Donnerstag, 30. April 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Schnee im Mai?

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Schnee im Mai?: Wenn man weit und hoch genug reist, ist das allemal möglich - Aber ihre Hoch-Zeit ist der Winter!  Überragend wie die Berggip...

Schnee im Mai?





Wenn man weit und hoch genug reist, ist das allemal möglich - Aber ihre Hoch-Zeit ist der Winter! 

Überragend wie die Berggipfel drumherum: Alpenchalets treffen den Nerv der Zeit - exklusive Ferienhäuser sind Trend

Dieses Jahr wird es sich vor Besuchern und Kletterern kaum retten können. Das Matterhorn,  meist fotografierter Gipfel weltweit.
Vor 150 Jahren verlor er seine Unschuld. Seitdem wird er von Hobby- und Profikletterern schlichtweg überrannt. Der Zermatter Rettungsdienst hat immer Saison - aber der Klettererfolg in dünner Höhenluft scheint manches außer Gefecht zu setzen. Allerdings muss der Panoramablick von oben gigantisch sein - unvergesslich - prägend für's Leben. Das Wallis ist nur eine der touristischen Leckerbissen der Schweiz, aber ein schwer begehrter. Die typische Art dort Urlaub zu machen ist eine Hütte, die exklusive Art dort eine zweite Heimat zu finden, wenn der Geldbeutel es erlaubt - ein CHALET - möglichst ein LUXUS-CHALET, in dem man einem Rundumservice anheim fällt, der genauso spektakulär ist wie der Blick aus dem Fenster: Butler, Concierge, Koch, Reinigungspersonal, Chauffeur + Limousine - alles ist möglich. Gefüllter Weinkeller, proppenvolle Speisekammern mit feinsten Delikatessen, Antiquitäten, High-Tech, Spa, Außenpool, Fitness .. Hier gewinnt der Begriff "all inclusive" eine neue Färbung.



Im April hat das erste deutschsprachige Reiseportal Fahrt aufgenommen, das Premium-Chalets und Luxus-Ferienhäuser in den Alpen, in Frankreich, Österreich und der Schweiz vermittelt - alles handverlesene Objekte und wie man sich denken kann  - gerade im Winter ganz nahe der angesagtesten Skipisten und Loipen - nicht unbedingt ein Schnäppchen. Aber wenn man die Kosten für eine Woche und 10 Personen umrechnet, Vollverpflegung und feinster Service inklusive, dann macht die Sache wieder Sinn.  Ein Genuss ist es wohl allemal! 
Dann mal buchen .. :-)

Quelle Bilder: FOX LODGES, www.foxlodges.com


Donnerstag, 16. April 2015

Mittwochssuppe: Brunnenkressecrème mit Senftouch

Die Mittwochssuppe kommt heute am Donnerstag - eine feine, leicht herzustellende Crème aus Kräutern, Sahne und Senf, die Magen und Haushaltskasse entlastet. Die Küche im Frühling beschwingt - Kräuter und junges Gemüse sind der Hit. Bei zarten Karotten und Kohlrabiköpfchen, Stangensellerie und Fenchelknolle unbedingt das prickelnde Grünkraut mit in den Suppentopf hacken. Ein intensiveres Aroma kann man Gemüse gar nicht entlocken. In gutem Öl (Kokos, Olive, Nuss) und mit wenig Wasserzugabe sanft gedünstet wird es mit neuen Kartöffelchen und einem Eiweißkick aus Schmand (Quark, Tofu), Ziegenfrischkäse und Schnittlauch zur veritablen Delikatesse.

Brunnenkressecrème im April


Wir benötigen:

ca. 250 g Brunnenkresse, etwas Gartenkresse, 1 Knoblauchzehe,  etwas frische Ingwerwurzel, 500 g mehlige Kartoffeln, 1 EL Butter, 1 l Gemüsebrühe, 1-2 TL Dijon-Senf, 200 ml Sahne, Salz, Pfeffer, Bio-Zitronenabrieb, 50 ml Öl

Und so geht's:

1 Die gewaschenen Brunnenkresseblätter in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, abgießen, abschrecken, ausdrücken, fein hacken und mit etwas Flüssigkeit pürieren. Brunnenkressestiele und Ingwer hacken, Knofi in Scheiben schneiden.

2 Kartoffeln schälen, waschen. Ca. 150 g fein würfeln, in Wasser zurückstellen. Die restlichen grob würfeln und mit Knoblauch + Stielen in der Butter anschwitzen. Brühe angießen, aufkochen, 20 Minuten sanft schmurgeln lassen. 

3 Sahne zufügen, weitere 5 Minuten köcheln. Fein pürieren, mit Salz, Pfeffer, Senf, Zitronenabrieb abschmecken.

4 Die restlichen Kartoffelwürfel abgießen, trocknen, im Öl ausbacken, auf Küchenpapier salzen und pfeffern.

5 Brunnenkressepüree (s. 1) unter die Suppe heben, alles in tiefe Teller schöpfen und mit den gebackenen Kartoffelwürfelchen sowie frischer Gartenkresse bestreuen.

Diese Basissuppe lässt sich leicht variieren mit anderen würzigen Frühlingskräutern. Wer mag ersetzt die Sahne durch Ziegenfrischkäse oder die Kartoffelwürfel durch Knoblauchcroutons. Wer's milder mag, streicht Senf und Ingwer.


Wann sollte man seinen Senf dazugeben?

Schon Pythagoras meinte, dass "Senf den Verstand schärft". Allerdings ist zu vermuten, dass es hier die Menge macht und auch in manchen Fällen Hopfen und Malz verloren ist. Apropos - zu einem Weißbier und einer Weißwurst gibt es natürlich nur noch eine Steigerung - eine Brez'n und ein süßlich-scharfer leichtkörniger Münchner Senf, der im Mund eine kleine Geschmackssensation entzündet. Kannte man früher nur scharf, mittel und süß im Senftopf, kann man heute unter fruchtigen, würzigen und exotischen Senfsorten schon mal grün-gelb sehen, weil man sich zwischen Feige, Pflaume, Limone, Ingwer, Cranberry oder Aprikose, Meerrettich, Bärlauch oder Brennessel nicht entscheiden kann. Auch zu Käse ein fantastischer Kontrast, etwa Hagebuttensenf zu Pecorino, Knoblauchsenf zu Camembert oder Kräutersenf zum Ziegenweichkäse. 

Nicht nur schmackhaft, gesund ist Senf obendrein, durch seinen Reichtum an Sinalbin und Sinigrin. Diese Senföle regen die Verdauung an, die ja bekanntlich schon im Mund beginnt, und machen Fettiges wie Bratwurst, Haxe, Schweinsbraten und Frikadelle viel bekömmlicher. Senf kann auch gesund machen: Seine antibakterielle und schweißtreibende Wirkung wird in Senfbädern und Senfwickeln bei Erkältungen und grippalen Infekten genutzt.



Bild © MovingMoment - Fotolia.com
Originalrezept: Schrot & Korn, 4/2013

Sonntag, 12. April 2015

Sonntagsthema: Ist Hexenverbrennung heute statthaft?

Gefühl & Emotion als Geschmackstransporteure der Kommunikation

Seitdem es die seltsame Spezies Mensch gibt, beeinflussen Gefühle das was er tut und wie er sich entscheidet. Diese Erkenntnis hat längst auch in der Marketingkommunikation Einzug gehalten. Während die Werbung allerdings dem Menschen suggeriert, wie er sich zu entscheiden hat (was einen autoritären Zug nicht verleugnet), arbeiten verantwortungsvolle PR und Content Marketing feinfühliger - Sie lassen in ihm ein Gefühl wachsen, das ihn zum Handeln führt und einen erfolgreichen Business-Abschluss möglich macht. Gefühl & Emotion sind im Zwischenmenschlichen das Zünglein an der Waage für schlechterdings alles was passiert. Kann man sich in die Befindlichkeit seines Gegenübers hineinversetzen, trifft man auch den richtigen Ton, das richtige Schlagwort. Das heißt aber auch sich selbst ein Stück zurückzunehmen. Was nicht immer leicht fällt. Der strategische Blick des externen Text-Profis ist allemal eine sinnvolle Business-Investition.

Eine gefühlt lange Geschichte

Seitdem es verwertbare visuelle Hinterlassenschaften wie Höhlenmalereien gibt, hat sich an der Bedeutung von Emotion nichts geändert. Emotionen sind zwar archetypisch, aber von komplexer Natur - sie werden von der Kultur geprägt, in der wir agieren. Konsequenterweise werden auch bestimmte Ereignisse auf der emotionalen Ebene in wechselnden Epochen komplett anders bewertet. Hexenverbrennung? Im Mittelalter noch eine Maßnahme der Sozialhygiene, heute wäre sie eher unangebracht - aber in verklausulierter und religiös begründeter Form wird sie in anderen Kulturkreisen in Einzelfällen (?) immer noch ausgeführt. Das ins Jenseits verliebte Mittelalter hielt auf den Friedhöfen Jahrmärkte ab, im vom Totenkult gezeichneten Alten Ägypten wurde dennoch viel gelacht und heute ist der Friedhof ein Ort wahrhaftigen Nachdenkens oder simulierter Betroffenheit. Das "gotische Lächeln" war eine der vieldeutigsten Gesten der visuellen Sprache in der Kunst. Was genau sich hinter Mona Lisas Miene verbirgt, wird uns Heutigen wohl nie ganz erklärlich sein, dazu fehlt uns die Erfahrung des gelebten Lebens in ihrer Zeit. 

Wie Begrifflichkeiten sich wandeln

"Wohlwollen" verwandten Minnesänger des 10. Jahrhunderts in Zusammenhängen, die wir heute Liebe nennen und das emotionale Paar "Angst/Furcht" wechselte über die Jahrhunderte mehrfach die Konnotation. Im 17. Jahrhundert mussten Angst, Furcht & Schrecken als Instrumente der kirchlichen Moralphilosophie die Gläubigen in Schach halten. Anfang des 20. Jahrhunderts trieb die allgemein vorherrschende Angst lebendig begraben zu werden skurrile Blüten, in der 2. Hälfte verursachten atomare Bedrohung und Aufrüstung Bauchgrummeln, im ausgehenden 20. Jahrhundert kam die German Angst vor Waldsterben und ozonlochbedingter Erderwärmung auf, nach 9/11 wuchsen die Furcht vor Terroranschlägen und gleichzeitig ein Gefühl von Hilflosigkeit angesichts globaler Verwerfungen in Sozialgefüge und Finanzwesen. Bürgerkriege, Genozide in fernen Ländern senden wie entferntes nächtliches Donnergrollen ein Gefühl von unterschwelligem aber permanenten Unbehagen, ja auch Bedrohung aus.

Wovor fürchten wir uns heute - in der 2. Dekade des 21. Jahrhunderts? 

Ist es etwa die Angst innerhalb der digitalen Revolution den Anschluss zu verlieren oder nicht mehr Herr seiner selbst zu sein? Von den Giganten der digitalen Welt, die nicht nur gefühlt schneller wachsen als die gesamte Weltwirtschaft, verschluckt zu werden? Nicht ohne Grund hat die Sehnsucht nach Entschleunigung Konjunktur. Mehr Zeit für sich zu haben gilt als erstrebenswerte Errungenschaft, junge Menschen erklären nicht mehr die ultimative Karriere zum Zielpunkt allen Strebens sondern ein selbstgestaltetes, erfülltes Leben in der souveränen Balance zwischen Beruf und Privatheit. Nicht neu übrigens. In den Sechziger, Siebziger Jahren tauchten Aussteiger in Kommunen oder ländliche Idyllen ab oder starteten gleich auf La Gomera ein neues Leben. Allerdings mehr aus Protest gegen bürgerliche Scheinheiligkeit, Hybris der Wirtschaft und allerlei andere Auswüchse der Moderne. Die meisten kehrten zurück. Tant pis! Man hatte es zumindest versucht. 

Thema verfehlt?

Wollte ich nicht eigentlich über die Inanspruchnahme von Emotion im Content Marketing schreiben? Himmel, das tun ja bereits so viele. Theorie ist gut, Praxis ist besser. Soll ich da auch noch meinen theoretischen Senf dazugeben? Ich praktiziere es einfach. In meiner täglichen Arbeit als Text-Professional, die von Journalismus, Public Relations und narrativer Prosa geprägt wurde. Auch vom Szenischen Schreiben. Storytelling als Broterwerb und Leidenschaft zugleich. Für Kunden, deren Themen, Inhalten, Zielen eine stimmige und authentische Emotionalität wunderbar zupass kommt. Für deren Interessenten und Kunden, die sich diese sehnlichst wünschen. Auch wenn es ihnen vielleicht gar nicht bewusst ist. Was zählt - ist das Ergebnis.

Ein Text, der im Leser ein positiv besetztes Gefühl erweckt, eine Sehnsucht, eine Idee von erfülltem Leben und wie dies zu erreichen ist, hat bereits gewonnen.  


Foto: Thinkstock



Montag, 6. April 2015

Aufgespießt: Gestatten: Dr. phil. fake Anselmus Siebenkäs

Reflexion am Montag - zufällig ist es ein Ostermontag. 


Ja, so einfach isses. Eine Briefkastenuniversität ist schnell gefunden. Manche verlangen wenig, andere deutlich mehr für einen Titel. Voraussetzungen? Ach keine, oder wenig. Der gute Wille zählt. In ein paar Scheinkurse eingeschrieben, Geld über den Tresen geschoben und schon kann's losgehen mit der akademischen Selbstdarstellung. Allzu offen sollte man mit der Quelle des Titels aber nicht umgehen - das kann ins Auge gehen. Aber so überlastet wie die Personalleiter in Konzernen schon mal sind, kann man damit ganz erfolgreich durch die Bewerbungsschleuse gelangen. Wie Beispiele auf XING belegen - sagt zumindest dieser Beitrag.http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/fake-unis-millionengeschaeft-mit-uni-abschluessen-a-1018203.html#ref=nl-dertag

Schöne heile Titel-Welt?


In den Siebziger Jahren gingen Betriebs- und Volkswirtschaftstudenten nach Innsbruck, wo es einfacher sein sollte. Immerhin absolvierten sie dort ein ganzes Studium, machten brav Scheine und Prüfungen, zu erleichterten Bedingungen halt. Oder man generierte Plagiate. Aber wozu sich heute noch so viel Mühe machen? Die Fake-University will nur eine Art Schein sehen, Banknote oder Scheck.

Ist in einer digitalisierten Welt der Doktor-Titel noch ein Bonus, der weiter bringt? In bestimmten Branchen höchstwahrscheinlich. In wissenschaftlichen Laufbahnen ganz sicherlich. - Plagiate gab's ja schon vor Jahrzehnten, nur werden diese jetzt erst aufgedeckt. Dass die Promotion innerhalb der unterschiedlichen Fächer auch unterschiedlich gewichtet wird, weil unterschiedlich dornige Voraussetzungen zu ihr führen, ist erwiesen. Jedoch: Der medizinische Doktortitel gilt als der am leichtesten zu erwerbende, dennoch hat er für einen Großteil der Menschen immer noch den besten Klang. Ein Kunsthistoriker, Theaterwissenschaftler oder Archäologe, dessen Spezialgebiet im Verborgenen blüht und das für den Großteil der Menschheit von eher vernachlässigenswertem Belang ist, muss auch mit einem deutlich geringeren Renommee auskommen. Allerdings ficht es diesen meist wenig an - denn ihn trieben Forscherdrang und Leidenschaft in sein Orchideenfach. Geldwerten Vorteil durfte er sich nicht versprechen.

Was sagt mir Jean Paul heute?


Beim Ausmüllen des Kellers fiel mir ein Konvolut an Skripten in die Hände, das ich bereits seit vielen, vielen Jahren durch alle Umzüge mit mir schleppe. Der Rest respektive die Anfänge meiner Doktorarbeit. Deutsche Literaturgeschichte. Jean Pauls "Chiffrierte Sprache". Warum ich die nicht beendete? Neben dem Studium gab es spannende Jobs, Ausbildung und Volontariat. Plötzlich nahm die Praxis überhand und Theorie wurde Schall & Rauch. Heute, nach vielen, vielen Jahren, würde mich das Thema brennend interessieren. Aber mich dafür 3-4 Jahre in den Elfenbeinturm zurückziehen? Ganz sicher nicht! Braucht mich der wortgewaltige Poet, Rousseau-Bewunderer und Freund des süffigen Bayreuther Bieres noch? Jean Paul ist ja hinlänglich erforscht. Zeit, ihn zu entsorgen. Besser den Roman beenden. Content verfassen. Angewandtes Storytelling betreiben.

Aber genützt hat er mir doch. Irgendwas blieb zurück - und wenn es nur die Liebe zu seiner "chiffrierten Sprache" war. Vielleicht gönne ich mir heute mit dem "Siebenkäs", den "Flegeljahren" oder gemeinsam mit "Dorfschulmeisterlein Wutz" eine Zeitreise in das ausgehende 18. Jahrhundert? Allein die Titel machen Laune. Ein Osterurlaub ohne Stau und Passkontrolle. Nur Fantasie sollte mit im Gepäck sein. Eh klar!




Freitag, 3. April 2015

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Wohin mit den Singles an Ostern?

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Wohin mit den Singles an Ostern?: Ostern für Singles oder: Mal wieder ins Grandhotel! Man kennt das, eigentlich will man an Ostern gar nicht verreisen - immer dem Mainst...

Aufgespießt: Wohin mit den Singles an Ostern?

Ostern für Singles oder: Mal wieder ins Grandhotel!


Man kennt das, eigentlich will man an Ostern gar nicht verreisen - immer dem Mainstream folgen ist doof - zu viele Leute unterwegs, Feiertagspreise, ungemütliches Wetter - man putzt das Haus, kauft ein, was Stress pur bedeutet, denn das wollen irgendwie auch alle anderen. Zuhause angekommen breitet sich Erschöpfung aus - manchmal auch Ernüchterung, denn die Freunde, die man anrufen will, sind abgedüst in den Süden - und dann hat man eben doch Lust auf eine Luftveränderung. 

Da hilft das Rezept meiner Berliner Erbtante Emma (von der ich dann doch nichts erbte, vielleicht weil sie es selbst zu oft befolgte):

Einfach mal schauen ob es im Städtchen oder nebenan nicht eine schöne Nobel-Herberge gibt. Dort hinfahren, sich in der Lobby unter mächtigen Kronleuchtern in flaumweich-tiefe Sessel fallen lassen, eine halbe Flasche Champagner bestellen und sich bei sanften Klängen und einem Havanna-Zigarillo in die Zeitungen vertiefen. Später einen Mokka, einen alten Cognac und ein Törtchen ordern. Und auch bekommen. Oder einen eiskalten Gin Tonic mit viel Limone. Sich dabei die Leute ansehen, wie sie ankommen und wieder abreisen. Zufriedenen Gesichts oder gestresst. Wie der Concierge durch die Drehtür schreitet, der Boy Koffer schleppt und der alte Aufzug sich ächzend nach oben bewegt. Wie sich Paare anschweigen oder Familien kabbeln. Ein Mikrokosmos für sich. Menschen im Hotel gewinnen eine eigene Dynamik, manchmal verfallen sie in dösige Ruhe, manchmal in Hektik. - Alternativ bucht man sich für ein paar Stunden in eine Suite ein. Das ist komfortabel, doch längst nicht so interessant. Denn da ist man ja allein. Meist. 

Und wenn man genug geguckt hat, geht man einen Happen essen - dabei fällt einem auf, dass man lange keine Currywurst mehr hatte. Na dann flugs zur schnieken Imbissbude, wo sich bereits mürrische Einzelgänger gegenseitig in die Rippen stoßen. - Luxus gab's ja eben schon satt - wenn auch vor allem für die Augen. Auf dem Heimweg macht man einen spontanen Abstecher ins Kino, ohne den angekündigten Film so recht einordnen zu können. Er läuft bereits, der Sitznachbar erklärt netterweise den Sachstand.

Begibt man sich überraschend gut unterhalten wieder ins Freie, dämmert es längst. Man gähnt, entspannt und lustvoll. Im nahen Park zerzaust der auffrischende Wind die Haare. Zuhause wartet James Bond. Ella Fitzgerald und Tom Waits sind auch schon da. Und lecker Ostereier. Und Bücher. Und ein gemütliches Sofa .. Jetzt ein wohliges Bad mit Freund Barolo und dann ..

Was für ein schöner Tag!

Apropos Grandhotel: Dazu ein paar Reflexionen auf Pregas!