Mittwoch, 3. Juni 2015

Mittwochssuppe: Grüne Frühlingswonne mit Klacks

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe.

Ja, nicht sehr originell, im Frühling eine Suppe nach ihm zu benennen - aber jetzt drängen sich die Spargelspitzen, grünen Erbsen und Babyspinatblättchen, Salatköpfe und Artischocken in den Marktkörben, Bärlauch, Selleriegrün und Liebstöckel springen wie von selbst in den Suppentopf und ein Klacks Rahm oder gehobelter Ziegencrottin lässt die Geschmacksknospen auf der Zunge aufbrechen wie betaute Tulpenköpfe in der Sonne. 

Grüne Frühlingswonne für alle, die es einfach lieben

Diese Suppe hat bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel - soll heißen: Die Köchin entwickelte sie bereits in den 1930er Jahren. Die amerikanische Geigerin Helen Nearing lebte einige Jahre in spirituellen Gemeinschaften in Indien und Australien. Beseelt von diesem Gedankengut entwickelte sie eigene einfache und urgesunde Gerichte, die noch heute ihren Charme nicht verloren haben. Schnell und unkompliziert sollten sie sein. In 50 Jahren kreierte sie ihre ganz persönliche vegetarische Küche. Auch ihre Ansichten vom Leben flossen in das Rezeptbuch * ein. Zugegeben, in den Punkten 4 + 5 habe ich das Ur-Rezept der Nearing'schen Frühlingssuppe etwas angereichert. Honi soit qui mal y pense ..


Wir benötigen:

3 EL Butter oder natives Olivenöl, 2 Bund Frühlingszwiebeln, 2 junge Karotten, 3 Tassen frisch gepulte Erbsen, grüne Spargelspitzen, Basilikum- und Salbeiblätter. Je eine Handvoll gehacktes frisches Selleriegrün, geputzten Babyspinat oder Kopfsalatstreifen, gehackte glatte Petersilie, Kerbel. 6-8 Tassen Gemüsebrühe (Glas) oder Wasser.

Und so geht's:

1 Butter oder Öl in einer großen Schmorpfanne erhitzen. Basilikum- und Salbeiblätter darin anrösten. Gehackte Zwiebeln und geschnittene Karotten einige Minuten im Fond sanft andünsten.

2 Erbsen, Spargelspitzen, die gehackten Gemüse und Kräuter (außer Kerbel) zufügen, unter Rühren sanft schmoren. 

3 Brühe erhitzen, das angeschmorte Gemüse zufügen und aufwallen lassen. Suppe zugedeckt 15 Minuten sanft simmern lassen.

4 Abschmecken, mit Zitronensaft oder Bio-Sojasauce aromatisieren, mit gehacktem Kerbel bestreuen. (Wer es üppiger mag, rundet mit ein paar Butterflocken oder Crottinraspeln ab)

5 Wer es als Eintopf reichen will, fügt feine Kalbs- oder Putenhackbällchen in die simmernde Suppe. Mit kleinen Krebsen, Blumenkohlröschen und einem Schuss Sahne kommt es dem "Leipziger Allerlei" nahe.


* Lesenswert: 
Helen Nearing, Rezeptbuch des guten Lebens, 
Vegetarische Rezepte für Menschen, die das Einfache lieben
Rowohlt


Foto: Tamara Kulikowa, Fotolia.com

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen