Mittwoch, 29. Oktober 2014

Heute gibt's Knoblauch satt!

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Die Anti-Vampir-Suppe - Knoblauch ...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Kurz vor Halloween kullern wieder die Kürbisse wie von selbst in die Einkaufskörbe. Rezepte...

Mittwochssuppe: Die Anti-Vampir-Suppe - Knoblauch mit Weinraute

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Kurz vor Halloween kullern wieder die Kürbisse wie von selbst in die Einkaufskörbe. Rezepte für saftig-orange oder quietschrote Kürbissuppen mit Ingwer, Kurkuma, Paprika, Tomate und Chili gibt's zuhauf. Daher an dieser Stelle - keine Kürbissuppe.

Aber gegen Vampire und Geister hätten wir etwas aufzubieten, und zwar die ganz einfache, ganz leckere und ganz wirksame

Südtiroler Knoblauchsuppe mit Weinraute


Wir brauchen:

100 g Mandeln, 6-8 Knoblauchzehen, 1 Bund Petersilie, Lorbeer, Thymianzweig, 1 L Hühnerbrühe (möglichst selbst gemacht), 1/4 L Weißwein, Muskat, Salz, Pfeffer, 2 Eigelbe, 50 g Sahne, etwas Zitrone, 2 Scheiben trockenes Dinkelbrot vom Tag zuvor, Butter, Küchengarn. Und Weinraute. (Alternativ: Salbei)

Das würzige Küchenkraut Weinraute, das für eine hohe Bekömmlichkeit sorgt und die Verdauung anregt, gibt es in Südtirol wildwachsend. Bei uns muss man schon mal den Bio-Gärtner fragen, ob er einen Stängel herausrückt. Auch im Online Handel wird man fündig (als Kräutertopf oder getrocknet). Ansonsten auf einen Grappa con ruta ausweichen - der in gut sortierten Spirituosenabteilungen zu finden ist. Der tut auch später noch gute Dienste!


Und so geht's:

1 Mandeln mit kochendem Wasser übergießen, abziehen, hacken (oder gleich fertige Mandeln verwenden), zusammen mit den geschnittenen Knoblauchzehen mit dem Stab pürieren.

2 Kräuter vorbereiten: Petersilien- und Weinrauteblättchen abzupfen, verwahren. Die Stengel mit Lorbeer und Thymian zusammenbinden.

3 Hühnerbrühe und Weißwein mit der Knoblauch-Mandel-Paste erhitzen, das Kräuterbündel hineinhängen. Alles 15 Minuten sprudelnd kochen lassen. Kräuter herausnehmen.

4 Suppe durchseihen, zurück in den Topf. Mit den gehackten Petersilie- und Weinrauteblättern mischen, salzen, pfeffern, Prise Muskat,  ein paar Tropfen Zitrone.

5 Eigelbe mit etwas Brühe und der Sahne verschlagen. Den Mix in den Topf einrühren, ganz kurz erhitzen.

6 Beim Servieren die Suppe mit in Butter gerösteten Dinkelbrot-Croutons bestreuen.

Im Mittelalter eine begehrte Heil- und Duftpflanze, geriet die Weinraute in der Folge als Küchenkraut in Vergessenheit. Weinraute lässt sich im Kräuterbeet ziehen. Auf der Fensterbank verbreitet sie im Kräutertöpfchen ein anziehendes, an Moschus erinnerndes Odeur. Toll zu Eierspeisen und Fischgerichten oder zu Pilzen. Umwerfend, wenn man beim Handfiltern dem Kaffeepulver etwas getrocknete Weinraute zufügt. Der damit erzielte amaretto-ähnliche Geschmack ersetzt den Mandellikör. Gemeinsam mit Wacholder, Thymian und Lorbeerblatt gibt Weinraute jedem Fleisch (vor allem Schwein, Lamm) eine wildähnliche Anmutung.


Originalrezept in:
Die neue echte italienische Küche, GU.



Mittwoch, 22. Oktober 2014

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Grüngemüse-Orgie mit Scampis

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Grüngemüse-Schmaus mit Scampis: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Orgiastisch! Mehr Vitalität in einer Suppe geht kaum! Brokkoli ist ein Herkulesgemüse - vor...

Mittwochssuppe: Grüngemüse-Gelage mit Scampis

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Orgiastisch! Mehr Vitalität in einer Suppe geht kaum! Brokkoli ist ein Herkulesgemüse - vor allem, wenn er ganz frisch ist. Also darauf achten, dass die Röschen des wie ein Fallschirm aufgespannten Kopfes dunkel- bis blaugrün sind, die Blütenstände fest, knackig und keineswegs vergilbt, der Strunk nach grünem Spargel duftet, sein Inneres weiß bis pistaziengrün leuchtet und der Gesamtgeruch frisch-gemüsig, aber nicht kohlig daherkommt. Klingt schwierig, ist es aber nicht.

Grüngemüse-Gelage mit Scampis


Wir brauchen:


500 g rohe Brokkoliröschen (Strunk roh hobeln, mit Sour cream verzehren), ca. 100 g rohe geschnittene Pastinakenwurzeln, 2 Selleriestangen, gewürfelt, 1 Knoblauchzehe, 1 Stückchen frischen Ingwer, 2  gehackte Frühlingszwiebeln, Basilikum, 3 Handvoll rohen Blattspinat, 125 Canellini-Bohnen, Salz, frischen Pfeffer, 2 TL Meeresfrüchte-Paste, 1 L kräftige Gemüse- oder Rinderbrühe, 100 ml Mandelmilch, einige gegrillte Scampis (kein Muss)



Und so geht's:

1 Gehackten Ingwer, Knoblauch, frisches Basilikum mit Meeresfrüchte-Paste in heißem Fett kurz anschwitzen. Salzen, pfeffern.

2 Brokkoli, Pastinaken, Frühlingszwiebeln, Sellerie zufügen, mit der Brühe zusammenbringen und aufkochen. Gar köcheln lassen auf kleiner Flamme.

3 Spinat und Bohnen (vorgekocht, aus der Dose) zufügen, 100 ml Mandelmilch zugießen, alles 3 Minuten erhitzen.

4 Glatt pürieren, mit Cayenne-Pfeffer nachwürzen, falls nötig. Spritzer Limonensaft.

5 Mit frisch gehackten Kräutern bestreuen und ggfs. mit gegrillten Scampis servieren. Dazu frisch aufgebackenes Sesamfladenbrot! Hmmh.

Natürlich kann man bei den Beigemüsen variieren und muss nicht jede Zutat vorhalten. Hauptsache grün! Eine fabelhafte Suppe, die man an einem Herbstsonntag als spätes Mittagessen (nach einem ausgiebigem Frühstück) oder als frühes Abendessen mit Freunden genießen kann. Vorab ein frischer Feldsalat mit Radieschen (und Speckkrüstchen), danach eine Grütze aus grünen und roten Stachelbeeren mit Crème Chantilly - und es kann Ihnen an diesem Tag nichts mehr passieren! Außer dass auch Ihre Vitalität durch die Decke geht .. was einem gemütlichen Sonntagsausklang nicht im Wege steht ;-)

Kraftprotz Brokkoli

Brokkoli steht im Verdacht, einer der potentesten Vertreter aus der weitverzweigten Grüngemüse-Familie zu sein - sein Vitalstoffgehalt ist fast nicht zu schlagen, nicht zuletzt durch das krebsvorbeugende Antioxidans Sulforaphan. Brokkoli bunkert viel Chrom – was sich günstig auf den Fettstoffwechsel und die Cholesterinbalance auswirkt. Kalium, Kalzium und Magnesium tun Nerven und Muskeln gut, Ballaststoffe und Vitamin C, E, A und das Coenzym Q10 sind wahre Anti-Aging-Segen der Natur.

Dann mal schnell noch auf den Markt oder zum Türken um die Ecke ..



Sonntag, 19. Oktober 2014

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Viel bringt viel - stimmt das wirkl...

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Viel bringt viel - stimmt das wirkl...: Mehr Klasse wagen! Bei der Unternehmenskommunikation, bei der Vernetzung, bei der Prägung von Profil und Content

Sonntagsthema: Viel bringt viel - stimmt das wirklich?

Die Herbstsonne lockt ins Freie - daher reicht's heute nur für einen Quickie!

Wie war gleich die Frage? Ach ja, bringt viel auch viel? Sie gilt für jeden Lebensbereich - selektieren oder wahllos konsumieren, akzeptieren, adaptieren? In der Überlegung welche, wie viele und wie geartete Kontakte über soziale Netzwerke, Medienarbeit, Unternehmensblog oder Content Marketing zu generieren empfehlenswert wäre, kann sie existenziell sein.

Wenn Sie mich fragen: Mehr Klasse wagen!


Zugegeben - macht mehr Arbeit, erfordert mehr Denke. Zielgruppenanalyse, Strategie und Reflexion gehen der Planung voraus. Wer profitiert am meisten von meinen Angeboten? Und warum? Wem habe ich etwas zu sagen und wem will ich zuhören? Unternehmen müssen sich diese Frage jährlich stellen und zwar lange bevor die eigentliche Jahresplanung ansteht.

Internet Marketer sehen das Heil in massenhaften Kontakten und holen entsprechende Tools aus dem Köcher, die als Folge den Begriff Kommunikation weitgehend ad absurdum führen. Für Consumer-Branchen mit schnelllebigen Produkten ist Masse wohl unabdingbar. Aus der klassischen Werbung kennen wir Streuverluste - Auch undifferenziert verbreitete Presse-News bleiben oft erfolglos in Zeiten, in denen immer weniger Redakteure mit immer beschränkteren Möglichkeiten unter immer höherem Zeit- und Kostendruck möglichst noch bessere Arbeit als früher leisten müssen. Wer hat da noch Zeit zum Lesen, Sichten, Recherchieren?

Doch wie schaut es bei Social Media Marketing aus? Beim E-Mail-Marketing? Bei Content Marketing, das sich durch die deutliche Fokussierung auf den Empfängernutzen von Werbung abhebt, aber dennoch "verkaufen" muss?

Reichweite im Hype des digitalen Zeitalters 


Sichtbar und vernehmbar zu sein ist das Postulat des Marktes. Die Kommunikationsmaschinerie läuft. Aber was bringt ein (nicht aktualisierter und nicht spezifizierter) Newsletter, der an 2000 Personen versandt wird, wenn ihn maximal 20% öffnen und nur 5% = 100 lesen? Von denen dann 10% reagieren? 10 mögliche Kundenreaktionen. Wenn er - weil wahllos ausgesandt - den Großteil der Adressaten aber eher nervt als erfreut? Was sich im Unterbewusstsein verankert.

Sind 999+-XING-Kontakte für den wichtig, der sich mit einer hoch qualifizierten Dienstleistung oder einem außergewöhnlichen Produkt an einen gut zu identifizierenden speziellen Kreis richtet? Was bedeuten 800 mühsam oder gegen Penunze erarbeitete Facebook-Kontakte, wenn man in Betracht zieht, dass diese genau genommen Facebook gehören und mit der Änderung der FB-Geschäftsregeln fix bedeutungslos werden können? Verschwendete Energie, die gezielter eingesetzt mehr Output bringen könnte.

Klare Kontur - klare Haltung!


Gerade Dienstleister, bei denen das Produkt untrennbar mit der Person verbunden ist, tun gut daran ihrer Haltung Kontur zu geben. Auch ein Gebrauchsgegenstand verfügt über eine Persönlichkeit, zumindest sollte er das, im Sinne von Markenidentität. Unternehmen und natürliche Personen haben das Potenzial zu einer Marke. Aber nicht jeder will es sein. Wenn ihn seine persönliche Prägung lieber im Mainstream der zahnlosen Waller, großmäuligen Karpfen und durchsichtigen Stichlinge schwimmen lässt, ist das auch in Ordnung. Solange er dabei nicht vom Hecht gefressen wird.

Das Ziel im Fernrohr


In einer fragmentierten modernen Gesellschaft kann die Haltung im Zusammenspiel von Bürger, Staat und Gesellschaft stabilisierend wirken. Im Haifischbecken von Markt, Wettbewerb und Profit auch. Wer hier Profil zeigt, fällt aus der Masse heraus. Und umso spezifischer, desto erfolgreicher der Zieleinlauf.

Zurück zur Eingangsfrage:

Also dann eher die richtigen als viele Kontakte, Kunden, Freunde, Fans, Partner? Viele richtige? Oder doch so richtig viele? - Ach wer weiß das schon so genau! :-)

Montag, 13. Oktober 2014

Aufgespießt: Katzenfotos sind ja soooo beliebt ..

.. da wollen wir nicht zurückstehen. Deswegen gibt's heute auch bei 1a-Grenadas mal ein schnurriges Kätzchen:




Süß, nicht? Oder doch eher "LOL", "OMG", "Genial", "WTF", "Fail" oder "Trashy" (emotionale Reaktionsangebote in Buzfeed-Zeiten)

Auf jeden Fall: NICHT füttern, NICHT streicheln, NICHT reizen!

Sonntag, 12. Oktober 2014

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Die Langsamkeit des Herbstes

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Die Langsamkeit des Herbstes: Der aktuelle Newsletter von MissWord!  thematisiert "die neue Langsamkeit" von unterschiedlichen Warten aus gesehen. Wussten Sie,...

Sonntagsthema: Die Langsamkeit des Herbstes

Der aktuelle Newsletter von MissWord! thematisiert "die neue Langsamkeit" von unterschiedlichen Warten aus gesehen. Wussten Sie, dass der menschliche Organismus im Herbst durch das reduzierte Licht verstärkt "nachtaktive" Wachstumshormone ausschüttet? Und dass diese zuständig sind für gesund erhaltende Zell-Reparaturen und den flotten Nachschub von Glückshormonen?

Der Kirchenkalender legte den Gläubigen bis 1917 noch die "kleine Fastenzeit" vier Wochen vor Weihnachten auf. Was spirituell gesehen eine Demutsgeste gegenüber der zu erwartenden Ankunft des Heilands war, hat einen ganz körperlichen Kern: Fasten ist in dieser Jahreszeit besonders erfolgreich, weil das vegetative Nervensystem - genauer: der Parasympathikus - vom umtriebigen Sommer auf Verlangsamung schaltet und die Neigung zu Ruhe und Gelassenheit umso größer ist.

Wie heißt das neue Zauberwort? Na - Entschleunigung.

Wie Haselmaus und Frettchen sollten wir uns jetzt in ein mollig ausgepolstertes Winterquartier begeben. Um was zu halten? Winterschlaf. Schöne Idee. Aber Pustekuchen - gerade in der Jahresendzeit laufen die meisten von uns auf Hochtouren - jetzt geht es ans Eingemachte, Pläne müssen erfüllt, Budgets ausgeschöpft, Resturlaube verbraten, die "stille, glückselige" Weihnachtszeit vorbereitet werden.

Dazu erlaube ich mir zwei Tipps, nein, drei:


1 Atem holen!

Den Resturlaub nicht mit kopfloser Last-Minute-Buchung aufbrauchen, sondern eine urgesunde Herbst- und Winter-Pause einlegen - mit einer Thalasso-Kur am Meer, einer Berg-Auszeit oder mit einer aufbauenden Regenerationskur bei Heilfasten, Kneippen und Meditieren. Fachkliniken für Naturheilverfahren wie die Malteser Klinik von Weckbecker haben jetzt Advent- und Winterpackages aufgelegt. In der puren Rhön-Biosphärennatur fastet man bei Bewegung, Kneippen, Entspannen, Meditieren, bewährten Naturheilverfahren. Nicht-Fastende greifen auf die vegetarische Vollwertkost zurück und genießen die entspannte Atmosphäre fernab vom Leistungsdruck ihres Lebensumfelds. *

2 Strategie 2015 planen

Die Reste im Budget für PR, Pressearbeit, Marketing, Content Marketing jetzt nicht per Aktionismus verbraten - sondern mit Köpfchen: Was hat Vorrang? Was macht Sinn? Was erzielt mit moderatem Aufwand den größtmöglichen Nutzen? Spätestens jetzt sollten die Kommunikations-Strategien und Maßnahmen für 2015 ins Visier genommen und klugerweise mit Hilfe eines externen Strategieberaters durchleuchtet werden. Die Kommunikationsbasis für 2015 wird jetzt gelegt, nicht erst wenn das neue Jahre bereits seinen Tribut fordert.

3 Persönliche Bilanz 2014 ziehen

Die restlichen Monate nicht zu voll packen - Jetzt ist die beste Zeit die Jahresernte einzubringen, seine persönliche Glücksbilanz zu ziehen und sich selbst im Spiegel des ablaufenden Jahres zu betrachten. Was glückte? Was scheiterte? Was hätte man mehr (im Sinne von Befriedigung) daraus machen können? Was war überraschend? Nicht mit Strenge, sondern mit Augenmaß und wohlwollender Nachsicht!

Nicht immer können alle gesteckten Jahresziele erreicht werden - vieles fällt ganz von selbst durch das Raster "Unwichtig". Was 2014 noch nicht gelang, kann Thema für 2015 werden - oder zu den Vätern gehen. Es befreit sehr, wenn man die Chuzpe hat, unerfüllte und als unrealistisch erkannte Erwartungen und überzogene Wertvorstellungen loszulassen. Aufbauender können Sie nicht von einem Jahr ins andere wandern.

Bleiben Sie ganz bei sich! Sie sind der Mensch, mit dem Sie es ein ganzes Leben lang aushalten müssen.

* Empfehle ich aus eigener Erfahrung.

In eigener Sache: Demnächst gebe ich ein eBook heraus. "Reine Glückssache"(AT) rechnet mit überhöhten Glückserwartungen ab - und erzählt gleichzeitig auch von erfülltem Glück. Wenn einem da nicht weihnachtlich zu Mute wird :-)  Bezugsquelle folgt in time!

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Mittwoch, 8. Oktober 2014

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Herbstlicher Pilzrahm

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Herbstlicher Pilzrahm: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Der Herbst steckt ja voller kulinarischer Finessen - Kürbisse kullern, Maronen liegen auf ...

Mittwochssuppe: Herbstlicher Pilzrahm


Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Der Herbst steckt ja voller kulinarischer Finessen - Kürbisse kullern, Maronen liegen auf dem Rost, Kohlsprossen haben Hochsaison, Pilze verströmen ihre erdig-würzigen Aromen. Wer selbst sammelt, muss ein gutes Auge haben. In Schweden ist es eine Volksleidenschaft, in Wald und Tann zu ernten, was die Natur sprießen lässt. Jetzt geht es Egerlingen, Pfifferlingen, Steinpilzen, Maronen, Rotkappen, Hallimasch, Birkenpilzen und Sandröhrlingen an die Halskrause. Rot-weiß gefleckte Exemplare bitte stehen lassen!

Eine samtig-cremige Pilzsuppe ist jetzt Labsal für Magen und Seele. Grundlage des Ganzen ist eine idealerweise SELBSTGEMACHTE starke Rinderbouillon (alternativ: Fond aus dem Glas, na ja!) Zucht-Champignons lassen sich ganzjährig verarbeiten, aber feiner sind natürlich frische Pilze, direkt aus dem moosigen Waldboden gezogen! Trüffel dürfen bei uns ja leider nicht "gejagt" werden, dabei gibt es Waldstücke, die von ihnen nur so wimmeln .. freuen sich Wildschwein und Hirsch!

Rahmsuppe mit Pilzen und Basilikum


Wir brauchen:

Rinderbouillon:
Je 375 g Ochsenbein und Querrippe, ein paar kleine Stücke Ochsenschwanz, gehacktes Suppengrün (Möhre, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel), Kräuterbouquet (Lorbeer, Thymian, Liebstöckel, Petersilie), 1 Zwiebel, ein paar Nelken, evtl. eine ungeschälte Knoblauchzehe, etwas Bio-Zitronenschale, Salz, schwarze Pfefferkörner, ein paar Pimentkörner.

Suppe:
750 g frische Pilze nach Wahl (Champignons, Steinpilze, Mischpilze), 50 g Butter, etwas Mehl, 4 cl trockenen Sherry, 3 Eigelbe, 200 g Rahm oder Crème fraiche, 2 Bund Basilikum, weißen Pfeffer, Meersalz

Und so geht's:

1 Fleischknochen kurz in Öl anrösten, mit 1,5 - 2 L Wasser aufkochen, abschäumen. Zerkleinertes Suppengrün, Zwiebel, Kräuterbouquet, eine mit 2,3 Nelken gespickte Zwiebel, Knoblauch, etwas Bio-Zitronenschale, Salz und Pfefferkörner zufügen, 1-1,5 h moderat köcheln lassen, dabei immer wieder mit einem Schaumlöffel abschöpfen, durch ein Sieb gießen. Fleischknochen zur Seite legen.

2 Pilze putzen, unter fließendem Wasser spülen, abtrocknen, ggfs. große Exemplare klein schneiden. In der erhitzten Butter andünsten, mit Mehl bestäuben, mit 1-1,5 L Brühe ablöschen. 10 Minuten köcheln lassen. 

3 Sherry mit Eigelben und Rahm verrühren, in die Suppe einmontieren, ggfs. mit einem Butterwürfel binden. Abschmecken, in eine vorgewärmte Terrine füllen und mit mit viel gehacktem Basilikum bestreuen. Superb!

4 Das abgelöschte Fleisch lässt sich in einem Rindfleischsalat mit grünen Bohnen, Stangensellerie, roten Zwiebeln und orangefarbigen Tomaten verwerten. Natürlich hat es beim Kochen viel Saft und Aroma abgegeben. Aber mit einem kräftig gepfefferten Kräuterdressing .. ;-) 

Bei minimalen Kalorien hat man mit Pilzen leicht lachen (wenn man die richtigen in den Korb gepflückt hat)! Bonne Chance!


Freitag, 3. Oktober 2014

1a-Grenadas: Aufgespießt: Und im Hotel als Frühstückszeitung nu...

1a-Grenadas: Aufgespießt: Und im Hotel als Frühstückszeitung nu...: Es sind die ganz kleinen Erlebnisse am Rande, die haften bleiben.  Kürzlich für 2 Business-Tage in einer deutschen Großstadt am Wasser,...

Aufgespießt: Und im Hotel als Frühstückszeitung nur ..

Es sind die ganz kleinen Erlebnisse am Rande, die haften bleiben. 

Kürzlich für 2 Business-Tage in einer deutschen Großstadt am Wasser, die für grundsolide Kaufmannsehre steht, nennen wir sie einfach das "Hoch im Norden". Aus dem burschikosen Rheinland eintreffend (wenn auch nicht stammend) kann das Eintauchen in hanseatische Reserviertheit einem veritablen Kühleschock gleichkommen, bis man hinter die Fassade blickt. Schnell Vertrautheit annehmende Gespräche neben dem Airport Gepäckband, Klönschnacks mit Taxifahrern, die fast ausnahmslos in entfernten Ländern geboren wurden und ganz fix tiefe Einblicke in ihr Leben gestatten, wechselten sich ab mit wortlosen Menschen in der S-Bahn und schemenhaft bleibenden Passanten in der Fußgängerzone, die Blickkontakt mieden. Klar, ich bin neugierig, aber sieht man mir das an? 

Im Viersterne-Haus zuvorkommende Distanziertheit - die in kregle Aufgeregtheit wechselt, als ich in meinem Zimmer ein nicht zu ortendes durchdringend bohrendes Geräusch wahrnehme (dessen Quelle sich später als meine elektrische Zahnbürste im Schalenkoffer herausstellt:-)) - Befremdliche Blicke, als ich an der Theke einen Zigarillo bestelle und auch bekomme, allerdings nicht anzünden darf, obwohl die Streichhölzer mitgeliefert werden - im Hotelpool ein exzessiver Schwimmer, dessen angestrengtes Schnauben mir Sorge macht - aber er überlebt unbeschadet - in der Nacht lärmige Nachbarn quer über dem Innenhof, Grabesruhe dagegen beim Frühstück, wo nur mein Zeitungsrascheln durch den temperierten Raum weht - übrigens lagen nur BILD und Welt aus - was sagt uns das? Früher konnte man in einem Businesshotel, das auf sich hielt, zwischen SZ/FAZ/Handelsblatt/Financial Times/WiWo/Spiegel/Focus und mehreren Regionalzeitungen wählen - wann genau war früher? Tempi passati. 

Abends auf der Flucht vor der pseudofeinen Hotelküche in einen appetitlichen Imbiss eingefallen - absolutes Kontrastprogramm - sympathisch-lockere unverkrampfte Inhaber servieren dort schmackhaftes Grillhuhn mit home-made Currysauce und scharfe Würste vom ausgewählten Metzger. Meine "Offenheit & Authentizität" (Zitat) verriet mich als Nicht-Einheimische und wir lachten, schwatzten und mokierten uns, bis wir uns als Freunde trennten. So schnell kann's gehen, auch im sogenannten Kühlen Norden, aber die Jungs kamen auch aus Albanien, Spanien und der Türkei - wenn auch längst assimiliert - das "Rahlstedter Grillhus" werde ich mir merken! (Das war gegenseitig, bereits Tags darauf verknüpfte es sich mit meinem Facebook-Account) 

Im Sommer 14 sei es im "Hoch im Norden" heißer als in Süddeutschland gewesen, klagte ein türkischstämmiger Taxifahrer. Er mag es kühl. Ich mutmaßte einen Eskimo unter seinen Vorfahren - er zog es ernsthaft in Betracht. Das beschäftigte mich derart, dass ich beim Eintreffen bei meinem Strategiemeeting einen konfusen Eindruck hinterließ. Man nahm es gelassen, schließlich kam ich ja aus dem reizüberfluteten Rheinland. Ein waschechter Einheimischer fuhr mich später zum Flughafen, seine von Palaver begleiteten riskanten Überholmanövern versetzten mich flugs in südliche Gefilde - während er wortreich gestikulierend chauffierte, teilte ihm seine Zentrale über Funk mit, dass er eben bei der Polizei angezeigt worden sei - was er mit coolem Pokerface aufnahm. Wechselbäder in Folge. 

Am Airport die üblichen Verdächtigen, vorwiegend Geschäftsleute in Schwarz, Grau, Mitternachtsblau mit White Collar, Businessladies im gedeckten Kostümchen, der Rest war bunt. Wie ich auch. Meine Brille fiel auf - orange mit Leopardenmuster. Gefiel mir. Als ich meinen Gang-Platz 4c (Beinfreiheit) einnahm, fühlte ich mich wie nach einem erfrischenden Auslandsaufenthalt und freute mich, als der Mittelplatz frei blieb und mein Gangnachbar mir sein in Zellophan verpacktes German Wings Bonbon überließ. 

Zurück in Köln fiel mir auf, dass auch im Rheinland nicht jeden Tag Karneval ist. Beruhigend.