Mittwoch, 16. Dezember 2015

Mittwochssuppe: Edle Erbsensuppe mit einem Hauch Matcha + Gambas

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Tatsächlich ist dies auch eine launige Gaumenfreude, die sich als knallgrünes Entrée für das Weihnachtsmenü anbietet oder als erfrischender, magenberuhigender Imbiss an Heiligabend- oder Silvestermittag, ein fast federleichter Einstieg in die Feiertage, die ja doch die eine oder andere Völlerei erwarten lassen. Tee erlebt gerade ein Revival, nicht nur als erster Genuss des Tages, den Butler James ans Bett reicht (das hätte doch was, oder?) oder als Afternoon- Leckerei mit Lemon pie, Scones und plotted cream. 

Die Geschmacks- und Sortenvielfalt von Tee ist hierzulande noch lange nicht ausgekostet. Doch Tee begleitet immer öfter ein warmes Mahl, so wie man es in China oder Japan kennt oder erscheint gleich als geschmacksanreichernde Zutat im Essen. Wie zum Beispiel bei diesem pikant-frischen Süppchen, die Cornelia Polettos "Erbsen-Matcha-Suppe mit Garnelen" nachempfunden ist. Sie kocht in Hamburg in ihrem Feinschmeckerlokal gleichen Namens, man kennt sie aus dem Fernsehen und aus ihren Kochbüchern. Der Matcha-Extrakt intensiviert die grasgrüne Farbe der Suppe und macht mitten im tiefsten Winter Lust & Laune auf den Frühling.

Weihnachtssuppe: Erbsen + Matcha + Garnelen = grasgrüne Köstlichkeit *


Wir  benötigen (4 Pers):

2 Schalotten, Knoblauchzehe, einige frische Thymiannadeln, 800 g TK-Erbsen, 5 EL Olivenöl, Steinsalz, weißen Pfeffer, 1 TL Zucker, 1 Glas trockenen Weißwein oder Wermut, 0,5 l Fischfond, 100 g Butter, 2 aromatische Tomaten, 12 Garnelen, geschrotetes rotes Chili, Limettensaft, 100 ml Sahne (oder Ziegenquark), 2 EL grasgrünen Matcha-Teepulver (Extrakt aus den frischen Grünblättern), Minzblätter. 

Und so geht's:

1 Gehackte Schalotten, gewürfelten Knoblauch, Thymiannadeln in 3 EL Olivenöl anschwitzen. Eine Handvoll Erbsen zur Seite legen, den Rest zufügen, mit Salz, Pfeffer, Zucker, Schuss Limettensaft würzen, mit Weißwein oder trockenem Wermut ablöschen, reduzieren. 

2 Fischfond angießen, Erbsen in der Mischung 10 Minuten gar ziehen. Alles pürieren, durch ein Sieb streichen. Die Butter in kalten Stückchen mit dem Pürierstab einrühren. Abschmecken, jetzt auch gerne mit Chili. 

3 Die restlichen Erbsen in Salzwasser blanchieren, abschrecken. Garnelen in der Schale mit ein paar Thymiannadeln und Chilikörnern in Kokos- oder Olivenöl kross braten. Blanchierte Erbsen und Garnelen auf tiefe Teller verteilen.

4 Schlagsahne mit dem Matcha-Tee-Extrakt schaumig schlagen und in die Suppe einmontieren. Nochmals aufschlagen und abschmecken. Die gehäuteten Tomaten hacken, kurz in Öl anschwitzen, als rote Perlen zu den Garnelen/Erbsen geben. 

5 Suppe aufgießen, mit Minzblättern dekorieren. 

Alternativ: Wem das zuviel Sahne ist, kann als Variante locker-leichten Ziegenquark verwenden. Dann wird die Suppe allerdings nicht ganz so schaumig.

Brät man die Garnelen in der Schale, bleibt das Innere zarter und saftiger. Allerdings muss man diese dann bei Tisch pulen. Aber - wen stört's..?

Warum gerade Matcha-Tee?


Der japanische Muntermacher hat einen guten Ruf als gesundheitsfördernder, Krankheiten vorbeugender Fitness-Tee, der sogar zu einer schlanken Linie verhelfen soll. Matcha ist kein Aufguss, sondern wird aus den zartesten grünen Teeblättern extrahiert und gemahlen. So enthält er die dem Tee immanenten gesunden Inhaltsstoffe wie Teein, Theanin, Chlorophyll in potenzierter Form. 

Seit Jahrtausenden benutzten ihn buddhistische Mönche im Heilwesen. Im 16. Jahrhundert fand er Eingang in die japanische Teezeremonie. Seine aufregend grüne Farbe verdankt er einer umsichtigen Pflege der Teepflanzen, die eine Zeit vor der Ernte mit Bambusmatten oder Netzen "beschattet" werden. Sein Flavour überzeugt sogar Tee-Verächter, die Tee zuweilen zu bitter finden. Matcha ist aromatisch und sanft-herb, cremig-fruchtig in der Konsistenz und passt hervorragend in grüne Säfte, Smoothies, Saucen und Pastagerichte. Auch in Eis und Macarons wird er gesichtet.

Der beste Matcha erreicht uns aus Japan, obwohl man im Lande selbst penibel darauf achtet, nur wenig von diesem besonderen Tee außer Landes zu geben. Will man Matcha bester Bioqualität erstehen, kann es passieren, dass man für 30 Gramm 20 bis 50 Euro auf den Tisch des Hauses legen muss. Für unsere Suppe darf es auch ein Matcha aus konventioneller Aufzucht sein, denn diese wird in Japan sehr achtsam betrieben.

"Guten Appetit" wünscht man sich in Japan nicht - aber man könnte es so übersetzen:


お食事をお楽しみ下さい
O shokuji o o tanoshimi kudasai

Bild :Fotolia: #77593653 | Urheber: masaandsaya

* Poletto-Originalrezept in: ZEIT Magazin 19.11.15

Tags: Matcha Tee, Erbsensuppe, Garnelen, Weihnachtssuppe, Japanischer Tee

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen