Samstag, 31. Januar 2015

Aufgespießt: Überschäumendes im Glas

Sekt, Prosecco, Crémant, Schampus, Champagner - nicht nur zu Silvester an vorderster Front, wenn es einen Anlass zum Feiern gibt. Die Faszination der aufsteigenden Perlen, der feine Farbton, der von elfenbein bis sanft honiggelb changiert, die unglaubliche Palette an Möglichkeiten .. Bei Schaumwein lohnt es sich, nicht geizig zu sein, sonst lässt der Brummschädel nicht lange auf sich warten.

Nicht immer muss es der noble Saft der Champagne sein - der übrigens in seiner frühen Zeit im Mittelalter als verdächtig galt, weil er moussierte und die damals nicht widerstandsfähigen Bouteillen schon mal zum Platzen brachte - erst Abt Dom Pérignon, der selbst keinen Tropfen Wein zu sich nahm, kultivierte den damals noch hellroten Rebensaft zu einem sittsameren, aber umso köstlicheren Gesellen.

Er edelt fast jedes Gericht ..

und es gibt es kaum einen Anlass, bei dem Champagner fehl am Platze wäre. Eine der Grandes Dames des Champagners, Mme Lily Bollinger, gibt Einblick in ihr Schampusritual: "Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal (..) wenn ich allein bin, und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er auch nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe." Eine nachahmenswerte Lebenseinstellung! Allerdings saß Madame als Mitglied einer Champagnerdynastie von Weltruf auch direkt an der Quelle.

Apropos Preis! 

Es muss ja nicht immer das Millesime Edelgewächs sein - es gibt eine wahrhaft preiswertere, bodenständigere aber nicht weniger köstliche Alternative: Spanischen Cava! Bei uns - außer einer Massenmarke, die ich eigentlich nicht als Cava, sondern eher Fabriktraubensaft mit Kohlensäure bezeichnen würde - kaum bekannt und noch weniger getrunken. Eine echte Schande! Geboren in Katalonien als Sohn kleiner traditionell arbeitender Winzer und aufgewachsen nach der Methode Champenoise ist er einem mittelmäßigen bis schlechten Sekt oder Schampus bei weitem vorzuziehen. Im hippen Barcelona kann man in quicklebendigen Xampanieras erleben, wie Cava alle Gesellschaftsschichten eint und gegen kleines Geld Delikates über den Tresen gereicht wird. Mit Tapas und Bocadillos genossen ist Cava brut oder rosato eine wahre Entdeckung!



Bild: Fotolia

Mittwoch, 28. Januar 2015

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Seelenwärmende Grand-mère-Suppen n...

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Seelenwärmende Grand-mère-Suppen n...: Heute ist Mittwoch - heute gibt's Suppe! Eine ungewöhnliche Frau, diese George Sand, die fast 75 Jahre lang das Gesicht des 19. Jahrh...

Mittwochssuppe: Seelenwärmende Grand-mère-Suppen nach George Sand

Heute ist Mittwoch - heute gibt's Suppe!

Eine ungewöhnliche Frau, diese George Sand, die fast 75 Jahre lang das Gesicht des 19. Jahrhunderts mitprägte, aber weit über dies hinausging. Muse von Literaten, Komponisten, Klaviervirtuosen, Künstlern, großartige Autorin und emanzipierte Kämpferin für die Freiheit der Frau, Hosenträgerin lange bevor es Mode oder comme il faut war und nicht wenig auch Feinschmeckerin, die in ihrem Landgut Nohant auch selbst den Kochlöffel in die feinen Schriftstellerhände nahm. 

Ihre Küchen-Kompositionen sind von eher bodenständig-bürgerlicher Art, angelegt an die französische cuisine grande-mère, angereichert mit Auslandszitaten. Hat George Sand die "Spanische Suppe" vielleicht aus ihrem "Winter auf Mallorca" mitgebracht? Den Ihr Begleiter Frédéric Chopin mehr durchlitt als durchlebte? Sie ist an delikater Schlichtheit kaum zu überbieten, ebenso wie die "Gemüsesuppe mit Erbsen", deren Zusammensetzung unsere heutige Zunge ein bisschen erstaunt. Beide wärmen an fröstelnden Winterabenden Magen und Seele.

Spanische Suppe


Wir benötigen:

Feines extra natives Olivenöl, 2 geschnittene Gemüsezwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 zerkleinerte Fleischtomaten, Nelke, Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, gehacktes Suppengrün, geröstete Landbrotscheiben, geriebener Gruyère oder Manchego.

Und so geht's:

  1. Ein Madeiraglas Olivenöl in einer Kasserolle zum Sieden bringen, alle Zutaten (außer Brot und Käse) zufügen.
  2. Eine gute halbe Stunde einköcheln, mit Gemüsebrühe auffüllen und eine weitere Stunde sanft garen.
  3. Suppenteller mit gerösteten Brotscheiben auslegen, mit Suppe auffüllen. Wer mag, streut Gruyère oder Manchego darüber.
  4. Alternativ: Die gerösteten Brotscheiben mit Butter bestreichen, mit abgetropften Sardellenfilets belegen und mit der Suppe genießen.

Gemüsesuppe mit Erbsen

Wir benötigen:

1 Stück gepökelte Ochsenbrust, Trockenerbsen, 1 Kopfsalat, 1 Bund Kerbel, Salzwasser, 125 g Butter,  2 Eigelb, Milch, Croutons

Und so geht's:

  1. Ochsenbrust und Erbsen als erste Schicht in einen hohen Suppentopf legen, Kopfsalat und Kerbel obenauf, mit kochendem Salzwasser knapp bedecken
  2. 4-4,5  Stunden ganz sanft auf kleinster Flamme köcheln lassen
  3. Butter zufügen und 2 in Milch (oder Rahm) verquirlte Eigelbe zufügen. Noch einmal aufkochen, mit frischem Pfeffer und Zitrone ( + einer eventuellen Prise Zucker) abschmecken.
  4. Mit Croutons bestreuen und servieren.

Frédéric Chopin hat insgesamt 7 Jahre in Nohant verbracht, in einem der schönstgelegenen Räume des ländlichen Schlosses, umgeben von chinesisch inspirierten Tapeten und Teppichen. Und wenn nicht am Flügel, dann vor einem Kamin, der auch im Sommer befeuert wurde, damit der zarte Musiker sich nicht erkältete. Dennoch war er selbst dort von Unruhe getrieben. George Sand schreibt: "Immer wollte er Nohant und konnte doch Nohant nicht ertragen .. Seine Ansprüche an die ländliche Umgebung waren schnell erfüllt. Er ging ein wenig spazieren, setzte sich unter einen Baum oder pflückte Blumen .. Dann schloss er sich wieder in sein Zimmer ein." ("Correspondance"). 


Originalrezepte in "Zu Gast bei George Sand" (Hrg. Christine Sand) DuMont
Fotorechte: Ralf Udo Thiele - Fotolia

Freitag, 16. Januar 2015

1a-Grenadas: Aufgespießt: Drummers' World

1a-Grenadas: Aufgespießt: Drummers' World: Wie viele Schlagzeuger, Trommer, Drummer mag es hierzulande, wie viele D-A-CH-weit, europaweit und global geben? Profis, Semi-Profis, Amate...

Aufgespießt: Drummer's World

Neues aus der Welt des Schlagzeugs

Wie viele Schlagzeuger, Trommler, Drummer mag es hierzulande, wie viele D-A-CH-weit, europaweit und global geben? Profis, Semi-Profis, Amateure, Schüler, Leute, die im Hobbykeller oder in der Garage mal so richtig auf die Pauke hauen?

Na ja, viele jedenfalls! Und jeder bunkert Schlagstöcke, Professionals ein raffiniertes Sortiment, Amateure eher die Grundausstattung. Aber alle brauchen eines: ein ordentliches Stick Bag! Profi Drummer wissen, wie wichtig es ist, die Sticks immer griffbereit zu haben. Aber was Drummer bislang mit sich schleppten, war langweiliges Notbehelf-Einerlei, Plastiksäcke, in die die Stöcke Löcher bohrten, Säcke, die mehr an Mülltonne denken ließen oder old-fashioned Reise-Necessaires à la "Was der gepflegte Herr auf Reisen um sich haben sollte".

Damit ist jetzt Schluss!

Denn Schlagzeuger sind Individualisten und geben sich damit nicht zufrieden. Das weiß der Schweizer Profi Drummer und Musikschuldozent Ruedi Maurer aus eigener Erfahrung. Ihn nervten die Provisorien, sie beleidigten sein Gefühl für Ästhetik. Kurz entschlossen gründete er eine kleine, feine Manufaktur für Stick Bags, wie sie origineller nicht sein könnten. Handgefertigt nach Bestellung auf schrägen Kunststoffbahnen, die bereits als Lkw-Plane oder Werbebanner gearbeitet hatten. Mit aufregenden Mustern, Aufschriften und Farben. Unverwechselbar! Alles handgenähte Unikate und alle für's Leben. Denn die robuste Außenhaut macht so gut wie alles mit. 

Und darauf kommt's dem Drummer wohl besonders an. Ansehen! Dass das Business von Beginn an funkte, liegt auch an seiner geschickten Ehefrau - Brigitte Maurer-Wetzel (sagt Ruedi).

Hallo Herr Maurer, es gibt viel zu tun!


Mittwoch, 14. Januar 2015

Würzig, geschmeidig, Thai!

1a-Grenadas: Mittwochssuppe: Sparsames Tom-Kha-Gai: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Januar ist ein schwieriger Monat - nicht nur der kleine Katzenjammer nach den üppigen Feierta...

Mittwochssuppe: Sparsames Tom-Kha-Gai

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Januar ist ein schwieriger Monat - nicht nur der kleine Katzenjammer nach den üppigen Feiertagen zwickt. Das Konto wurde offenbar von einem Hacker ausgeplündert und meine Versicherungen, Verbandsmitgliedschaften und Steuerbehörden scheinen sich gegen mich verschworen zu haben - wie Schnee in der Sonne schmilzt was einmal mühsam erarbeitet wurde :-)) 

Für uns alle hat es der Januar finanztechnisch und stimmungsmäßig gesehen schwer in sich. Auch in der Arbeits- und Unternehmenswelt braucht's ein bisschen Anlauf, um dem neuen Jahr gefasst ins Auge zu sehen - bereits abgenickte Planungen liegen noch auf Eis, angedachte Projekte dösen vor sich hin. Was jedoch auf Hochdampf läuft, sind die mannigfaltigen Diät- und Fitnessvorschläge, die frühjahreszeitlichen Wunderkuren, Entschlackungswochen und Anti-Aging-Tipps, die jetzt auf uns einprasseln. Da wollen wir nicht beiseite stehen und kochen was Günstiges und gleichzeitig Schlankes, das mit feiner Schärfe und bissiger Würze das müde Winterblut zum Wallen bringt!

Januar-Thaisüppchen 



Wir brauchen:

25 g frische Galgantwurzel, Zitronengras, 2 rote Chilischoten, Ingwerwurzel, 300 g Champignons (alternativ: Austernpilze), Koriandergrün, 1 TL grüne Currypaste, 1 L Hühnerbrühe (Fond aus dem Glas), 400 ml ungesüßte Kokosmilch, 4 EL Thai-Fischsauce, 3 EL Limettensaft, ggfs. etwas Kokosraspeln - die asiatischen Zutaten aus dem Asia-Laden oder der Asia-Abteilung eines guten Einzelhandels. Hat man nicht alle Zutaten komplett - auch nicht schlimm. Improvisieren!

Und so geht's:


1 Galgant und Ingwer in Scheiben, Zitronengras in Stücke, entkernte Chilischoten in Ringe schneiden, geputzte Champignons vierteln, Koriandergrün hacken.

2 Hühnerfond mit Galgant, Ingwer, Zitronengras, Chili, Kokosmilch, Currypaste und Fischsauce aufwallen und 10 Minuten ziehen lassen. Pilze darin 5 Minuten garen. 

3 Mit Koriander bestreuen, mit Limettensaft und frischem Pfeffer abschmecken. Wer mag, streut ein paar feine Kokosraspeln darüber (möglichst frisch gerieben). Wer es sättigender will, gibt gegarten Wildreis dazu.

Fabelhaft wärmend, aufheiternd, anregend! Mehr!!





Sonntag, 11. Januar 2015

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Wurm, Fisch oder Angelhaken?

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Wurm, Fisch oder Angelhaken?: Auftragstexte schreiben (lassen)? Eine Einführung. Auftrags-Wortsetzer wie ich sind (außer ihrem Berufsethos)   mindest...

Sonntagsthema: Wurm, Fisch oder Angelhaken?



Auftragstexte schreiben (lassen)? Eine Einführung.


Auftrags-Wortsetzer wie ich sind (außer ihrem Berufsethos) mindestens zwei Parteien verpflichtet: dem Auftraggeber und dessen avisierten Zielgruppen/ Adressaten. Je klarer diese geoutet werden, desto zielsicherer der Text. Wer ist der Fisch, wer der Angler? Der Wurm ist klar – das Textprodukt. Geschaffen vom Autor der den möglichst fetten Happen aus dem Schlick oder nassem Gras zieht. Den Angelhaken wirft der Angler = Kunde aus. Der Fisch ist die Zielgruppe.

Dass es nicht nur um „schön schreiben“ geht, weiß man spätestens, wenn man Thomas Manns ersten Satz in den „Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull“ mit dem Einstieg in einen profanen Sachtext vergleicht:
"Indem ich die Feder ergreife, um in völliger Muße und Zurückgezogenheit - gesund übrigens, wenn auch müde, sehr müde (sodaß ich nur in kleinen Schritten ...), indem ich mich also anschicke, meine Geständnisse in der sauberen und gefälligen Handschrift, die mir eigen ist, dem geduldigen Papier anzuvertrauen, beschleicht mich das flüchtige Bedenken, ob ich diesem geistigen Unternehmen nach Vorbildung der Schule denn auch gewachsen bin."
Solches wird bei einem Nutztext nicht gerne gesehen :-)

Was passiert zwischen Auftraggeber und Autor?


Beide bedingen einander. In der Regel geht einem professionell gefertigten Text ein mehrstufiger Prozess voraus (wir reden hier nicht Textbörsen das Wort, die auf Massenausstoß nach Tiefstpreisen setzen und auch jobbende Rentner, Studenten, Schüler, unterbeschäftigte Schreibkräfte, Hausfrauen und Mütter, Unbeschäftigte und .. ääh, sorry Dilettanten .. als Texter betrachten):

  • Auftraggeber und Autor treffen aufeinander. Soweit so gut.
  • Beschnüffeln und gegenseitiges freundliches Abklopfen.
  • Vorbriefing des Auftraggebers. Einstiegsberatung des Autors.
  • Zielgruppendefinition und Zielklärung. Was soll bei wem wie erreicht werden? Welchen Zweck verfolgt der Text? In welchem Kontext steht er? Welches Format besetzt er? Welche Rechte werden tangiert? Ein- oder mehrmalige Nutzung?  Wird er grafisch gestaltet, bebildert, blätterbar? Wann soll er vorliegen?
  • Angebotserstellung des Autors. Eventuell Nachverhandlung.
  • Nach Annahme Kunden-Briefing. Re-Briefing des Autors.
  • Strategiefindung. Informationstransfer. Recherche.
  • Konzipierung. Texterstellung. Lieferung. 
  • Abstimmungs- und Revisionsgang. Überarbeitungsgänge. Endredaktion. Vorlage der finalen Fassung.
  • Abnahme. Rechnungsstellung. Nach Vergütung Rechte-Übertragung.
  • Verwendung. Alles gut. Alle zufrieden.
  

So wird der Unternehmer zum Publisher


Klingt aufwändig? Ist es auch, in gewissem Sinne. Aufwand, der sich auszahlt. Der Autor muss sich in den Auftraggeber – der schließlich mit Fug & Recht auch persönlich zufrieden sein will –, in dessen legitimes Interesse und in das der identifizierten Content-Adressaten hineinversetzen, was nicht immer dasselbe ist. Denn auch der Auftraggeber bleibt nicht unverschont. Er muss vom Werber zum Publisher mutieren, sprich: zum Verleger seiner selbst. 

Sich fragen lassen: "Welchen Mehrwert bieten wir mit unserem Web-Content, Pressetext, eBook, Info-Brief, Magazinbeitrag, Mailing oder Infofolder? Wie berühren, begeistern, überzeugen wir die Zielgruppen? Welche journalistischen Inhalte bieten wir, für die die Zielgruppen unter anderen Umständen sogar zu zahlen bereit wären (Hintergrund, Daten, Ratgeber-Infos, Statistiken, Reportage)? Wie sollen sie im Sinne des Auftraggebers reagieren? Welche Bedeutung haben sie für den Publisher? Mehr Leads, Interessenten, Abonnenten, Kunden, Abnehmer von Dienstleistungen, Follower, Influencer, Medienberichterstatter, Leser?"

Dass ein solches Vorgehen manchmal zwickt, ist verständlich, aber unabdingbar und - konsequent angewandt - höchst erfolgreich. Und darauf kommt's doch an, oder?


Schreiben heißt Überarbeiten


Soll der Text unverwechselbar, flüssig lesbar, überzeugungsstark und wirkungsvoll sein, Substanz und Tiefgang haben, braucht er Zeit. Je mehr davon für die Erhebung der Faktenlage, für Strategiefindung und Überarbeitung zur Verfügung steht, desto mehr Impact auf Qualität, Gehalt, Haltung und Ausdruck. Komplexe und erklärungsbedürftige Sachverhalte brauchen eine gewisse Redundanz, andere vor allem Prägnanz. Jedem Textformat sein eigenes Interface, Tempo, den richtigen Takt und Rhythmus.

Texte erstellen ist wie Zwiebeln schälen. Die erste Fassung geht noch in die Breite,  jede Überarbeitung in die Tiefe. Verschlankt, strafft, präzisiert, pointiert bis sie auf den Kern prallt. Jetzt erweist sich auch, ob die Headline den Fisch aus dem Wasser springen lässt, die Subline das Kernthema knackig aufspießt, der Einstieg den Appetit anregt und der Abspann bekömmlich ist. Dazwischen liegt der Textkorpus, der nach organischer Struktur, Gliederung, markanten Zwischentiteln und den Leser bannenden Ankern giert. 

Hat der Fisch im Wasser das gute Gefühl "Hier bin ich richtig. Hier werde ich verstanden", in Fischsprache: "Diesen fetten Wurm lass ich mir nicht entgehen!" wird er zuschnappen. Und für einen wesentlichen Moment zufrieden sein. Im wirklichen Business-Leben ist allerdings eher Nachhaltigkeit gefragt.


Was hat der Wortsetzer mit dem Trüffelschwein gemein?


Vor diesem Hintergrund wird klar, dass dieser Prozess seinen Niederschlag in Stundensatz, Honorar, Textpreis finden muss, unbeschadet ob nach Einzelwortpreis (seltener), Seitenpreis, Textpauschale, tatsächlichem Zeitanfall/Stundensatz oder mit vereinbarter Pauschale vergütet wird.

Aber Achtung:

Je kürzer ein Text, desto nicht zwingend günstiger. In jedes Thema muss der Autor  sich intensiv einarbeiten, sei es für 500 oder für 12.000 Wörter, nicht selten in eine komplett neue Materie, außer er bewegt sich in seinem ureigenen Spezialthema. Wie ein Profiler in einen Kriminalfall wühlt er sich in den Bodensatz seines Themas ein. Kurz: Der Autor wird zum Trüffelschwein!

Beispiel Website-Homepage: Die Startseite ist per se die teuerste innerhalb des Internetauftritts, denn hier konzentriert sich die Besucheransprache und das Website-Anliegen. Fasst der Besucher hier Fuß und klickt sich in die Unterseiten vor, ist die Konversion zum Greifen nah. Es reicht nicht aus, den Besucher auf die Website zu holen, er muss dort auch gehalten oder zu einen zweiten oder dritten Besuch motiviert werden, bis er zu einer finalen Reaktion entschlossen ist. 

Auch der Turnus der Beauftragung (einmalig, wiederholt, Mehrumfang) redet bei der Honorierung mit. Eine Serie von Texten im selben Themenkontext ist vergleichsweise günstiger als ein einziger Unique Text. Regelmäßige Beauftragung durch Bestandskunden auch. Das ist nichts anderes als ein Preisvergleich zwischen einer einzigen Flasche Cava Rosat Brut Excellence und einem 12-Karton. Im Idealfall ist die Textserie genauso spritzig!

Spätestens jetzt wird klar:

Zwischen Auftraggeber und Kreativ-Dienstleister muss vor allem eines stimmen: die Kommunikation! - Soviel Zeit muss sein.

Sonntag, 4. Januar 2015

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Zu neuen Ufern ruft ein neues Jahr

1a-Grenadas: Sonntagsthema: Zu neuen Ufern ruft ein neues Jahr: Wie erreichen Auftraggeber und Kreativdienstleister gemeinsam das bestmögliche Ergebnis? Jahreswechsel wecken ambivalente ...

Sonntagsthema: Zu neuen Ufern ruft ein neues Jahr


Wie erreichen Auftraggeber und Kreativdienstleister gemeinsam das bestmögliche Ergebnis?

Jahreswechsel wecken ambivalente Gefühle. Hat man bereits eine gerüttelte Anzahl an Neujahren erlebt, ahnt man, dass auch ein neuer Abreißkalender per se nichts ändert. Doch bleibt ein neues Jahr ein neues Jahr ein neues Jahr.

Haben Sie sich bereits Gedanken gemacht, ob Ihr Unternehmen & Ihre Teams für das nächste Geschäftsjahr wirklich gut gerüstet sind? Nein? Alles auf Los! Im Monopoly lockt die Schlossallee. Was motiviert SIE im Business-Monopoly? Oder geht es doch mehr um Moorhühnerjagd? (Was im übrigen sehr dazu angetan ist, den Kopf zu klären, wenn man in einer Aufgabe feststeckt :-)

Bevor Sie Fragen aufwerfen wie „Wie stellen wir uns in 2015 dar? Wie heißt unsere Vertriebs-Losung? Wie optimieren wir unser letztes Ergebnis? Mit welchen Maßnahmen wollen wir die relevanten Zielgruppen auf unsere Seite bringen?“ - fragen Sie besser: "Was erwartet die Zielgruppe von uns? Welche ihrer vitalen Bedürfnisse können wir mit unseren Lösungen befriedigen? Wie können wir uns noch tiefer in die Erwartungen der Zielgruppe einfühlen? Welche Antworten haben wir auf ihre Fragen?"

Konkrete Fragen erfordern klare Antworten

Ohne Unterstützung brät man oft im eigenen Saft, mit professioneller Hilfe geht’s besser. Strategische Beratung können aber nicht alle, vielleicht sogar nur wenige, die sich PR, Unternehmenskommunikation, Text, Content Marketing auf die Fahne geschrieben haben. In meiner Kundenarbeit geht nix ohne Analyse und Konzept. Jede Maßnahme, jeder Text, braucht eine vorbereitende strategische Kopfwäsche. Wen wollen wir begeistern? Wer soll von ihm berührt werden? Welche persönliche Bedeutung, welchen Mehrwert bieten wir mit hochwertigem Content dem Leser? Was ist der rote Faden? Wird unsere Haltung deutlich? Zeigen wir Geschlossenheit und Stringenz? ..

Wie bemisst sich der Wert eines Textes?

Text wird oft unter- oder gering geschätzt, leider. Ein Blick auf lieblos erstellte und aus der Ego-Perspektive heraus getextete Websites und Publikationen verrät es. "Schreiben kann doch jeder .. oder? .. irjenswie..!" Textbasteln kann jeder, schreiben lässt man den Profi. Denn jeder Text hat einen gewissen Wahrheitsgehalt, der Wirkung zeitigt - auf Image, Reputation, Sympathie und Wohlwollen bei den Adressaten: Daumen hoch oder Daumen runter. In jeder Unternehmensäußerung, in jedem einzelnen Kommunikationsbaustein sollte der Unternehmenskern kompromisslos erkennbar sein. Das erledigt sich nicht mit links. Will man nicht nur an der Oberfläche kratzen, braucht's mehr: Empathie, gewachsenes Handwerk, Intuition und Leidenschaft, Reflexion. Fähigkeiten, über die man als Anfänger oder Amateur in der Regel nicht verfügt, nicht verfügen kann.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe!

Profi-Unternehmer brauchen Profi-Kreativdienstleister, auch wenn diese einen fühlbar oder gefühlt höheren Stundensatz ansetzen (müssen) als ein Beginner - legitimiert durch ein Mehr an Skills & Erfahrung. Unternehmenslenker haben einen Profi-Berater verdient. "Finger weg" von dilettierenden Amateuren (Denn sie wissen nicht, was sie tun - Sorry, James Dean!) Alles ist relativ. Wenn man meint, Profis seien zu teuer, sollte man erst mal abwarten, wie teuer Amateure zu stehen kommen können. Input = Output.



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