Dienstag, 22. Dezember 2015

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1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Gekräuterte Zwiebelsuppe aus Südfr...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Wenn zwischen den Feiertagen der Magen schief hängt und man partout keine feinen Genüsse od...

Mittwochssuppe: Gekräuterte Zwiebelsuppe aus Südfrankreich

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Wenn zwischen den Feiertagen der Magen schief hängt und man partout keine feinen Genüsse oder gar Süßkram mehr sehen will (zumindest bis auf Weiteres), dann bringt dieses gekräuterte provenzalische Zwiebelsüppchen die Dinge wieder ins Lot. Gut schmecken tut's allemal! Pure Wonne auch für Veganer.

Soupe à l'oignon provencale en herbes *


Wir benötigen: 


So welk sollten Ihre Kräuter natürlich nicht sein!
1 große milde Gemüsezwiebel oder 4 kleine sowie eine kleine Fenchelknolle in feinen Ringen, Olivenöl extra vergine, etwas Mehl, frische Rosmarinnadeln und/oder Majoran- und Thymianblättchen,  wildes Bohnenkraut (falls möglich) und Fenchelgrün, Lorbeerblatt, 100 ml Weißwein, Spritzer trockenen Wermut, 0,5 L Gemüsefond, frischer Pfeffer, Zitrone, fein gehackte glatte Petersilie. Fleur de Sel oder gutes Steinsalz, geröstetes Weißbrot.

Der Kick sind die frischen Kräuter. 

Und so geht's:


1 Zwiebel- und Fenchelringe in Olivenöl goldgelb anschwitzen, Mehl darüber stäuben, die frischen Kräuter zufügen, mit Weißwein ablöschen und mit dem Fond angießen. 

2 20-25 Minuten sanft köcheln lassen. Lorbeer herausfischen, salzen, frisch pfeffern, in Schalen füllen und mit Petersilie bestreuen. Spritzer Zitrone oder etwas Abrieb von der Bio-Zitrone. Spritzer Pastis oder trockenen Wermut.

3 Dazu geröstetes französisches Landbrot, bestrichen mit Kräuterbutter oder Ziegenfrischkäse. Noch provenzalischer wird's mit ein paar Lavendelblüten oder rosa Malvenblütenblätterm.

Formidable!



Thymian, Lavendel und ihre Geschwister


O là là, la Provence - Natur, Kultur, Amour! Kräuter sind hier das unverzichtbare Must. Allerdings rümpfen französische Feinschmecker über die in Deutschland gängigen Gewürzmischungen namens "Französische Kräuter" indigniert die Nase. Zumal die darin enthaltenen Trockenkräuter (Sakrileg!) das kulinarische Mekka Frankreich meist nie gesehen haben, geschweige denn dort aufgewachsen wären.  Sie legen lange Wege zurück, vom Reich der Mitte, den arabischen Ländern und aus Osteuropa! 

Bei den Franzosen kommt sowas nicht in die Kasserolle. Kochen ist dort Kunsthandwerk und das wird wertschätzend betrieben. Die Kräuter-Konkurrenz aus Fernost schert sie wenig, sie verwenden ihre fines herbes sowieso lieber selbst. Allein 40 verschiedene Sorten Basilikum mit individuellem Flavour zwischen Anis und Zitrone werden im Roussillon gezogen. Mmh, und dann erst die Schoko-Minze, der Ananassalbei, der gepfefferte Estragon .. Gänsedistel, Wildspargel und Falsche Wasserminze sind bei uns so gut wie unbekannt. Die Provenzalische Küche würfelt wilde Kräuter nicht achtlos durcheinander, sondern komponiert sie sorgfältig zu einer harmonischen Duft- und Geschmackssinfonie. 

Dagegen ist doch ein Kraut gewachsen ..


Frische aromatische Kräuter peppen nicht nur den Geschmack auf. Sie entwickeln auch positive Nebeneffekte auf unterschiedliche (Weihnachts-)Wehwehchen - Fenchelsamen vertreiben alle Sorten von Bauchgrimmen, frischer Dill, Basilikum und Estragon wirken auf Verdauung und Stoffwechsel ein. Oregano beruhigt Magenkrämpfe, das gegen Hitze empfindliche Petersilie ist ein klasse VitaminC-Booster, Minze hat etwas gegen Übelkeit. Rosmarin zeigt sich als ein Tausendsassa bei Kopfschmerz, Migräne und Kreislaufbeschwerden, als Essenz in der Aromatherapie wirkt es schleimlösend und krampflindernd. Salbei ist der Klassikertee bei Halsschmerzen, Schnittlauch und Brunnenkresse entwässern, Thymian lindert Husten, Asthma, Erkältung, Zitronenmelisse beugt Infekten vor und besänftigt aufgewühlte Gemüter.

Chacun à son gout! 


*Originalrezept in E. Bänziger, "Vegan & mediterran", Hädecke





Samstag, 19. Dezember 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: "Weihnachts-Stress"? Dagegen gibt's d...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: "Weihnachts-Stress"? Dagegen gibt's d...: Die Weihnachtsgans oder Was ist das eigentlich Tückische an dieser Jahreszeit? Weihnachtsstress - diesen Schlachtruf führen zur Zeit ...

Aufgespießt: "Weihnachts-Stress"? Dagegen gibt's doch ..


Die Weihnachtsgans oder Was ist das eigentlich Tückische an dieser Jahreszeit?

Weihnachtsstress - diesen Schlachtruf führen zur Zeit viele Menschen im Mund. Gehetzt wirken sie, von Vorfreude keine Spur. Eine lange To-Do-Liste und ein dicht gedrängter Einkaufsmarathon machen die Tage vor Weihnachten für viele Mitmenschen nicht wirklich "besinnlich", was auch immer man darunter verstehen mag.

Dabei ist gerade die Jahreszeit vor der Wintersonnenwende historisch eine "ruhige" Zeit, in der in den Agrargesellschaften unserer Vorfahren die Arbeit ruhte, das Vieh im Stall stand und die Vorratskammern (hoffentlich) gefüllt waren. Man besuchte sich gegenseitig am Abend, ließ das vergangene Jahr Revue passieren und machte sich Gedanken über das kommende. Wenn in der Speisekammer das eine oder andere Lebensmittel fehlte, half man sich gegenseitig aus. Winterruhe, wohlverdient nach einem an harter Arbeit reichem Jahresverlauf. 

Ketzerisch gefragt: Was bedeutet uns Weihnachten?


Klar, die meisten von uns arbeiten körperlich nicht so schwer, dass wir die Verschnaufpause auch dringend benötigen. Was genau macht uns dann so zu schaffen, dass wir gerade am Jahresende nach Luft schnappen? Viele ängstigt die "dunkle" Saison, in der die Sonne so früh schlafen geht, das Licht rar ist und der Morgen sich Zeit lässt. Gerade wenn an den Feiertagen der Arbeitsrhythmus, der den Tag regelt, pausiert, wird der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen. Und das ist nicht immer schön ;-) 

Ungeklärtes, Ungelebtes & Ungefühltes können quälen und auf Erlösung drängen. Will man sich dem nicht stellen, bleibt ein Ausweg: Erneute und gesteigerte Hektik. Das lenkt ab. Brauchen wir perfekte Weihnachten? An denen "alles stimmt!"? Macht es uns ein schlechtes Gewissen, wenn wir die Ideal-Vorstellungen der vorweihnachtlichen Zeitschriften-Ratgeber nicht erfüllen? Dekoration, Tannenbaum, Lichterglanz, Weihnachtsplätzchen, die richtigen Geschenke, die richtigen Festmenüs, die richtigen Gäste, die richtigen Worte? Uff. 

Entscheidend sind immer die eigene Wahrnehmung und die Bedeutung, die wir selbst den Dingen geben


Wenn Leute sich während des ganzen Jahres weder sehen noch sprechen, brauchen sie dies auch an Weihnachten nicht zu tun! Klingt zu abgeklärt oder streng? Na, vielleicht. Aber Telefonate, Besuche, Weihnachtsgrüße, die rein aus Pflichtgefühl erledigt werden und nicht aus einem wirklichen Bedürfnis heraus, sind die Zeit nicht wert, die sie beanspruchen. 

Mit wem wollen Sie wirklich zu tun haben, mit wem ein Gespräch führen, mit wem ein Glas Wein trinken? Öffnen Sie sich dem Zufall, einem Erlebnis, das ja nicht ohne Grund einem zu-fällt, einer unerwarteten Begegnung oder einer spontanen Eingebung. Mit Fremden zu reden, ist im Grunde ganz leicht. Und inspirierend. Mit ihnen verbindet uns noch keine Vorgeschichte, die belasten oder blockieren könnte (wie es in der Familie oder im Freundeskreis nicht selten der Fall ist), wir sind unvoreingenommen und offen. Die beste Basis um zu einer neuen Weltsicht zu gelangen. 

Es ist anrührend und bereichernd etwas aus dem Leben von Menschen zu erfahren, die man bislang wenig oder gar nicht kannte, wie und was sie gerne wären und wovon sie träumen, was sie belastet oder freut. Wie sie mit dem Leben, das sie führen, zurecht kommen. Es rückt schräge Ansichten zurecht, stutzt überzogene Erwartungen und lässt uns die Dinge in einem anderen Licht sehen. 

Kommen wir doch auf das instinktive Verhalten unserer Vorfahren zurück - Kümmern wir uns in dieser "stillen" Jahreszeit vor allem einmal um den Menschen, mit dem wir es ein ganzes Leben lang zu tun - um uns selbst! Wir haben es verdient!

Frohes Fest wünscht MissWord! alias Sigrid Jo Gruner



Mittwoch, 16. Dezember 2015

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Erfrischende knallgrüne Weihnachtssuppe 1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Edle Erbsensuppe mit einem Hauch M...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Tatsächlich ist dies auch eine launige Gaumenfreude, die sich als knallgrünes Entrée für das ...

Mittwochssuppe: Edle Erbsensuppe mit einem Hauch Matcha + Gambas

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Tatsächlich ist dies auch eine launige Gaumenfreude, die sich als knallgrünes Entrée für das Weihnachtsmenü anbietet oder als erfrischender, magenberuhigender Imbiss an Heiligabend- oder Silvestermittag, ein fast federleichter Einstieg in die Feiertage, die ja doch die eine oder andere Völlerei erwarten lassen. Tee erlebt gerade ein Revival, nicht nur als erster Genuss des Tages, den Butler James ans Bett reicht (das hätte doch was, oder?) oder als Afternoon- Leckerei mit Lemon pie, Scones und plotted cream. 

Die Geschmacks- und Sortenvielfalt von Tee ist hierzulande noch lange nicht ausgekostet. Doch Tee begleitet immer öfter ein warmes Mahl, so wie man es in China oder Japan kennt oder erscheint gleich als geschmacksanreichernde Zutat im Essen. Wie zum Beispiel bei diesem pikant-frischen Süppchen, die Cornelia Polettos "Erbsen-Matcha-Suppe mit Garnelen" nachempfunden ist. Sie kocht in Hamburg in ihrem Feinschmeckerlokal gleichen Namens, man kennt sie aus dem Fernsehen und aus ihren Kochbüchern. Der Matcha-Extrakt intensiviert die grasgrüne Farbe der Suppe und macht mitten im tiefsten Winter Lust & Laune auf den Frühling.

Weihnachtssuppe: Erbsen + Matcha + Garnelen = grasgrüne Köstlichkeit *


Wir  benötigen (4 Pers):

2 Schalotten, Knoblauchzehe, einige frische Thymiannadeln, 800 g TK-Erbsen, 5 EL Olivenöl, Steinsalz, weißen Pfeffer, 1 TL Zucker, 1 Glas trockenen Weißwein oder Wermut, 0,5 l Fischfond, 100 g Butter, 2 aromatische Tomaten, 12 Garnelen, geschrotetes rotes Chili, Limettensaft, 100 ml Sahne (oder Ziegenquark), 2 EL grasgrünen Matcha-Teepulver (Extrakt aus den frischen Grünblättern), Minzblätter. 

Und so geht's:

1 Gehackte Schalotten, gewürfelten Knoblauch, Thymiannadeln in 3 EL Olivenöl anschwitzen. Eine Handvoll Erbsen zur Seite legen, den Rest zufügen, mit Salz, Pfeffer, Zucker, Schuss Limettensaft würzen, mit Weißwein oder trockenem Wermut ablöschen, reduzieren. 

2 Fischfond angießen, Erbsen in der Mischung 10 Minuten gar ziehen. Alles pürieren, durch ein Sieb streichen. Die Butter in kalten Stückchen mit dem Pürierstab einrühren. Abschmecken, jetzt auch gerne mit Chili. 

3 Die restlichen Erbsen in Salzwasser blanchieren, abschrecken. Garnelen in der Schale mit ein paar Thymiannadeln und Chilikörnern in Kokos- oder Olivenöl kross braten. Blanchierte Erbsen und Garnelen auf tiefe Teller verteilen.

4 Schlagsahne mit dem Matcha-Tee-Extrakt schaumig schlagen und in die Suppe einmontieren. Nochmals aufschlagen und abschmecken. Die gehäuteten Tomaten hacken, kurz in Öl anschwitzen, als rote Perlen zu den Garnelen/Erbsen geben. 

5 Suppe aufgießen, mit Minzblättern dekorieren. 

Alternativ: Wem das zuviel Sahne ist, kann als Variante locker-leichten Ziegenquark verwenden. Dann wird die Suppe allerdings nicht ganz so schaumig.

Brät man die Garnelen in der Schale, bleibt das Innere zarter und saftiger. Allerdings muss man diese dann bei Tisch pulen. Aber - wen stört's..?

Warum gerade Matcha-Tee?


Der japanische Muntermacher hat einen guten Ruf als gesundheitsfördernder, Krankheiten vorbeugender Fitness-Tee, der sogar zu einer schlanken Linie verhelfen soll. Matcha ist kein Aufguss, sondern wird aus den zartesten grünen Teeblättern extrahiert und gemahlen. So enthält er die dem Tee immanenten gesunden Inhaltsstoffe wie Teein, Theanin, Chlorophyll in potenzierter Form. 

Seit Jahrtausenden benutzten ihn buddhistische Mönche im Heilwesen. Im 16. Jahrhundert fand er Eingang in die japanische Teezeremonie. Seine aufregend grüne Farbe verdankt er einer umsichtigen Pflege der Teepflanzen, die eine Zeit vor der Ernte mit Bambusmatten oder Netzen "beschattet" werden. Sein Flavour überzeugt sogar Tee-Verächter, die Tee zuweilen zu bitter finden. Matcha ist aromatisch und sanft-herb, cremig-fruchtig in der Konsistenz und passt hervorragend in grüne Säfte, Smoothies, Saucen und Pastagerichte. Auch in Eis und Macarons wird er gesichtet.

Der beste Matcha erreicht uns aus Japan, obwohl man im Lande selbst penibel darauf achtet, nur wenig von diesem besonderen Tee außer Landes zu geben. Will man Matcha bester Bioqualität erstehen, kann es passieren, dass man für 30 Gramm 20 bis 50 Euro auf den Tisch des Hauses legen muss. Für unsere Suppe darf es auch ein Matcha aus konventioneller Aufzucht sein, denn diese wird in Japan sehr achtsam betrieben.

"Guten Appetit" wünscht man sich in Japan nicht - aber man könnte es so übersetzen:


お食事をお楽しみ下さい
O shokuji o o tanoshimi kudasai

Bild :Fotolia: #77593653 | Urheber: masaandsaya

* Poletto-Originalrezept in: ZEIT Magazin 19.11.15

Tags: Matcha Tee, Erbsensuppe, Garnelen, Weihnachtssuppe, Japanischer Tee

Sonntag, 13. Dezember 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: "Was, so teuer? Nur so'n bisschen S...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: "Was, so teuer? Nur so'n bisschen S...: Profi oder Nicht-Profi - Das ist hier die Frage! Heute mal nur ein kleiner Exkurs auf einen thematischen Walfisch, der bei mir und in m...

Sonntagsthema: "Was, so viel? Für so'n bisschen Schreiben?"

Profi oder Nicht-Profi - Das ist hier die Frage!


Heute mal nur ein kleiner Exkurs zu Ehren eines thematischen Walfisches, der bei mir und in meiner Branche immer wieder anlandet: "Was darf ein Textstück kosten?" Oder ketzerischer: "Warum kostet Texten überhaupt was? Schreiben kann doch jeder? Und macht das nicht Spaß? Das schreibt sich doch fast wie von selbst." 

"Wie - das kostet ..?"


So oder so ähnlich hab ich das kürzlich gehört. Von einem mittelgroßen Unternehmen, das bei mir nach Mailingtexten fragte. 5 Mailings sollten in gewissen Abständen an vorhandene und potenzielle Kunden gesandt werden. Ziel: Geschäftsanbahnung, Neugier und Interesse wecken, zur Kontaktaufnahme motivieren, Leads generieren. Und klugerweise war es auch entschlossen, dies regelmäßig zu tun. Nur .. Intern seien keine Kräfte vorhanden, und überhaupt. Es war einsichtig genug zu erkennen, dass da ein Profi die Feder spitzen musste. Einen Etat gab's noch nicht. Erst mal sehen, was die so verlangen

Mein Angebot für 5 Mailingtexte war marktüblich, leistungsbezogen und fair. Es berücksichtigte, dass vor der Erstellung der Texte erst die Unternehmensanalyse, Recherche, strategische Themenfindung, Schlagwortdefinition und Abstimmung mit dem Kunden lagen. Ohne das geht's nicht! Konzept, Erstellung und Redaktion eines einseitigen Werbebriefs können zwischen zwei bis vier (und mehr) Stunden in Anspruch nehmen, je nach Themenkomplexität und Abstimmungsumfang. Ein Mailing muss direkt ins Herz treffen, knackig, präzise, pointiert, intelligent-strategisch, emotionalisiert sein, ohne dass das Gegenüber die taktische Absicht spürt. Soll heißen: Ein "Werbebrief", der nicht werblich rüberkommt. Knifflig! Das kann nicht jeder Texter oder "Schreiberling".

"Habe nun ach ..."


Dann geht es auch um die Nutzungsrechte, die zeitlich und räumlich unbeschränkt sein sollten. Die Textbausteine könnten dann auch für andere Zwecke (Flyer u.a.) verwendet werden. Also Rechte-Buyout. Angesichts des Paketumfangs war der Einzelpreis dennoch entsprechend rabattiert. So weit so gut. Dem potenziellen Kunden gefiel mein Angebot in allen Punkten (denn ich hatte mich bereits mit seiner Materie beschäftigt und thematische Vorschläge gemacht) - außer in den Konditionen. Er habe sich schlau gemacht und herausgefunden, dass ein Mailingtext "woanders" für 20 EUR zu bekommen sei (pro Text, nicht pro Zeile!;-). 

Was soll man als Profi darauf entgegnen? Nur die Empfehlung: "Wenn Sie KEINEN Nutzen haben und darüber hinaus Ruf und Firmenimage durch unzureichende bis kontraproduktive Textqualität beschädigen wollen - nur zu! Allerdings - schade um die Portokosten!"

Leider kein Einzelfall. Warum eigentlich? Ohne lautes Murren zahlt man überhöhte Handwerkerpreise, meckert aber an den Honorarsätzen von Kreativ-Dienstleistern wie ein Text-Professional es ist herum.


Aber es geht auch anders! Daher an dieser Stelle: Danke an meine fabelhaften, vernünftigen und wertschätzenden Stamm- und Neukunden!


Foto: Thinkstock


Mittwoch, 25. November 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Quietschbunte vegane Mittwochssupppen

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Quietschbunte vegane Mittwochssupppen: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Nie ist der Markt farbiger als im Herbst. Nicht ganz unschuldig daran sind unsere erdigen s...

Quietschbunte vegane Mittwochssupppen

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Nie ist der Markt farbiger als im Herbst. Nicht ganz unschuldig daran sind unsere erdigen saisonalen Wurzelgemüse - Möhren, Pastinaken, Topinambur, Petersilienwurzel, Rote Rüben, Teltower, Sellerie, Schwarzwurzel, Meerrettich, Steckrüben, Rettich, Yacon und Süßkartoffel. Daher treiben wir es heute mal ganz bunt - violette Möhren, knallrote Randen und orange Vitaminbomben drücken dem grauen November sinnenfrohe Farbkleckse auf. 

Diese drei putzmunteren Suppen ziehen einen Bogen von Indien über Afrika bis zum Mittelmeer. Vegetarisch und vegan sind sie alle, die Orangensuppe geht sogar als ayurvedisch durch. Leicht und in kurzer Zeit nach zu kochen - auch bei einem knappen Zeitbudget. 

Afrikanische violette Karottensuppe *

Violette Karotten, 2 rote Zwiebeln, 1 Stück Topinambur, 3 EL Kokosöl, 2 EL Harissa, Salz, Pfeffer, 800 ml Gemüsebrühe, Limette.

Und so geht's:

Geschälte Karotten, Topinambur und Zwiebeln klein schneiden. In heißem Öl anbraten und Gewürze einarbeiten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und noch einmal abschmecken. 15-20 Minuten moderat köcheln lassen, fein pürieren, mit Kräuterblättchen bestreuen. Spritzer Limette.

Ayurvedische Orangensuppe *

150 g rote Karotten mit blutjungem Grün, 100 g Kartoffeln, 150 g Schalotten, 2 EL Erdnussöl, 2 cm Ingwer, 600 ml Gemüsebrühe, 300 ml Karottensaft, 200 ml Orangensaft, 1-2 Bio-Blutorangen (Abrieb und Saft), Zitronensaft, 1 TL Kreuzkümel, 1/2 TL gemahlene Nelke, Prise Chili, Steinsalz, 100 g Hafer Cuisine

Und so geht's:

Gemüse inkl. Karottengrün vorbereiten, zerkleinern und in heißem Öl anschwitzen. Ingwer fein hineinreiben. Mit Brühe ablöschen und alles weich kochen. Pürieren und die Säfte unterrühren. Bio-Blutorange heiß abwaschen. Orangenabrieb und Saft, Spritzer Zitrone, Gewürze unterheben. Mit Hafer Cuisine verfeinern. 

Gut geeist auch eine feine Sommersuppe!


Mediterrane Randensuppe**

300 g Randen (wilde rote Bete, funktioniert natürlich auch mit der zahmen Version), 1 kl. Zwiebel, 1/2 L Gemüsebrühe, 1 EL kaltgepresstes Nussöl, Pistazienöl oder natives Olivenöl, Kreuzkümmel, frischer Majoranbättchen (alternativ: Oregano oder Thymian), Meersalz, Pinienkerne

Und so geht's:

Zwiebeln und rote Bete geschält und gehackt im heißen Öl anschwitzen, mit der Brühe auffüllen, aufkochen, Kreuzkümmel und Majoranblättchen zufügen, alles weich köcheln lassen. Fein pürieren. Suppe in tiefe Teller füllen, mit Haselnussöl beträufeln, mit frischen Majoranbälttchen und ein paar gerösteten Pinienkernen bestreuen.


Viel zu oft verschmähte feine rote Knöllchen


Von der Salatrübe, Roten Rübe, Roten Bete, Rande kommt im Winter nur die Knolle ohne Blattlaub in die Geschäfte. Das frische Laub lässt sich zur Saison wie Spinat dünsten. Betanin macht die Rübe so wunderschön rot, im Mittelmeerraum wächst sie - ähnlich wie Spargel und Broccoli - wild und sehr viel schmaler. Warum ist sie heute bei uns nicht mehr so beliebt? Obwohl ihr Gesundheitswert mit reichlich Vitaminen und Vitalstoffen, pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen enorm ist? Es macht ein bisschen Mühe, sie von der Schale zu entblättern und zu hacken, und ihre Garzeit ist nötigt uns etwas Geduld ab. Daher haben sich in den Regalen auch die vorgekochten, in Folie geschweißten roten Bete breit gemacht - Hände weg davon

Die authentische Rote Rübe belohnt mit ihrem knackigen Biss und rassigen Geschmack. Oft erscheint sie im Heringssalat gemeinsam mit Zwiebeln, Meerrettich und Dill. In der osteuropäischen Küche gibt man ihr öfters die Ehre. Im Alpen- und Mittelmeerraum genießt man sie in Spalten geröstet mit Schafskäse oder gefüllt mit Nüssen, Sahne und Brotbröseln. Beides ist dann aber nicht mehr vegan - 

Die vegane Welle

.. rollt und rollt. Längst hat sie sich von den Metropolen, in denen ein hippes und vegetarisches Publikum längst dem Trend folgte, auch in die Provinz aufgemacht, wo sie immer mehr Anhänger findet. Man muss ja nicht gleich Vollblut-Veganer werden, dann und wann mal ist es hochlecker. Und grundsätzlich sollte man Weißmehl und Industriezucker weitgehend meiden und sich bei Fleisch und Fisch auf Bio-Ware beschränken. Schwerpunkt: pflanzliche Nahrungsmittel! Vollwertige, frische, unbearbeitete Lebensmittel sind mit Sicherheit einer mit allerlei Zusätzen, nicht zuletzt Zucker belasteten TK- und Fertigkost vorzuziehen.

Unglaublich, in welcher Vielfalt der Tisch mit pflanzlicher Nahrung gedeckt sein kann, und dies meist auch zeitsparend und unkompliziert. Ob man nun auch Milchprodukte und Eier ausschließen will, ist Ansichtssache. Ich würde ungern auf ein Stück Parmesan oder Provolone verzichten, Eier finde ich einfach klasse, im Winter mal Wachteleier über Blattsalat oder ein gerührtes Ei von der Gans - formidabel. Strenge Veganer krempeln allerdings über die reine Ernährung hinaus ihren ganzen Lebensstil um und verzichten auf alles, wofür ein Tier leiden oder benutzt werden musste. Bienen und Seidenraupen eingeschlossen. Das macht das Leben dann doch ein ganz klein wenig komplizierter .. 



Originalrezepte in:

* "Vegan!" Rowohlt TB 2014
** Erica Bänzinger, Vegan & mediterran, Hädecke 2014

Bildmaterial: Fotolia 62215512 © Floydine

Mittwoch, 11. November 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe? Nöö, heute mal ein Mittwochsdesser...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe? Nöö, heute mal ein Mittwochsdesser...: Novembertage, die einem September alle Ehre machen könnten. Dennoch geht es auf die Jahresendschleife zu. Ähnlich wie die Nordkurve auf dem...

Mittwochssuppe? Nöö, heute mal ein Mittwochsdessert.

Novembertage, die einem September alle Ehre machen könnten. Dennoch geht es auf die Jahresendschleife zu. Ähnlich wie die Nordkurve auf dem Nürburgring kann diese ganz schön tückisch sein. Da hilft ein delikat-fruchtiger Genuss, damit wir nicht auf dumme Gedanken kommen - sprich: Marzipankartoffeln, Spekulatius, Dominosteine & Co. 

Dem Granatapfel - für mich eine Art "Wappentier" - fühle ich mich besonders verbunden, obwohl ich ihn selten genieße. Eine der wenigen Saisonfrüchte, die nicht wie die bedauernswerten Erdbeeren, Himbeeren und ihre Geschwister auch im tiefsten Winter im Gewächshaus heranwachsen müssen.

Salat aus Orange, Granatapfel & Dattel: magisches Morgenland!


Orangen begleiten uns durch den Winter. Granatäpfel stehen für Fülle und Reichtum, die köstliche Kulturpflanze Dattel ist so alt wie die Welt, und Mandeln & Zimt duften nach Tausend-und-einer-Nacht. Reichte die kluge Scheherazade ihrem Pasha nicht ein Granatapfelmus, während sie ihn mit Geschichten in Hochspannung hielt? 

Der Salat hat Talent für ein fabelhaftes Weihnachtsdessert. Mit seiner feinen Fruchtsäuren ersetzt er den Digestif nach einem üppigen Hauptgang oder begleitet ihn kongenial (Gegen einen gealterten Mirabellengeist aus dem Elsass ist nichts einzuwenden, oder?).

Und so geht's:


1 Zwei geschälte (Bio-)Orangen von der weißen Innenhaut befreien, filetieren, mit 2 EL Orangenlikör und 1 EL Orangenblütenwasser marinieren. 

2 20 geschälte Mandeln fettlos, aber mit je einer Prise Zimt & Kardamom rösten und mit 2 EL Agavendicksaft im beschichteten Pfännchen karamellisieren. 

3 Orangenfilets in Schalen verteilen, mit den aus der Schale geklopften Granatapfelkernen, gerösteten Mandeln und in Streifen geschnittenen (möglichst den kleinen, süßeren) Datteln belegen, mit frischer Minze dekorieren. 

4 Leckermäuler geben einen Klacks Crème Chantilly dazu. 


Diesen Crème-Klassiker soll der damals schwer berühmte Koch Vatel 1671 zu Ehren Ludwig XIV erfunden haben. Dieser fiel unerwartet beim Duc de Chantilly ein und in der Schlossküche waren sämtliche Eier für das Dessert verdorben. Ob es stimmt? Wie bei allen klassischen Kochrezepten ist immer eine Prise Dichtung dabei. In der klassischen französischen Küche wird die Chantilly aus Crème double mit Orangenblütenwasser, Zitronenabrieb und etwas Puderzucker geschlagen. Parfümieren kann man sie auch mit einem Spritzer Orangen- oder Zitronenlikör oder mit Pistazien veredeln. Sie ist eine Vorläuferin unserer "Schlagsahne", die allerdings aus süßer Sahne schäumt.



Friedrich II und die Liebe zu den Pomeranzen



Orangenblütenwasser entsteht übrigens (meist in Marokko) bei der Destillation von Pomeranzenblüten (Bitterorangen). Preußenkönig Friedrich II (der Große) liebte Obst und kultivierte es an den sanften Hängen und Weinterrassen (teils auch hinter Glas) auf dem Schlossgelände Sanssouci in Potsdam, das er der (damaligen) märkischen Wildnis abgerungen hatte.

Gegen den Rat des Hofgärtners ließ er sich aus dem Orient Pomeranzenbäume kommen. Vor der Fassade von Schloß Sanssouci machten sie sich pittoresk. Leider vertrugen sie das raue Klima oder den märkischen Sand nicht und gingen den Weg alles Irdischen. Der untröstliche König ließ immer wieder neue Exemplare übers Meer zu ihm gelangen, immer und immer wieder. Er war ein wenig uneinsichtig, der Gute! 

Sein Junggesellen-Schloß (nun ja, er hatte eine legitime Gemahlin, war aber nicht wirklich an ihr interessiert) war überschaubar: Gerade mal 12 Zimmer, davon ein allerliebster ovaler Marmorsaal, fünf Gästeappartments und nur 5 Zimmer für des Königs eigener Verwendung. Eine kreisrunde Bibliothek mit über 2000 Bänden und eine kleine, exquisite Galerie, die der Antike und der zeitgenössischen französischen (was sonst sollte der frankophile König lieben?) Kunst gewidmet war. Die Ausstattung des kuscheligen Heims ist allerdings erlesen! 

Seinem Architekten Knobelsdorff pfuschte der König ins Handwerk und verbat sich eine Unterkellerung. Er strebte eine kongeniale Verbindung von Innen und Außen an und gedachte, vom Salon direkt durchs Fenster auf die Veranda zu gelangen. So kommt's, dass Sanssouci vom tiefer gelegenen Park aus betrachtet ein wenig in den "Boden gestaucht" wirkt. 

Übrigens: Wie wurde die Pomeranze zur "Landpomeranze"? Aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema. Demnächst!





Bild:
Granatäpfel; Thinkstock
Pomeranzen #80588074 | Urheber: I.Arle41

Tags: Orange, Bitterorange, Pomeranze, Granatapfel, Dattel, Mandel

Sonntag, 8. November 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Merry Christmas oder Wie halten Sie...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Merry Christmas oder Wie halten Sie...: Emotionaler Text erzeugt Handlungsbedarf Das Weihnachtsmailing -  ein irgendwie lästiges Thema. Dabei soll Weihnachten doch das Fest ...

Sonntagsthema: Business Christmas oder Wie halten Sie es eigentlich mit Ihren geschäftlichen Weihnachtsgrüßen?

Business Christmas 

Emotionaler Text erzeugt Handlungsbedarf - nicht nur zu Weihnachten, aber gerade dann


Das Weihnachtsmailing -  ein irgendwie lästiges Thema. Dabei soll Weihnachten doch das Fest der Liebe sein, na ja, im Business geht es ja weniger um Liebe, oder etwa doch? Emotionen spielen auf jeden Fall eine Rolle. Wer darauf verzichtet, vergibt Chancen. Denn nach wie vor sitzen Menschen aus Fleisch und Blut an den Computern und Telefonen - bis auf einige Ausnahmen. TV-Moderatoren in Japan sollen bald von Automaten ersetzt werden. Ob es jemand merkt?

Back to Christmas 


Weihnachten - eine harte Nuss? 
Formeller und hölzerner nie als zu Weihnachten. Da wimmelt es wieder von Adjektiven und Verben, die abgenutzter oder sinnentleerter nicht sein könnten und die Phrasen schrauben sich in den Himmel - als ob Feiertage aus Menschen, Familien und Unternehmen bessere Menschen, Familien und Unternehmen machten. 

Klingt zynisch für Sie? Ach, hat man schon viele Weihnachtsfeste mutig durchgestanden, weiß man wovon ich rede. Ist ja ein sehr schönes Fest mit einem gewaltigen spirituellen Hintergrund. Aber man kann alles Schöne vermurksen, wenn man sich  nur richtig anstrengt.


Weihnachtsgrüße von der Stange  *


 Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich an den Weihnachtstagen eine angenehme Zeit im Kreis Ihrer Lieben, Freunde und Nächsten, aber auch Ruhe und Zeit zum Entspannen. Genießen Sie die Adventstage! Mit weihnachtlichen Grüßen ... (wie darf man sich diese vorstellen?)

 Zum Jahresausklang möchte ich Ihnen die besten Wünsche schicken (warum schickt er sie nicht einfach?) Schöne Feiertage, reichliche Mußestunden und vielleicht schon wieder viele neue Ideen für das kommende Jahr wünscht Ihnen Ihr ...  (also doch - auch an den Feiertagen bitte schön ans Business denken)

 An der Schwelle zum neuen Jahr wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie von Herzen alles erdenklich Gute. Möge Ihnen und Ihren Lieben das neue Jahr viel Glück und Segen bringen. Mit weihnachtlichen Grüßen Ihr .. (wenn jemand es beteuern muss, es käme von Herzen, kann es nur das Gegenteil bedeuten ..)

 Zu Weihnachten wünsche ich Ihnen angenehme Stunden in fröhlicher Runde, aber auch Ruhe und Zeit zu Besinnung und Einkehr .. (angeheiterte Stammtischbrüder, die nach dem 5. Bier melancholisch werden..?)

 Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie das bevorstehende Weihnachtsfest wirklich besinnlich und mit viel Freude und schönen Mußestunden genießen können ... (und sich nicht gegenseitig Messer in die Rippen rammen ??)

 Weihnachten steht vor der Tür (vor welcher?) und ein ereignisreiches Jahr neigt sich (wohin?). Zum Jahresende wünschen wir Ihnen die Stille für den Blick nach Innen und nach Vorne, um mit neuer Kraft den Mut zu finden, im neuen Jahr die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Wir verbinden unseren Dank für die vertrauensvolle und angenehme ... (bla bla).

Merke: Häuft man Worthülse auf Gemeinplatz im Bestreben, recht emotional rüberzukommen, erzeugt man im Leser keine andere Emotion als Unlust.


Warum nicht mal: 


"Schon wieder Weihnachten. Na ja, wir werden es gut verleben und vermutlich auch überleben. Ich hoffe, Sie auch! Lassen Sie es mal so richtig krachen und verwöhnen Sie sich. Sie haben es doch verdient, oder? Wozu sonst gibt es Glühwein (Vorsicht: ein Teufelszeug), Eierpunsch und Schampus?Beschwingte Grüße und allerliebste Wünsche ... " Yes, Sir/Madam!

Unseriös? Okay, ja, gewöhnungsbedürftig ;-) Aber das ist ja auch das Gegenmodell zu oben. Wir finden für Sie schon die "goldene Mitte". Aber auffallen unter der Masse der gutmenschelnden Zeilen würden Sie auf jeden Fall. Das garantiert. Und nicht wenigen Adressaten würden Sie aus der Seele sprechen. Und ist das nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

Grübel, grübel ..Warum tragen wir eigentlich an Weihnachten Masken und nicht an Karneval?


Empfehlung 1

Machen Sie doch am Martinstag oder zu Nikolaus auf sich aufmerksam, zu Silvester, Neujahr, zum 6. Januar. Im Süden der Republik süffelt man sich zu Dreikönig die "Stärke fürs Jahr" an. Alternativ bietet sich Rosenmontag oder Aschermittwoch an. Oder der kürzeste Tag resp die längste Nacht zur Wintersonnenwende. Dann eben wenn es die anderen nicht tun. Kaum jemand wird Ihren Gruß an Weihnachten vermissen, aber zu einer ungewöhnlichen Zeit fällt er auf und erwärmt  sogar das eine oder andere Herz (für Sie).


Empfehlung 2


Lassen Sie Profis texten. Gut, da müssen Sie natürlich ein paar Euros spendieren :-) Aber die können das und sind jenseits der Schamgrenze, wenn es besinnlich wird. Aus der externen Sicht ist es leichter, den richtigen Ton und das adäquate Wort zu wählen. Übrigens: Auch ein Weihnachtsgruß sollte in der Tonalität Ihres Corporate Wording geschrieben werden (wie alle Unternehmensäußerungen)


Empfehlung 3

Seien Sie heiter. Lächeln hilft. Lachen erst recht. Sagte nicht Cäsar: "Lasst heitere Männer um mich sein?" Oder so ähnlich. - Nehmen wir uns die USA zum Vorbild, dort macht man an Weihnachten Party. In Italien schmausen große Runden lautstark an langen Tischen, die sich unter guten Sachen biegen. Kitzeln Sie den Weihnachtsmann, der ist es auch leid, immer nur die abgeklärte Miene eines Biedermanns zu machen. Es geht schließlich um einen Geburtstag, kein Begräbnis. Achten Sie darauf,  dass ihre geschäftlichen Weihnachtsgaben auch Spaß machen (die Bürokaffeetasse mit Ihrem Unternehmenslogo gehört nicht dazu)

Schenken Sie etwas Schelmisches, eine Schneekugel, einen Lachsack, Knallbonbons oder Donnerschläge für Silvester, ein Set zum Bleigießen, ein Jahresabo Men's Health oder Madame .. Natürlich im Einklang mit Ihren Unternehmensinhalten und der Corporate Identity. Aber in jedem Unternehmen steckt auch eine Prise Witz! (Manchmal allerdings unfreiwillig) In dieser komplexen Welt sind wir alle für Momente dankbar, in denen eine gewisse Leichtigkeit des Daseins aufscheint.




Na also, geht doch!


Bravo und Danke, dass Sie bis hierher gelesen haben! Dafür sollen Sie auch belohnt werden, denn so bissig und weihnachtsmüde bin ich ja gar nicht. Aber wie sollte ich sonst Ihre Aufmerksamkeit gewinnen? Böse Mädchen kommen weiter, gute in den Himmel - das trifft auch auf Jungs zu, vermute ich mal ganz stark.

Der Knallbonbon in knitterfreiem Glanzpapier, den ich Ihnen reichen will, heißt: Kleines Weihnachtsspecial aus Grußkarten-Text (auch für Nikolaus, Silvester, Dreikönig, Aschermittwoch, Johannistag) + Text fürs Festtagsmailing + eine kurze, nette Ansprache an Ihre Mitarbeiter bei der Weihnachts- oder Jahresendfeier - individuell, emotional, witzig oder rattenscharf, wie beliebt. Damit die Mundwinkel Ihrer Leser und Zuhörer nicht nach unten sinken ..

Haben Sie bis hierher durchgehalten? 


Dann rufen Sie mich doch an. Kommt Weihnachten nicht immer überraschend? - Eigentlich ist es bereits höchste (Spielzeug-)Eisenbahn. Fon: 02641.384287 oder 0172.3244591.

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Ihre Sigrid Jo Gruner


* In ähnlicher Formulierung gefunden auf www.wirtschaftsdeutsch.de. 


Tags: Weihnachten, geschäftliche Weihnachtsgrüße, Weihnachtsmailing, Corporate Wording, Unternehmenskommunikation

Fotos:
Stocksnap.io
Nikoläuse: Pixabay LoboStudio HH



MissWord! macht Sie sichtbar!
Autorin, Redakteurin & PR-Beraterin Sigrid Jo Gruner verfasst als MissWord! Print- und Webformate, als Ghostwriterin reputationsfördernde Artikel, Booklets, Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen und Freiberufler mit MissWord! stimmige Positionierungen und passgenaue Corporate Words. Themenschwerpunkte sind u.a. Kulinarik, Lifestyle, Gesellschaftspolitik, Zeitfragen.

Mittwoch, 4. November 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Kaviarlinsen mit Zitrone & Koriand...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Kaviarlinsen mit Zitrone & Koriand...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Herbstkost. Wenn der Wind mächtig auffrischt und gelbrotes Laub über regenglänzende Straßen...

Mittwochssuppe: Kaviarlinsen mit Zitrone & Koriander

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Herbstkost. Wenn der Wind mächtig auffrischt und gelbrotes Laub über regenglänzende Straßen treibt, dann haben wir Lust auf Deftiges, das dennoch nicht beschwert. Hülsenfrüchte als hochwertige pflanzliche Eiweißquelle sind in der Hausmacherkost zuhause und längst auch in der feinen Küche angekommen. Manche fürchten ihre Unverträglichkeit. Aber Zitrone, ein Schuss feiner Essig, Ingwer und indische Gewürze schenken Linsen Bekömmlichkeit.

Kaviarlinsen mit Zitrone, Koriander und Schafskäse *


Reicht als Vorspeise für 4 Personen, als Hauptgericht - zusammen mit geröstetem und mit Gänseschmalz bestrichenem Landbrot - für zwei. Schnell gemacht! Schmeichelt den Geschmacksknospen auf der Zunge.

Wir benötigen:

1 Zwiebel, 200 g (schwarze) Kaviar- oder Beluga-Linsen (alternativ gelbe), 250 g ackerfrische Pastinaken und/oder Petersilienwurzlen, 1 Knoblauchzehe, 0,5 -1 cm Ingwer, 1 Liter kräftige Gemüse- (oder Rinder)brühe, 1-1,5 Bio-Zitrone, 2-2,5 EL Olivenöl, 50 g Schafskäse-Würfel, frischen Koriander. 

Gewürze: 2 TL Kreuzkümmel, 1 Lorbeerblatt, Korianderpulver, Prise Cayennepfeffer, Meer- oder Steinsalz, frischer Pfeffer, ggfs. Schuss Apfelbalsamico. 

Und so geht's:

1 Zwiebel fein hacken, Ingwer schneiden und Wurzeln würfeln, im erhitzten Olivenöl Ingwer und Zwiebel anschwitzen. Gewachsene Linsen und Wurzelwürfel zufügen, mitbraten. Gewürze und Knoblauch einarbeiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

2 Brühe angießen, Suppe bei reduzierter Hitze 20 Minuten leise köcheln lassen, bis die Linsen al dente  gar sind. Falls man gelbe Linsen verwendet, muss man mit einer sämigen Konsistenz rechnen. Den Abrieb der Bio-Zitronen, Zitronensaft, einen Spritzer Apfelbalsamico zufügen. 

3 Suppe in tiefe Teller verteilen. Mit frischem Koriander und Feta-Würfeln bestreuen. Noch einmal pfeffern, falls nötig. Wer mag, fügt auch ein paar Tl geröstete Pinienkerne darüber. Cross-over-Küche.

Ein fein-herber Riesling mit einer gewissen Säure oder trockener Weißer Burgunder, gut gekühlt - das hätte was! 

Die "Schwarze Zarin" unter den Hülsenfrüchten


Kaviar- oder Beluga-Linsen sind etwas ganz was Feines! Winzig, schwarz-glänzend und köstlich-nussig im Biss, ein delikates Bett für Hummer, Riesenkrabben, Languste und Jakobsmuscheln (also Dinge, die man sich so täglich gönnt ;-) - dann am besten nur mit einem guten Salz und einem Esslöffel Butter.

Ihr Flavour erinnert an Esskastanien, daher schmiegen sie sich auch gerne an Steinpilze. Gedünsteter Zander und Riesling-Forelle vertragen sich gut mit ihnen. Auch Blinis mit Räucherlachs, Kalbstafelspitz mit Babyspinat, ein feines Rahm-Sauerkraut mit in Frankenwein rosig gedünsteter Schweinelende. Beluga-Linsen müssen nicht eingeweicht werden, sind relativ kochfest und zerfallen nicht, was eine schöne optische Anmutung bringt. Köstlich auch mit Süßkartoffeln, indisch in Kokosmilch gegart oder mit Kokosflocken bestreut, Chili ist ein Muss, aber guter sollte es sein. Safran kann!

Katharinas großer Appetit


Katharina die Große verschlug es als 15-Jährige aus dem winzigen deutschen Fürstentum Anhalt-Zerbst an den Russischen Zarenhof. Dort machte sie bekanntlich eine spektakuläre Karriere und ließ ihren Gatten Zar Peter aus dem Weg räumen. Sie liebte starke Männer und auch einen guten Happen. Wie man im Russland des 18. Jahrhunderts höfisches Leben genoss, zeigt anschaulich Alexej K.Tolstoijs Roman "Der Silberne Fürst" (1954). Die Schilderung eines Gelages mit Dutzenden von gebratenen Pfauen, Schwänen, Störchen und Wildgänsen, Kranichen, Wachteln, Birkhühnern und Lerchen, Stören, Lämmern, Ferkeln und Hasen nebst opulenten Beilagen verweist auf einen exzellenten Geschmack, wenn auch monströsen Appetit.

Приятного аппетита Priyatnogo appetita - Gutem Appetit!



Literaturtipp: Tatjana Kuschtewskaja, Die Poesie der russischen Küche, Grupello
Originalrezept: "Home made Winter", Yvette van Boven, DUMONT (dort werden gelbe Linsen mit Knollensellerie verwendet)
Bild: Fotolia, Foto Kaviar Euthymia Fotolia_80670408_XS


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Tags: Linsensuppe, Hülsenfrüchte, Kaviar Linsen, Zarin Katharina, Beluga, Zitrone, Koriander

Sonntag, 1. November 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsstory: Der Mann hinter dem Rasenmäher

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsstory: Der Mann hinter dem Rasenmäher: Heute kein klassisches Sonntagsthema - aber eine Sonntagsstory!  Haben Sie den Grusel der Halloween-Nacht gut überstanden? Dann kann Sie...

Sonntagsstory: Der Mann hinter dem Rasenmäher

Heute kein klassisches Sonntagsthema - eine Sonntagsstory! 

Haben Sie den Grusel der Halloween-Nacht gut überstanden? Dann kann Sie die folgende Mikrostory sicherlich auch nicht schrecken! Im Herbst werden die Gärten winterfest gemacht, so manch verantwortungsbewusster Gartenbesitzer schiebt noch einmal schweres Gerät über das Gelände. Das ist nicht ohne Tücke. Die folgende Story hab ich nach einer wahren Begebenheit aus Nachbars Garten verfasst, oder war es doch ein Traum von heute Nacht? Anyway - Wünsche gute Unterhaltung!*


Der Mann hinter dem  Rasenmäher

Mikrostory


Der Tag war wie jeder andere der vorangegangenen, der Mann hinter dem Rasenmäher nahm keine Veränderung wahr. Hatte er gestern die Beete umgegraben, würde er heute den Rasen mähen und morgen Laub sammeln. Oder wäre umgekehrt besser? Aber einmal getroffene Entscheidungen revidierte er in der Regel nicht. Gleichmütig schob er daher sein Gerät, das ihm vertrauter war als Gattin Ute, mit der er immerhin schon 15 Jahre verbracht hatte, über den Flaum des letzten Wuchses.

Gerade als er mit einer saugenden Lippenbewegung seine Pfeife aus einem Mundwinkel in den anderen schob, stieß sein Blick auf eine sattbraune Halbkugel, die sich im bunten Laubgras wie eine alpine Erdaufwerfung ausnahm und sich von allen anderen, die der Kleingärtner schon platt gemacht hatte, dadurch unterschied, dass ihn auf ihrer Spitze ein pelziger Winzling angrinste, von dem er angenommen hatte, er habe ihn schon im Sommer massakriert, totgeschlagen mit dem stumpfen Schaufelschaft, in die Luft gejagt mittels schmaler, schwefelgelber Sprengstoffstreifen, ausgeräuchert mit Phosphor, breitgewalzt und tief hinab gestampft durch die Erdkrume. Er erkannte ihn sofort an seinem geriffelten Schwanz, der sich zweimal um den aufgeworfenen Erdhügel schlängeln konnte, am kecken Blick, an der graziösen Haltung seiner Schaufelpfötchen, in denen eine halbe Kartoffel locker Platz gefunden hätte.

Der Mann hinter dem Rasenmäher musste sich eingestehen, dass seine Mordversuche ganz offensichtlich fehlgeschlagen waren am Überlebenswillen und Witz dieser unverwüstlichen Kreatur. Er stoppte seine Maschine jäh. Das Blut schoss ihm in die Hirnkammern, wo die Wut schon alles lahmgelegt hatte, so dass er sich den Filz vom Kopf riss und auf ihm herum trampelte. Der Maulwurf beobachtete ihn gelassen, der Nutzlosigkeit dieses Treibens amüsiert bewusst.

Der Neigungswinkel war enorm. Der Mann hinter dem Rasenmäher beugte aus der Höhe seiner Ein-Meter-Neunzig herab, um dem Gegner Gelegenheit zu geben, ihm ins wutblitzende Auge zu schauen. Der aber lehnte lässig auf seiner Erdtorte und zwirbelte sich die Barthaare. Ganz beiläufig nahm er eine kleine Schaufel Krume auf und peilte, noch während er sie geschickt und behände mit Speichel zu einer harten Kugel zusammenrollte, sein Gegenüber scharf an. Dann schoss er ihm auf den Augapfel.

Klar, dass der Mann hinter dem Rasenmäher wie im Elektroschock zu toben begann, roh und ungehobelt, beinahe ausschweifend, und nach einer Schmerzsekunde zum Gegenangriff überging. Sein Gerät umklammernd stapfte er rückwärts, zurrte mit einem harten Ruck das Startkabel stramm und ließ die Maschine aufbrüllen wie einen Stier vor der roten Capa. Dann nahm er energischen Anlauf, stürmte, den Kopf kraftverstärkend in die bulligen Schultern geduckt, in Richtung Erdhügel und fuhr ihn platt.

So in Fahrt hemmte ihn dann später nur die Mauer des Gartenhäuschens. Pech war, dass diese wirklich hart war und er mit seinem vom Filz entblößten Kopf sehr schwer auftraf. Der Arzt sollte ihm Wochen später, als er aus dem Koma erwachte, sagen, dass er sein Leben wohl nur einem kleinen Wunder verdankte, einem Schutzengel oder so was in der Art.

Der Erdhügel indessen war zwar platt, aber nicht ohne Leben. Der Maulwurf war abgetaucht, just im Moment, als der Rasenmäher über ihn herfallen sollte und wartete in der molligen Stille seiner unterirdischen Kammer, bis das Brüllen oben abriss. Dann stemmte er sich ins Freie, peilte die Lage, schüttelte sich Erdbrocken aus den die Ohren und rief den Notarzt.

Er war kein Unmensch, der kleine Maulwurf, auch wenn manche Leute von ihm meinten, er sei ein boshafter kleiner Wühler, wühlte er doch nur im Dreck, wenn es um die wichtigen Dinge des Lebens ging. Der kleine Maulwurf war der festen Überzeugung, dass man das auch von ihm erwartete. - Nur der Mann mit dem Rasenmäher wollte das einfach nicht einsehen.

Copyright: Sigrid Jo Gruner

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