wäre. Die Wechsel- und Nebenwirkungen neuer Medikamente würden sich auch erst in der Langzeiterfahrung offenbaren. Patienten als Versuchskaninchen .. Keine schöne Vorstellung und - zugegeben - auch nicht neu.

Übrigens: Ist das nicht der Gemeine Mistkäfer, der Dungkugeln über längere Strecken in seine unterirdischen Vorratskammern rollt und sich dabei am Sternenlicht orientiert?

Freitag, 7. Juni 2013

Intuition - der neue Weg?

Was ist eigentlich Intuition? Geronnene Erfahrung, sagen die einen, gefühltes Wissen die anderen. Es ist die Geisteshaltung, die Louis Pasteur im Sinn hatte, als er den Satz prägte: "Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist". Wenn sich Bestimmung erfüllt. Einfach so, aus dem Handgelenk, und man fühlt, dass alles ganz richtig ist so wie es ist. Bereit sein für das Unerwartet-Erwartete. Wenn man Entscheidungen trifft, ohne das Für und Wider abzuwägen, weil der Bauch "Ja" sagt und das Urvertrauen überwiegt.

Alles wird gut. Auch so ein Satz, der so oft persifliert wurde, aber sich dennoch nicht abgreift. 

Donnerstag, 6. Juni 2013

Vertrauensverlust bei Food - nur eine vorübergehende kleine 'Panik?

Unsere Nahrung erhält uns am Leben, und dies möglichst gesund. Aber immer öfters gibt es Anlässe sich über die Foodindustrie aufzuregen. Das ist nicht neu - früher waren es Maden im Fisch, BSE oder die Schweinegrippe, heute sind es untergeschobenes Pferdefleisch, Keimschleuder Salat, Bio-Eier, die bio nur vom Hörensagen kennen, Gammelfleisch, das mehrere Tausend Kilometer Fernreise hinter sich hat. 

Von den vielen unbekannten und nicht ins Licht der Öffentlichkeit gezerrten Skandälchen mal ganz abgesehen - allein, dass wir bei Fertiggerichten Zucker, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe untergejubelt bekommen, bei Pizzakäse und Fruchtjoghurt Surrogate und bei Kochschinken Pressfleisch aus zweifelhafter Herkunft und beim Hühnchen .. na, das wollen wir vielleicht jetzt besser gar nicht so genau wissen - Die Foodindustrie, die noch 2009 als Spitzenreiter im Vertrauensindex der TNS Emnid galt, ist dabei ihren Bonus zu verspielen. 

Sicherlich ist die Sicht des Verbrauchers subjektiv,  gerät der einzelne Skandal schnell zu groß dimensionierter Panikmache - Auf dem GPRA-Vertrauens- und Sympathieindex ist die Foodindustrie in Relation zu den weiteren starken Branchen Auto, Gesundheit, IT, Verkehr, Chemie, Energie, Finanzen um 13 Prozent gegenüber 2012 zurückgefallen. Der heutige Spitzenreiter? Die Automacher. Die können wenigstens nicht beim Blech mogeln. 

Was besagt das auch? Krisen-PR ist angesagt, aber nicht nur Schönschreiben, sondern offen Fehlverhalten zugeben. Erkennen lassen, wie man es besser machen will. Glaubwürdig, ehrlich, verantwortungsbewusst. Dies überzeugt dann letztlich auch den Verbraucher. Der muss sich aber auch selbst fragen:

Warum kaufe ich geschnibbelten Salat in Plastik, wenn es doch marktfrische Gemüse gibt?
Warum verirren sich so oft poppig hergerichtete Fertiggerichte in den Einkaufskorb, wenn ich doch aus Pellkartoffeln, Matjes und roten Beeten eine wunderbare schnelle Mahlzeit zaubern kann'? Oder aus frischer Pasta mit Olivenöl, Parmesan, Pesto und Rucola? Aus Zucchini, Tomaten, Hack und Käse? Aus Kartoffeln, Blumenkohl, Hühnerbrühe und frischen Kräutern eine Suppe? Aus Fischfilet mit Oliven ein leckeres Ofengericht? Warum muss es gerade bei unseren Nahrungsmitteln billig, billiger, am billigsten sein?

In der Steinzeit hatten unsere Vorfahren gar keine andere Wahl als das, was sie rechts und links des Wegesrandes fanden oder mit der Keule getroffen wurde, sofort zu verzehren. Aber wir Heutige - wir haben die Wahl.






Samstag, 1. Juni 2013


Wann hatten Sie sich zuletzt mal richtig Erholung gegönnt?

Immer mehr Menschen leiden an Schlafstörungen und seelischen Unausgeglichenheiten, die sich früher oder später organisch auswirken. Raubt unser modernes Leben uns Schlaf, Seelenruhe und Gleichmut? Was wir oft als Erholung bezeichnen, ist auch nur erneute Aktivität unter Leistungsdruck (Urlaubs- und Freizeitstress). Die traditionelle Sommerfrische  der letzten Jahrhunderte - raus aus den stickigen Großstädten, rein in die luftige Natur - ist  heute mehr denn je ein privat-gesundheitliches und gesellschaftlich-wirtschaftliches Postulat. 

Warum macht es Sinn, seinen Kopf regelmäßig zu „entleeren“?

Das Menschenrecht auf Erholung wurde 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in die Allgemeinen Menschenrechte aufgenommen. Dieses Grundbedürfnis wurde vorher nur Kranken, Verletzten, von einer Katastrophe betroffenen Menschen zugesprochen.

Aber zu warten, bis der Körper mit organischen Symptomen das Haltesignal setzt, wäre fatal. Sinnvolle Unterbrechungen innerhalb des Arbeitstages, entlastende Pausen wirken chronischer Überbelastung entgegen, die als Folge Negativ-Stress, Konzentrationsschwächen, Übermüdung und Aussetzern Tür und Tor öffnet. Negativ-Stress macht krank, unzufrieden und dick - wie wir jetzt wissen. Zwischen Konkurrenzkampf, übergroßen Zielen, maximaler Ausschöpfung der eigenen Ressourcen und der angemessenen Erholung liegt eine immer weiter auseinander driftende Kluft.

Eine erholende Auszeit ist bereits der Schlaf - das simpelste Mittel zur Regeneration. Beschäftigungsfreie Pausen zwischen Arbeitsphasen - einfach mal ins Grüne starren, einen kleinen Schwatz halten, eine Patience legen! - , das Wochenende freihalten für süßes Nichtstun und anstatt Abenteuerurlaub eine Wellnesskur einzulegen lädt den Akku wieder auf. Schweigen. In sich hineinhorchen. Die Ansprüche niedriger schrauben - mit Augenmaß Ziele setzen, Zufriedenheit im kleineren Maßstab finden. 

Gut erholte Menschen, die mit sich im Einklang sind, nützen auch der Volkswirtschaft. Wir wollen jetzt natürlich nicht an „Kraft durch Freude“, an organisierte Erholungskreuzfahrten, die ein ganzes Volk fit für die Belastungen eines (geplanten) Krieges machen sollten, denken. Mitarbeiter, die entspannt und ausgeruht an ihren Schreibtisch oder an die Werkbank kommen, sind ein Wirtschaftsfaktor von immenser Bedeutung und profitieren selbst am meisten davon. 

Ruhepole als wirtschaftliche Ressourcen müssen in der Stadt-, Land- und Raumplanung künftig noch eine bedeutendere Rolle spielen als bislang, zeitgemäßes Naturmanagement  dem menschlichen Bedürfnis, Raum zu besetzen, entgegentreten. Humane Lebenswelten sind und bleiben eine Herausforderung für diese und kommende Generationen.