Sonntag, 27. März 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Hat Google mich noch lieb?*

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Hat Google mich noch lieb?*: Und warum verzichten immer noch so viele Offline-Geschäftstreibende auf eine wirksame Website? * Die Gretchenfrage für jeden Website ...

Sonntagsthema: Hat Google mich noch lieb?*


Und warum verzichten immer noch so viele Offline-Geschäftstreibende auf eine wirksame Website?


* Die Gretchenfrage für jeden Website Inhaber

Und davon gibt es ja immer mehr. Gottlob, denn "Wer im Internet nicht vorhanden ist, existiert ja bekanntlich nicht!" - Stimmt das? Ja, für den Businessmenschen sicherlich, der potenzielle Interessenten ansprechen und sich mit Kunden austauschen will. Eine Website macht sichtbar und be-greifbar. Doch herrscht bei (zu) vielen Offline-Geschäftstreibenden - Einzelhandel, stationären Dienstleistern wie Friseuren oder Fußpflegern, Handwerksbetrieben, Heilern, in der Gastronomie und Genussbranche - die Irrmeinung, auf eine Website verzichten zu können.

Warum ist das so?


Die unterschätzte Macht der regionalen und lokalen Internetsuche


Was machen Sie eigentlich, wenn Sie auf Geschäftsreise in einer fremden Stadt sind, abends gut essen gehen wollen und dem Rat des Hotelconcierges nicht ganz trauen? Wenn Sie sich nach dem Umzug an einem neuen Ort etablieren müssen? Wie finden Sie den neuen Hausarzt, die Kosmetikerin, den Friseur, den Hundesalon oder Pferdeflüsterer, den Kammerjäger oder den Bio-Laden? 

Oder vom umgekehrten Standpunkt aus gesehen: 

Sie haben ein Studio für Thai-Massage in Düsseldorf? Sie freuen sich über einen gewissen Bestand an Stammkunden, aber der Umsatz könnte durchaus einen Push vertragen? Laufkundschaft ist in Ihrem Business kein Erfolgsfaktor? Und Empfehlungsmarketing betreiben Sie auch nicht, geschweige denn Guerilla Marketing? Hmm..! In Düsseldorf gibt es aber geschätzt 200 Studios für Thai-Massage oder Ähnliches. Will ein potenzieller Neu-Kunde sein bisheriges Studio wechseln oder ist er neu in der Stadt, kann er unmöglich alle 200 testen. 

Was tun? - Googlen, what else? Und dann sind Sie nicht dabei? Schade eigentlich!


Lead- und Umsatzgenerierung mit der Website? - Jetzt oder nie!


Sie haben ein hochwertiges Angebot, das eine ganz spezifische, eindeutige und prägnante Problemlösung bietet, die es so oder ähnlich auf dem Markt kaum gibt, die zu allem Überfluss einen hohen Preis rechtfertigt und eine vernünftige Gewinnmarge verspricht? Bravo! Das ist beinahe ein mittlerer Lottogewinn. 

Also - wozu warten?

Zugegeben: Neu ist die Empfehlung ja nun wirklich nicht - aber es scheint immer noch Info-Bedarf zu geben. Noch vor einigen Jahren war die Gestaltung eines Internetauftritts ein umfangreiches Unterfangen. Das kann es natürlich heute immer noch sein. Aber zwingend notwendig ist es nicht. Denn es war noch nie so handelbar wie heute eine praktikable, wirksame Website aufzubauen. Vermutlich wissen Sie das bereits. Aber ? Angst vor der Technik? Keine Anleitung zum Aufbau einer guten Website? Keine Ahnung, wie man wirkungsvollen Content entwickelt und diesen auch attraktiv auf die Seite bringt? Grafik-Programme können Sie nicht bedienen? Sie fürchten ein umständliches Prozedere? Hosting ist teuer? Das alles kostet Zeit?

Für all das und mehr gibt es Profis. Und die müssen nicht mal kostspielig sein. Finden Sie jemanden, der die Sache nicht aufbläht, sondern eine vernünftige Linie fährt. Der Erfahrung und Chuzpe hat. Nehmen Sie aber auch keinen "Billigheimer". Das kann dann wirklich mittel- bis langfristig teuer kommen. 

Wie pflegt man Freundschaft mit einem Robot?


Sie erinnern sich an den Heinz-Rühmann-Song vom "guten Freund, der das Schönste auf der Welt" ist?

Eine Website, die "verkaufen" soll, ist nur so gut, wie sie von Google beachtet wird und wie lange ihre Besucher auf der Seite verweilen respektive die finale Aktion auslösen - Kontakt, Kauf, Buchung, Bestellung. Die Kosten für die Entwicklung einer Website können heute zwischen 1500 und 50.000 Euro (und mehr) differieren. Von einer Baukastenlösung oder einer vorgefertigten Maske sprechen wir hier nicht (die sind unflexibel, statisch, lassen kaum Individualität zu). Auch reine Image-Websites folgen eigenen Regeln.

Aber nicht die teuersten Websites sind die besten, sondern die schlagkräftigsten. Und diese sind heute smart, reduziert, schlank, übersichtlich und clever, dialogbetont und interaktiv, responsive für alle Endgeräte, professionell in Design, Aufbau und Content.

Allerdings nicht zwangsläufig spektakulär in Design, Bild und Technik. Google kümmert nicht das Design, dafür umso mehr Aufbau und Informationsgehalt, die Aufbereitung der Inhalte und die Verweildauer der Besucher. Penibel wie Google nun mal ist, kriegt er das alles mit und belohnt die betreffende Website bei nächster Gelegenheit mit einem guten Ranking als Freundschaftsdienst.

Nicht in der Kürze, sondern in der Prägnanz liegt die Würze


Ich höre von Auftraggebern öfters: "Aber bitte wenig Text. Kurz und knapp. Keiner liest so viel!" - Natürlich ist der Textumfang branchenabhängig, komplexe Inhalte haben Erklärungsbedarf und bedürfen einer gewissen Redundanz (die durchaus prägnant sein kann - gewusst wie!) Aber es ist ein grundsätzlicher Irrglauben. Was nützt es Ihnen, wenn die Suchwörter den User auf Ihre Seite führen, ihn mangelnder oder mangelhafter Content aber schnell wieder in die Flucht schlägt?

Selbst Google sagt es: Eine Website wird vor allem für den Leser geschrieben. Sie enthält nur mittelbar das Angebot des Anbieters. Worum es wirklich geht, ist das Lösungsversprechen für die drängendsten Bedürfnisse, die den User auf die Seite gebracht haben. Womit? - Mit Suchbegriffen. Und diese können sich von denen, die ein Website-Betreiber für passend hält, gewaltig unterscheiden. Wenige Anbieter machen sich wirklich die Mühe, sich in den Kopf und mehr noch in das Herz der Zielkunden zu versetzen. Ein gewaltiger Fehler! Denn keiner will lesen, für wie toll sich das Unternehmen XXXL hält, sondern was sich verändert und verbessert, wenn man sich für XXXL entscheidet. Warum genau und konkret soll man XXXL das Jawort geben, wenn das Unternehmen XL unter Umständen viel bessere Argumente liefert?

Merke: Größe ist nicht entscheidend. Strategie, Logik und echtes Interesse an der Zielgruppe sind es sehr wohl. (Ein weites Feld - dazu bald mehr in Folge 2)

Google liebt reichlich gute und hochwertige Inhalte, die dem User Mehrwert, Lösungsansätze und Nutzen bieten, die logisch aufbereitet und genüsslich lesbar sind. Die neben Kauflust vor allem das Vergnügen machen, dass sich da jemand wirklich für mich interessiert. Dass mit leichter Hand auch die nötigen Schlagwörter eingestreut werden, versteht sich. Nutzwert und Entertainment - Das mögen selbst Robots. Sind ja auch nur Menschen, oder so.


Empfehlung:

Spielerischer mit dem Abenteuer Website umgehen! Spaß daran entwickeln und Websites, die in die Jahre gekommen sind, kontinuierlich einer Verjüngungskur unterziehen. Immer mal aktualisieren und den Robots Futter geben. Experimentieren - nicht alles zu tierisch ernst nehmen. Nix ist für die Ewigkeit.

Dann hat Google uns auch lieb - und das wollen wir doch alle, oder?


Tags: Website, Umsatzgenerierung, Internetsuche, MissWord!, Content, Internetauftritt, Leads

Bilder alle Stocksnap.io

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Mittwoch, 23. März 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Gründonnerstagssuppe aus Petersili...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Mittwochssuppe: Gründonnerstagssuppe aus Petersili...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Grün ist die Hoffnung! .. oder auch morgen. Denn am Gründonnerstag i...

Mittwochssuppe: Gründonnerstagssuppe aus Petersilie, Mandeln und Granatapfelkernen

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!


Grün ist die Hoffnung!
.. oder auch morgen. Denn am Gründonnerstag isst der wahre Christenmensch Grünes - in Hessen Pellkartoffeln und Eier mit "Frankfurter grüner Soße". Bereits Mama Goethe bereitete sie nach traditionellem Hausrezept aus mindestens 7 verschiedenen frischen Kräutern zu und der Geheime Rat verlangte diese auch zeit seines Lebens am Weimarer Frauenplan von seinem "Bettschatz" Christiane. 

Im Schwäbischen verzehrt man Laubfrösche (eine Art Spinatravioli) oder mit Fleischbrät und grünen Erbsen gefüllte Maultaschen (sog. "Herrgotts-Bescheißerle"). Das gut versteckte Fleisch hielt auch einem strengen Blick am Karfreitag stand. Dass es im Norden Grünkohl sein muss, ist eh klar. Im Elsass schmaust man Grüne Pfannkuchen (mit viel Schnittlauch und Brennesseln) und in Sachsen einen Salat aus grünen Rüben. 


Wir kochen morgen ganz in dieser Tradition eine vegetarische Suppe aus Petersilienwurzeln samt frischem Grün, die so simpel wie raffiniert ist und mit Mandeln und Granatäpfeln zu einer besonderen Pikanterie wird. Sie ist ein feiner, schlanker Einstieg in die Ostertage, die ja bekanntlich viel Süßes und Schokoladiges im Nest haben.

Gründonnerstagssuppe rot-grün*


Wir benötigen:

2 Schalotten, 400 g frische Petersilienwurzeln, etwas frische Minze, Mandelblättchen, 20 Stiele glatte Petersilie, 1 Granatapfel, 1 Bio-Zitrone, 40 g Butter, 800 ml Gemüsefond, 100 ml trockenen Weißwein, Steinsalz, Pfeffer, Muskat, 1 TL Meerrettichsenf, 200 ml Schlagsahne

Und so geht's:
Granatapfel - die Frucht der Aphrodite

1 Gewürfelte Schalotten in erhitzter Butter glasig dünsten. Vorbereitete Petersilienwurzeln (geschält, in Stücke geschnitten) zwei Minuten mitdünsten, mit Weißwein ablöschen und mit Fond angießen. Salzen, pfeffern, ca. 15-20 Minuten moderat gar kochen.

2 Mandelblättchen goldbraun rösten, aus dem Granatapfel die Kerne herauslösen, Petersilienblätter abzupfen und grob schneiden. 

3 Sahne zur Suppe gießen, zusammen mit der Petersilie und Minze in einem Mixer fein pürieren, bis sich die schöne grüne Farbe herausgebildet hat. Zurück im Topf nochmals aufkochen und Steinsalz, frischem Pfeffer, Senf, Muskat, Zitronensaft und Bio-Zitronenabrieb abschmecken. Wer's mag, gibt zwei Safranfäden dazu.

4 Suppe in vorgewärmte tiefe Teller gießen, mit Mandelblättchen und Granatapfelkernen bestreuen, mit einzelnen Petersilienblättchen dekorieren. Löffel sofort hineintauchen! Mmh!

Was die Großmutter noch wusste:

Petersilie gilt als ein Tausendsassa, was den Vitamin- und Mineralstoffgehalt betrifft. Auch ätherische Öle besitzt er reichlich. Im Mittelalter galt das grasgrüne, fein- oder grobblättrige Kraut als Aphrodisiakum und gegen Syphilis sollte es auch gleich gut sein. Anerkannt ist bis heute die mildernde und entgiftende Wirkung des Peterleins bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Fieber. Als Sud äußerlich angewendet vertreibt es Sommersprossen, falls gewünscht :-)


Immergrüne Legenden - Der Mensch braucht Storytelling!



Ostern - Großkampftag für Legehennen!
Die ersten frischen Frühlingskräuter sammelte man seit dem frühen Mittelalter am Gründonnerstag, um sich Gesundheit für das folgende Jahr zu holen. Auch Eier, die an diesem Tag gelegt werden, sollen eine besondere Heilkraft besitzen. Kommt daher der Eiersegen an den Ostertagen? Das Eierfärben hat es offenbar schon vor 60.000 Jahren  in Afrika gegeben und gefärbte Straußeneier finden sich auch als Grabbeigaben bei den Sumerern und Alten Ägyptern. Den Christen gilt das Ei als Symbol für die Auferstehung und auf Marienbildern weist es ikonographisch auf die Jungfrauen-Geburt hin.

Und bei unseren Nachbarn in Austria bietet der Wochenmarkt vor dem Gründonnerstag alle Zutaten für die "Neun-Kräuter-Suppe" auf ("Ach, du grüne Neune!") - Brennessel, Gundermann, Löwenzahnblätter, Sauerampfer, Spitzwegerich, Veilchenblüten, Huflattich, Gänseblümchenrosetten, Brunnenkresse. Wem die eine oder andere Zutat zu exotisch ist, greift zu den bekannten Klassikern Dill, Borretsch, Kerbel, Petersilie, Pimpinelle, Minze, Schnittlauch, Pefferbasilikum und Zitronenmelisse.

Der Begriff Gründonnerstag hat allerdings kaum etwas mit der Farbe Grün zu tun (allenfalls mit der Hoffnung auf ein paradiesisches Jenseits, die das letzte Abendmahl Christi symbolisiert). Vielmehr fußt er auf dem altdeutschen "greinen" (Weinen) - weil an diesem Tag in der Alten Kirche die reuigen Büßer wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen wurden. 

Aber vor der Reue kommt ja bekanntlich erst das Sündigen - viel Genuss und Freude an Ostern!


* Originalrezept in "Essen & Trinken" 2/2013

Bilder
Foto Grün: Stocksnap, Andrew Ruiz
Foto Eier: Stocksnap, Krzysztof Puszczynski
Foto Granatapfel: Thinkstock


Tags: Gründonnerstag, Grüne Soße, Kräuter, Petersilienwurzel, Ostereier

Sonntag, 13. März 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Corporate Books haben das gewisse E...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Corporate Books haben das gewisse E...: Sie sind auf dem Vormarsch. Immer mehr schlüpfen aus ihrem Ei und schauen keck in das Licht der Aufmerksamkeit.  Was macht Corporat...

Sonntagsthema: Das Buch mit dem gewissen Extra ( Corporate Book 2)


Sie sind auf dem Vormarsch. Immer mehr schlüpfen aus ihrem Ei und schauen keck in das Licht der Aufmerksamkeit. 


Was macht Corporate Books so sexy?


Besonders Dienstleister und Berater, die ihre fachliche Kompetenz in Unternehmensbroschüren nicht hinreichend erklärt und gewürdigt sehen, profitieren in der Kundengenerierung vom Kompetenzmarketing-Effekt des Corporate Book und steigern laut einer Erhebung von zwei Universitätsdozenten (Prof. Stephan, Peter-Paul Gross) an der Uni Marburg ihr Auftragsvolumen und ihre Auslastung in weit höherem Maße als es herkömmliches Marketing vermag.* In einem Vergleich erringt das eigene Fachbuch die Palme im Rennen um das effektivste Marketinginstrument bei Dienstleistern, Beratern und Trainern und lässt andere Disziplinen (PR, Website, Branchenplattformen, Publikationen, Verbandsmitgliedschaften, Social Media u.a.) weit abgeschlagen zurück. Anscheinend hat ein gut gemachtes Corporate Book die Sofortwirkung eines Push-up-BHs. Die essenziellen Vorzüge fallen sofort ins Auge!

Umso erstaunlicher, dass dieses mächtige Marketing-Instrument nicht öfter gestimmt wird. Dabei ist es hoch individualisierbar: Produzierende Gewerbe nutzen ein Corporate Book als Leistungsschau in der Firmenchronik, Firmeninhaber, die etwas zu sagen haben, publizieren Lebensbeichten, Mineralwasser-Abfüller schreiben über Wasser als Quelle des Lebens und warum es in der Welt knapp wird, Food-Hersteller gucken Sterneköchen über die Schulter und Beratungsunternehmen verfassen Trainingshandbücher. Aber damit ist die Spielfläche längst nicht komplett abgeschritten.

Was hat ein Corporate Book mit einem Straßenmusiker gemeinsam?


Auf den ersten Blick - nichts! Auf den zweiten: eine Message. Wer schreibt oder schreiben lässt, bleibt. Wer Musik macht, kann kein schlechter Mensch sein, zumal wenn ihm ein niedlicher Hund zu Füßen liegt :-))


Das Corporate Book entwickelt viele Formen - vom reinen Ratgeber über das Fachbuch bis zum narrativen Sachbuch, das nicht nur informiert, sondern auch unterhält. Ein Unternehmensroman? Warum nicht. Das Leben schreibt ja bekanntlich die spannendsten Novelllen. Neben seiner Individualität punktet das Unternehmensbuch mit hoher Glaubwürdigkeit, Vielseitigkeit und nachhaltiger Marktpräsenz. Nicht tot zu kriegen! 

Ein Corporate Book ist ehrliche Camouflage - Der werbliche Aspekt scheint wie sanftes Wetterleuchten lediglich im Subtext durch, vordergründig bleiben sein Ratgebercharakter, sein Informations- und Instruktionsgehalt, der Trainingseffekt. Der besondere Kick: Ein Corporate Book lässt sich mit einem umrissenen Budget realisieren und kann sich Hoffnung auf einen Re-Finanzierung-Schub machen, vor allem wenn es in Konzept, Layout, Design, Stil, Sprache, Lesbarkeit und Gehalt unangreifbar und attraktiv ist.

Warum und zu welchem Zweck ein Corporate Book schreiben (lassen)?


Neu isses ja nicht! Seit der vorwissenschaftlichen Zeit wurden Informationen über Geschichten weiter gegeben. Lebensweisheit, Praxiswissen. Das Epos war die Fibel der Frühmenschen, die Bibel strotzt von Gleichnissen und Bildern, die - nicht selten überhöht - viel mehr der Instruktion und Lehre, weniger der Erbauung dienten, Mythen waren richtungsweisend und sinnbildend. Erst mit Schrift und Druck kamen fundamentale, archaische Erfahrungen und lebenswichtige Erkenntnisse massenhaft in Umlauf.

Bücher sind Humus. Story - und damit ist nicht nur die fiktionale Erzählung gemeint, auch Sachwissen kann über narrative Strukturen viel pointierter ins Schwarze treffen und im Gedächtnis gebunden werden - zielt auf die Emotion, nicht auf die Ratio. Sie erzeugt Nachhall durch Bilderwelten, Assoziationen, Fallbeispiele und neuronale Verknüpfungen. Sinnstiftende Orientierungshilfe. Sie steuert Befindlichkeiten, Stimmungen, Entscheidungen, Wahrnehmung, indem sie Assoziationen freisetzt und die Erkenntnis "That's me! Das geht auch mich an!" auslöst. Über Identifikation und empathisches Nachempfinden der fundamentalen Erfahrungen Anderer reagieren wir ergriffen, gerührt, betroffen, nachdenklich, angeregt oder begeistert, fröhlich oder traurig, aber nie indifferent.

Der Ghostwriter - His Master's Voice!


Wer sein eigenes spezielles Fachwissen, das Unternehmenswissen oder beides in einem Corporate Book niederlegt und für seine Zielgruppen süffig aufarbeitet, gibt großzügig preis, was die Zielgruppe meint, sich teuer erwerben zu müssen. Großzügigkeit zahlt sich aus. Reputationsgewinn und Expertenstatus sind machtvolle Größen im Zusammenspiel der Marktkräfte. Wie könnte man sonst scheinbar gleich gestaltete Unternehmen mit scheinbar gleichem Angebot  besser voneinander unterscheiden?


Doch Vorsicht: Haltung, Substanz und Performance müssen stimmen! 

Davon gehen wir allerdings ohnehin aus, dass Sie oder Andere etwas zu sagen haben, was Ihre Zielgruppe (und unmittelbar auch Sie & Ihr Business) ein gutes Stück weiterbringen wird. Eitelkeit ist hier fehl am Platz. Ghostwriter erfüllen eine wichtige und gleichzeitig aufregende Aufgabe. Sie müssen in die Sicht und möglichst auch in das Wort eines Anderen schlüpfen. Das liegt nicht jedem. Es geht aber nicht so weit, vom Ghostwriter Selbstaufgabe zu fordern. Was dem Autor schaden könnte, wird auch der treueste Ghostwriter nicht widerspruchslos nachbeten. Als Alter Ego wird er intuitiv korrigierend eingreifen, wenn es der Sache dient. Ein Mitspracherecht qua Verantwortung ist ein Muss. Dann klappt's auch mit der Kohabitation Ghostwriter-Autor.

Wann spielen Sie auf der Straße, äh, geben Sie ein Corporate Book heraus? Ich bin zu allen Schandtaten bereit.


Stephan, Michael / Peter-Paul Gross / Norbert Hildebrandt (2010): Management von Coaching. Organisation und Marketing innovativer Personalentwicklungsdienstleistungen. Stuttgart: Kohlhammer.

Tags: Corporate Book, Ghostwriter, Reputation, Kompetenzmarketing, Unternehmensbuch

Bildmaterial:
Stocksnap, Fotografen: Willi Langenberg; Kate Zaidova


Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! (www.missword.de) Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische und Zeitthemen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Branding, Persönlichkeitsentwicklung.

Sonntag, 6. März 2016

Sonntagsthema: Vom Lagerfeuer zum Corporate Book


Der Königsweg: Sich mit einem Unternehmensbuch Gehör verschaffen!


Sie meinen, in der Wirtschaft steckten nur Zahlen und Bilanzen? Wirtschaft sei die Realität und Fiktion finde sich nur in Romanen? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. 

Natürlich sprechen wir hier nicht nur von den handelnden Personen. Die Realität in Wirtschaftsunternehmen bietet Stoff für so einige Romangenres - von Fantasy bis Crime. Das hat sie wohl mit der Politik gemein. Fakten und Entscheidungen können vielfältig interpretierbar und deutbar aufgenommen werden, je nach Fantasievermögen der Hörer. Kommt es nicht immer auf den Blickwinkel und die Perspektive an und die kreative Kapazität des Erzählers?

Seit dem steinzeitlichen Lagefeuer wurden Geschichten erzählt. Kluge Unternehmen haben immer kommuniziert und publiziert, und zwar über die reine Imagebildung und den schnöden Werbebedarf hinaus. Ein Buch jedoch hat eine andere Qualität als eine Imagebroschüre oder eine Kundenzeitschrift, die ihren PR-Impetus nicht verleugnen kann und will. 

Imageaufbau qua Expertise, Persönlichkeit und Story wird als seriös akzeptiert und kann nebenbei noch prächtig unterhalten. Panem et circenses. Das Genre Corporate Book sollte ebenbürtig neben Corporate Identity, Corporate Design und Corporate Wording stehen.

Haltung zeigen oder Fördert das unterschätzte Corporate Book!


Dass heute Corporate Books immer mehr an Bedeutung gewinnen, erstaunt nicht. Für fast jedes moderne Unternehmen ist ein Corporate Book machbar - dabei gibt es einige Spielarten. Die Zeit ist reif für Mythen, heute mehr denn je. Lechzen wir nicht alle nach kleinen Fluchten aus dem Alltag? Die Unternehmensrealität bietet dabei eine Menge Stoff, aus dem Geschichten sind. Sie geben den Unternehmen ein einprägsames Gesicht und emotionale Tiefe,  sie verfeinstofflichen  dürre Fakten und schwer fassbare Zusammenhänge. 

Unternehmen mit ausgeprägtem Hintergrund und vielleicht sogar einzigartiger Historie zeigen sich sophisticated und smart, wenn sie den Blick in intime Welten erlauben, die mit Histörchen und Historie ausgepolstert werden. Dabei gibt es vermutlich keine Branche, die sich nicht eignen würde, denn auch der sprödesten Materie kann man (mit gutem Willen und einem fähigen Ghostwriter) Geschichten abgewinnen. Man muss sich nur ein wenig anstrengen oder einen Routinier, der sich mit Plot, Figurenentwicklung, Dramaturgie auskennt, bitten sich ins Zeug zu legen ;-) Eleganter kann Markenbildung nicht funktionieren.


Hat ein Unternehmen sich für ein Corporate Book entschlossen, sollte ein Arbeitsteam aus Mitarbeitern, Chef, Ghostwriter, Agentur, Lektor und PR-Fachmann/frau gebildet und ein nicht zu knapper Etat kalkuliert werden. Auch der Zeitraum ist einzuschätzen - mindestens ein Dreivierteljahr.


Zentrale Fragen vor der Produktion:

  • Wer ist federführend?
  • Genre? Branchen- und zielgruppenabhängig (Chronik, Familiensaga, Fotoband, Ratgeber, ggfs. auch Roman oder Cartoon?
  • Format? Print, E-Book, Hörbuch,Bilderbogen?
  • Unternehmensidentität und - philosophie? (Wichtig für CD, CI, Corporate Wording, Tonalität, Sprache, Farbe u.a.)
  • Welche Haltung und Tonalität entspricht der Zielgruppe?
  • Eigenproduktion oder Verlag? Wo? 
  • ISBN-Nummer? (Wichtig für den Marketingservice des Buchhandels?) Impressum wie? Höhe der Auflage?
  • Qualitätsstandards (Papier, Cover, Druck u.a.)
  • Pricing? Oder nur kostenlose Abgabe? Distributionswege?
  • Erscheinungsdatum?
Für die Zeit danach stützt eine Cross-Media-Strategie die Vermarktung: YouTube, Firmenblog, Social Media, Online-PR, Pressearbeit, Kooperationen mit Branchenmedien, Mailings, Präsentation, Versand von Rezensionsexemplaren, Amazon .. 

Corporate Books sind kein Teufelswerk, sondern machbar


In einer Zeit, in der (fast) jeder ein eigenes Buch oder E-Book selbst schreiben (lassen) und veröffentlichen kann, kommt dem Unternehmensbuch ein neues Selbstverständnis zu. Die Produktion mit Ghostwriter und digitalem Know-how und die Vermarktung über Social Media und Online PR leisten das, was manche Verlage nicht tun: Sie kümmern sich um Leser und Käufer. Auch wenn ein Corporate Book nicht in den Buchhandel kommt, sondern über nicht-kommerzielle Schienen vertrieben wird, kann ihm eine vernünftige Auflage gesichert werden. Und das wollen schließlich alle Bücher: Sie wollen gelesen werden. Das haben sie mit Autoren gemeinsam.

In Form eines seriösen Sachbuchs oder launigen Ratgebers ist die Außenwirkung am stärksten, wenn diese nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern im Modus „Hör mal, wer da hämmert!“ herüberkommt. Man outet sich und hat Spaß daran. Gewusst wie! Diskurs wird angeregt, Reflexion angestoßen. Essenzielle Erfahrungen und Denkweisen, Lebensweisheit und –klugheit gepaart mit Chuzpe und Humor kommen bei den Zielgruppen besser an als harte Fakten, die das Zielpublikum im Innersten nicht tangieren. 

Der emotionale Touch hat Charme und seine Botschaften verfangen sich wie softe Widerhaken im willigen Fleisch der Rezipienten. – Das mag jetzt ein wenig nach einem sardonischen Lachen klingen, wäre aber nicht gewollt.

Goldgräberstimmung: Stories?! Na klar, Stories!


Vor 50 Jahren hielt der junge Lyriker Hans Magnus Enzensberger einem noch heute meinungsführenden Hamburger Nachrichtenmagazin (Wer mag's sein?) den Spiegel vor. Es bestehe „aus einer Sammlung von Storys, Vermutungen, Klatschgeschichten, Spekulationen“, schrieb er, nicht aus Nachrichten, wie die Bezeichnung erwarten ließe. Dabei sprach er dem Magazin jegliche Objektivität ab, denn dieses Kriterium sei auf Storys schlechterdings nicht anwendbar. Enzensberger entlarvte damit die „narrative Struktur der Wirklichkeit im öffentlichen Diskurs.“

Narrative Struktur bedarf einer Handlung, eines Handlungsbogens, eines Anfangs, Höhe- und Mittelpunkts, Endes und dazwischen einzelner Wendepunkte, die Spannung herstellen. Der zentrale Held macht sich auf eine spannungsgeladene Reise und kämpft mit den Wirrnissen des Lebens, mit Konflikten und Drachen. 

Die beste Story ist die, die sich am besten verkauft. Und immer wenn es um Wechselhaftes in der Realwirtschaft geht, ist narrative Kompetenz Gold wert. Nichts interessiert den Menschen so sehr wie der Mensch – davon leben alle Hochglanz-Gazetten und Klatschzeitschriften.



Ist doch schade, wenn Unternehmen, die einiges zu erzählen hätten, auf ein Corporate Book verzichten! Dabei muss man nur ein wenig schürfen und schon stößt man auf Goldadern – oder zumindest auf Erz! Vielleicht mal auch nur auf Kohle - aber auch die ist Energie.


Übrigens: Folge II wird sich mit der Frage beschäftigen, wie ein Corporate Book durch Expertise und Content die Eigenpositionierung (des Unternehmens/Inhabers) stützt und Leser in die Lage versetzt, sich selbst bestens in Szene zu setzen. Schauen Sie also wieder rein!



Bildquellen alle Stocksnap:

Lagerfeuer: Josh Felise
Geöffnetes Buch:Joao Silas
Bücher: Anette Pratt


Tags: Corporate Book, Unternehmensbuch, Corporate Wording, Corporate Identity, Corporate Design, Story, Ghostwriter