Donnerstag, 16. April 2015

Mittwochssuppe: Brunnenkressecrème mit Senftouch

Die Mittwochssuppe kommt heute am Donnerstag - eine feine, leicht herzustellende Crème aus Kräutern, Sahne und Senf, die Magen und Haushaltskasse entlastet. Die Küche im Frühling beschwingt - Kräuter und junges Gemüse sind der Hit. Bei zarten Karotten und Kohlrabiköpfchen, Stangensellerie und Fenchelknolle unbedingt das prickelnde Grünkraut mit in den Suppentopf hacken. Ein intensiveres Aroma kann man Gemüse gar nicht entlocken. In gutem Öl (Kokos, Olive, Nuss) und mit wenig Wasserzugabe sanft gedünstet wird es mit neuen Kartöffelchen und einem Eiweißkick aus Schmand (Quark, Tofu), Ziegenfrischkäse und Schnittlauch zur veritablen Delikatesse.

Brunnenkressecrème im April


Wir benötigen:

ca. 250 g Brunnenkresse, etwas Gartenkresse, 1 Knoblauchzehe,  etwas frische Ingwerwurzel, 500 g mehlige Kartoffeln, 1 EL Butter, 1 l Gemüsebrühe, 1-2 TL Dijon-Senf, 200 ml Sahne, Salz, Pfeffer, Bio-Zitronenabrieb, 50 ml Öl

Und so geht's:

1 Die gewaschenen Brunnenkresseblätter in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, abgießen, abschrecken, ausdrücken, fein hacken und mit etwas Flüssigkeit pürieren. Brunnenkressestiele und Ingwer hacken, Knofi in Scheiben schneiden.

2 Kartoffeln schälen, waschen. Ca. 150 g fein würfeln, in Wasser zurückstellen. Die restlichen grob würfeln und mit Knoblauch + Stielen in der Butter anschwitzen. Brühe angießen, aufkochen, 20 Minuten sanft schmurgeln lassen. 

3 Sahne zufügen, weitere 5 Minuten köcheln. Fein pürieren, mit Salz, Pfeffer, Senf, Zitronenabrieb abschmecken.

4 Die restlichen Kartoffelwürfel abgießen, trocknen, im Öl ausbacken, auf Küchenpapier salzen und pfeffern.

5 Brunnenkressepüree (s. 1) unter die Suppe heben, alles in tiefe Teller schöpfen und mit den gebackenen Kartoffelwürfelchen sowie frischer Gartenkresse bestreuen.

Diese Basissuppe lässt sich leicht variieren mit anderen würzigen Frühlingskräutern. Wer mag ersetzt die Sahne durch Ziegenfrischkäse oder die Kartoffelwürfel durch Knoblauchcroutons. Wer's milder mag, streicht Senf und Ingwer.


Wann sollte man seinen Senf dazugeben?

Schon Pythagoras meinte, dass "Senf den Verstand schärft". Allerdings ist zu vermuten, dass es hier die Menge macht und auch in manchen Fällen Hopfen und Malz verloren ist. Apropos - zu einem Weißbier und einer Weißwurst gibt es natürlich nur noch eine Steigerung - eine Brez'n und ein süßlich-scharfer leichtkörniger Münchner Senf, der im Mund eine kleine Geschmackssensation entzündet. Kannte man früher nur scharf, mittel und süß im Senftopf, kann man heute unter fruchtigen, würzigen und exotischen Senfsorten schon mal grün-gelb sehen, weil man sich zwischen Feige, Pflaume, Limone, Ingwer, Cranberry oder Aprikose, Meerrettich, Bärlauch oder Brennessel nicht entscheiden kann. Auch zu Käse ein fantastischer Kontrast, etwa Hagebuttensenf zu Pecorino, Knoblauchsenf zu Camembert oder Kräutersenf zum Ziegenweichkäse. 

Nicht nur schmackhaft, gesund ist Senf obendrein, durch seinen Reichtum an Sinalbin und Sinigrin. Diese Senföle regen die Verdauung an, die ja bekanntlich schon im Mund beginnt, und machen Fettiges wie Bratwurst, Haxe, Schweinsbraten und Frikadelle viel bekömmlicher. Senf kann auch gesund machen: Seine antibakterielle und schweißtreibende Wirkung wird in Senfbädern und Senfwickeln bei Erkältungen und grippalen Infekten genutzt.



Bild © MovingMoment - Fotolia.com
Originalrezept: Schrot & Korn, 4/2013

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