Sonntag, 28. August 2016

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Bei Google auf Se...: Wie klappt's mit dem Top Ranking?   Scheint doch ganz einfach zu sein;-) Die angstschürenden Mails und Anrufe kennt jeder Website-I...

Sonntagsthema: Träumen erlaubt? Bei Google auf Seite 1!

Wie klappt's mit dem Top Ranking? 

Scheint doch ganz einfach zu sein;-) Die angstschürenden Mails und Anrufe kennt jeder Website-Inhaber: Das Ranking seiner Seite sei eine Katastrophe. Er stünde quasi vor dem digitalen Abgrund. Solange der Verunsicherte noch nach Luft schnappt, wird flugs ein Angebot präsentiert, das das ach so miese Ranking mit einem Schwupp in ein hervorragendes verwandeln soll. Für schlappe 60, 70 oder 100 Euro im Monat sei man von allen Sorgen enthoben. Vertragslaufzeit 1,3,5 Jahre. Besser lebenslänglich:-)

Macht Google wieder mal mobil?



Ab und zu sickern Gerüchte durch, werden Google-Algorithmen geknackt und das sorgt für Unruhe oder sanfte Panik! Was taugt meine Website überhaupt noch? Der Weg zur Seite 1 auf Google scheint mühsam und uneben wie eine Skateboardfahrt über Kopfsteinpflaster. Die Regeln, denen Ranking folgt, sind für den Normalsterblichen undurchsichtig und aus dieser Verunsicherung schöpfen andere Kapital. 

Der digitale Orbit dreht sich rasch. Waren früher Backlinks die Kings, sind sie heute out. Mit ihnen sind die ins Kraut schießenden SEO-Munitionslager in Deckung gegangen und die geforderten 300-Wörter-Texte haben über Nacht auf 500-600 Wörter zugelegt. Man staunt. Hieß es nicht, der normale Website-User hege eine angeborene Abwehrhaltung gegenüber umfangreichen Texten?

Nöö, meine ich. Das gilt nicht für Qualitätstexte! Aber was macht einen Text zu einem Premium Text? (dazu gleich mehr ...)

Was gerne vergessen wird ..

Bei Google auf Seite 1 oder 2 zu sein wird zum Bumerang, wenn die Besucher nicht gehalten und konvertiert werden - zu Kunden, Abonnenten, Gästen, Fans, what ever! Das Niveau des Contents - Inhalte, Sprache, Bild und Ton, Animation, Grafik u.a. - ist ausschlaggebend. Bis zu sieben Mal tauchen Interessenten auf Ihrer Website auf, bis sie genügend Vertrauen gefasst haben, um bei ihnen zu ankern! Hält sie allerdings dort nichts, ziehen sie sich rasch in die Tiefen des digitalen Alls zurück.

Aber: Wird Seite 1 nicht überbewertet? Bei der Recherche beiße ich mich auch zu tieferen Ergebnissen durch und stoße gerade dort auf Funde, die origineller sein können als die prominent gerankten Websites. Vielleicht stehe ich mit dieser Angewohnheit nicht alleine!? Bei der Recherche im Internet empfehlen sich Beharrlichkeit und die Qualität eines Spürhundes.

Lange Texte sind klasse..

.. wenn sie inhaltsstark, substanziell, prägnant, spannend, narrativ verfasst sind, in sinnvolle Kapitel gegliedert, mit aussagekräftigen Head- und Sublines versehen. Wenn sie dem User weniger Faktenwissen, sondern Lesegenuss, Story und Mehrgewinn verschaffen. Webtexte mit einem Umfang von 300 Wörtern aufwärts erlauben es, die wichtigsten Schlagwörter vernünftig, logisch und unprätentiös in den jeweiligen Sinnzusammenhang einzubauen. Mit Keywords unsinnig vollgestopfte Sequenzen verbieten sich.

Breite Redundanz und Keyword-Penetranz bar jeder inneren Logik lähmen jedoch die Sehnerven und sorgen für Unlust beim User genauso wie aufdringliches Selbstlob und achtloses am Interessenten Vorbeireden.


Knackig wie ein August-Apfel

Ich liebe präzise konturierte Texte mit dramaturgischer Erzählstruktur und bildhafter Qualität, die den Leser verführen. Kurz & knapp und gleichzeitig inhaltsstark gelingen Texte, denen man mehrere Überarbeitungsgänge angedeihen lässt. Dann entsteht aus Masse Klasse. In die Breite schreiben kann (fast) jeder. Doch pointierte Texte folgen einer strategischen Linie, vermitteln Botschaften, bedienen sich einer leserfreundlichen Struktur aus Anfang, Mitte, Schluss und sind spannend und rund. Das kostet Zeit und die muss bezahlt werden. Ein straffer Text MUSS zwangsläufig teurer sein als einer, der wie Teig auseinander fließt.


Interessenten sind eigentlich einfach gestrickt!

Zunächst die schlechte Nachricht: User interessieren sich nicht für Ihre Vorzüge und Angebote. Sie wollen eines:  Spüren, dass sie am richtigen Platz sind. Dass der Websitebetreiber, bei dem sie gelandet sind, in der Lage ist, ihre drängenden Fragen zu beantworten und sie von ihren dringendsten Problemen zu befreien. Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind neben dem Bedarf die wichtigsten Koordinaten für Unternehmenserfolg.


Was halten Sie davon?

"Wir bieten Webdesign. Grafik. Werbung. Wir sind zuverlässig, kreativ und reell. Sie werden auf dem Markt keinen besseren Webdesigner finden." Aha. Der potenzielle Kunde verdreht die Augen und fühlt sich ignoriert. So oder ähnlich hat er es schon x-mal gelesen. Was für den Kunden dabei herausspringt, bleibt im Dunkeln. Aber genau das will er wissen! "Was ist mein Nutzen? Was hab ich davon? Wie wird mein ganz spezielles Problem durch was gelöst und wie stellt sich das in Realität konkret dar?" Statt eines breiten Grinsens verspürt er Unlust.

Perspektivenwechsel bitte!

Falls nötig - steigen Sie bitte rasch von Ihrem hohen Ross ab und gehen Sie auf Augenhöhe mit Ihren potenziellen Kunden. Schaffen Sie Vertrauen, indem Sie für diese ein echtes Interesse entwickeln. Vermitteln Sie ihm glaubwürdig, dass Sie seine Bedürfnisse aus dem FF kennen und optimal bedienen können. Sonst ergreift er die Flucht. Was sollte er auch noch da?

Vielleicht so? 

"Wir wissen, wie wichtig Grafik- und Webdesign für Ihr Unternehmen ist. Ihre Außenwahrnehmung, Ihre Werbewirkung, Ihr Unternehmenserfolg hängen davon ab. Wir kennen auch Ihre Vorbehalte, die Sorge, sich dabei aufs Glatteis zu begeben. Unsere Erfahrung sagt uns jedoch, dass Sie sich mit einem einzigartigen Corporate Design unverwechselbar und klar von Ihren Mitbewerbern abheben. Optimal positioniert besetzen Sie neue Marktanteile. Warum sollten Sie darauf verzichten? - Tauchen Sie aus der Beliebigkeit auf. Das Potenzial haben Sie - und wir bringen Sie in die Spur."

Nehmen Sie Haltung an

Gerade in generischen Branchen, in denen alle Marktagierenden mehr oder weniger die gleichen Leistungen anbieten, ist eine innere Haltung unabdingbar. Sie strahlt nach außen ab, richtet den Scheinwerfer voll auf Ihre Persönlichkeit und macht Sie unterscheidbar durch Eigenart, Originalität, Mut zur Selbstironie, die Kunst sich zurückzunehmen, die Waghalsigkeit, die einer dezidierten eigenen Meinung innewohnt. Vertrauen Sie auf die Intelligenz Ihrer Intuition. Dann ist Ihr Weberfolg keine Frage von SEO oder Algorithmen, sondern von authentischer Personality.

Zeit Entwarnung zu geben

Verschwenden Sie nicht allzu viel Kraft mit Suchmaschinenoptimierung und der Suche nach Schlagwörtern. Wenn Ihre Texte nur darauf setzen, wirken sie bemüht und konstruiert. Ein inhaltsstarker, gut gebauter Text, der sich mit Ihren Geschäftsinhalten vertraut zeigt, der innere Substanz hat und in der Form geschliffen ist, trägt die wichtigsten Keywords bereits in sich. Vertrauen Sie dabei sich selbst, Ihrem inneren Gefühl. Google wünscht Content, der nicht zuletzt dem User gefällt.

Was ist meine Quintessenz?

SEO in Maßen ist okay. Aber wer nicht willens oder in der Lage ist, in die Sichtweise seiner Interessenten und potenziellen Kunden zu schlüpfen und dies im Content auch zu erkennen gibt, dem nützt auch SEO nix. Es reicht nicht, die potenzielle Kunden auf seine Webseite zu locken. Sie müssen auch dort verweilen wollen!

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Sigrid Jo Gruner schreibt als MissWord! Content, Magazin, Pressetext, Publikation, als Ghostwriterin Reden, Artikel und Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen mit MissWord! stimmige Positionierungen, Kernaussagen, Business- und Imagetexte. 


You can hire me!
yours sincerely,
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Tags: Website, SEO, Suchmaschinenoptimierung, Google, Platz 1, Ranking, Webtext, Webcontent, Content Marketing, Keywords, Schlagwörter, Keywords, Internet
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bildnachweis:
Foto Skateboard, Stocksnap.io, Mike Wilson
Foto Spinnennetz, Stocksnap.io., Piotr Lohunko
Foto SEO: Stocksnap.io, Wilfred Iven



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Mittwoch, 24. August 2016

Mittwochssuppe: Scharfmacher aus Frankreich

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe. Nationalsuppe Frankreich II. Teil

Der Hochsommer will es noch mal wissen, die letzten Zuckungen einer durchwachsenen Saison treiben uns die Schweißperlen auf die Stirn! Jetzt wäre eigentlich eine geeiste Tomatensuppe klasse. Mit dem Schweiß verlieren wir allerdings auch Elektrolyte. Antioxidantien, Mineralien & Spurenelemente wie Schwefelverbindungen liefert vor allem die rote Zwiebel üppig. Mit einer kraftvollen Brühe vereint, bringt sie die müden Geister wieder auf Hochtouren. Mit tränentreibender Raffinesse ist sie fix erstellt und genauso schnell gelöffelt. Die hier vorgestellte Version wird nicht überbacken.

In Frankreich gehört diese französische Nationalsuppe zur Standardausstattung in den Küchen - die Zwiebelsuppe nach Art der Pariser Marktfrauen. "Der Bauch von Paris" (wie Emile Zola die Markthallen nannte) - Les Halles - sind längst Geschichte, die Zwiebelsuppe, die Nachtschleicher dort löffelten, wenn die Sonne aufging, ist längst im Olymp der Grande Nation angekommen.

Soupe à l'oignon parisienne


Wir benötigen:


3-5 mittelgroße feste Zwiebeln (oder 2 Gemüsezwiebeln), 4-5 EL Butter, 1 Glas trockenen Weißwein, 1 EL Mehl, Nelke und Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, 1 L Brühe (Rind oder Gemüse), knuspriges Baguette, 125 g Gruyère (gerieben), etwas frischen Kerbel. Und ein scharfes, rostfreies Messer.

Und so geht's:


1 Zwiebeln in Ringe schneiden, ggfs vorher. halbieren. In der erhitzten Butter etwas Zucker karamellisieren, Zwiebeln darin anrösten, mit Mehl bestäuben und noch mal 5 Minuten rösten. Dabei umrühren. 

2 Mit Weißwein und (lauwarmer) Brühe aufgießen, Lorbeer und Nelke zufügen, mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken. 20 bis 30 Minuten köcheln lassen.

3 Ein bis zwei cm dicke, gebutterte Baguettescheiben im Ofen bei 150 Grad knusprig rösten. 

4 Suppe in tiefe Teller oder Schalen füllen, je ein, zwei Baguettescheiben darauf legen, mit fein geriebenem Gruyère oder würzigem Bergkäse bestreuen, mit Kerbel oder Petersilie dekorieren.


Tipp:

Zwiebelhälften in einem Mix aus Butter, Meersalz und Zucker mit der Schnittfläche nach unten karamellisiert und mit etwas Brühe gegart sind feine Begleiter für Rindersteak, Lamm- und Kalbskotelett und auf der Haut gebratenes Fischfilet (wie Lachs und Kabeljau). Pur und mit Saubohnen oder grünen Bohnen gemischt und mit Tomatenvierteln optisch aufgepeppt, ergeben sie ein fabelhaft schnelles und vitaminreiches vegetarisches Gericht. 


Soupe oder Potage ? Das ist hier die Frage!


Die "Soupe" stammt aus dem Mittelalter, als man zum Abendessen Brühe, Milch oder Wein über eine Scheibe Brot goss und gemeinsam verzehrte. Variiert mit Erbsen, Fenchel, Eiern, Senf und anderen bäuerlichen Lebensmitteln wurde die Soupe zum Grundnahrungsmittel der einfachen Leute. Die "Potage" trat später in die Küchengeschichte ein. Sie bezeichnet eine Suppe, bei der Gemüse im Topf (le pot) und mit Zutaten aus dem jardin potager (Gemüsegarten) geköchelt wurde. Sie ist vom Charakter her urbaner, klarer in der Brühe und tritt unter vielen Bezeichnungen auf. Am Hofe des Sonnenkönigs soll es für jeden feudalen Herren eine eigene Potage gegeben haben.


Bildmaterial:
Stocksnap.io
Foto Garten: Daria Nepriakhina
Foto Zwiebeln: Reise Kaffee Buch


Tags: Soupe, potage, Potage parisienne, Zwiebelsuppe Markthalle, Baguette, Zwiebel, 

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Sigrid Jo Gruner schreibt als MissWord! Content, Magazin, Pressetext, Publikation, als Ghostwriterin Reden, Artikel und Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen mit MissWord! stimmige Positionierungen, Kernaussagen, Business- und Imagetexte.

Mittwoch, 10. August 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Die Mittwochssuppe: So köchelt man die Nationalsup...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Die Mittwochssuppe: So köchelt man die Nationalsup...: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe! Aber da stehen wir schon vor einem Problem - Frankreichs Nationalsuppe? Ist es die   mariti...

Die Mittwochssuppe: So köchelt man die Nationalsuppe Frankreichs (1)


Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Aber da stehen wir schon vor einem Problem - Frankreichs Nationalsuppe? Ist es die maritime Bouillabaisse à la Marseillaise, dieses unvergleichliche Poem aus Meerbarbe, Fenchel und Knoblauch - oder ist es die nach Land und Erde duftende Potage à l'oignon, die mit der Fischsuppe gemeinsam hat, dass sie von mit Knofi parfümierten Weißbrotcroutons gekrönt wird? Und was ist eigentlich la difference zwischen Soupe und Potage?


Übrigens Weißbrot - warum schmeckt das echt-französische Baguette im Lande dort so viel besser als die blassen Vettern, die hierzulande in den Bäckerregalen liegen? Und wie benimmt man sich als Gast in Frankreich "comme il faut"? All diesen weltbewegenden Fragen gehen wir hier nach. Dass ich mich heute für die Bouillabaisse entschieden habe, ist reine Geschmackssache! Und eine Frage der Reihenfolge - die Potage à l'oignon folgt in der nächsten Ausgabe. Ebenso Teil II des heutigen Frankreich-Urlaubsknigge. 

Bleiben Sie dran!



Bouillabaisse wie sie nicht nur von Marianne geschätzt wird


Es ist nicht ganz einfach, in Deutschland originalen Mittelmeerfisch ganz frisch zu erhalten. Daher ist diese Version ein wenig eingedeutscht. Die Bouillabaisse überrascht mit einem großzügigen Angebot an frischen Gemüsen und Kräutern. Also nicht nur Fisch - und in der pürierten Ausgabe, in dem der Fisch sich eine Camouflage gibt, kann man sie auch Nicht-Fischessern munter unterjubeln.

Wir benötigen:

Die originale Bouillabaisse verwendet eine ganze Dorade, Steinbeißer, Seeteufel- und Steinbuttfilets, Krustentiere und Miesmuscheln. Sie wird in der Regel nicht püriert. Die mit Fisch- und Gemüseeinlagen  angereicherte Suppe verzehrt man mit frischem Baguette und einer Knoblauchmayo (Aioli)

Hier greifen wir alternativ zu Dorade, Wolfsbarsch, Kabeljaufilet, Rotbarschfilet. Crevetten oder ausgelöste Muscheln kann man in der fertigen Suppe schwimmen lassen. Dazu frische Tomaten, Möhren, Lauch, Fenchelknolle mit Grün, grüne Bohnen, Schalotten, Knoblauch, frischen Rosmarin und Thymian, Nelken, Lorbeerblatt, Safranfäden, Olivenöl, Meersalz, 1/8 L Weißwein, Wasser oder besser Fischfond (Glas oder selbst aus Karkassen gekocht) 

Und Piment d'Espelette - was auch nicht ganz so einfach zu besorgen ist. Wer diesem Pfeffer vergeblich nachjagt, greift zu Cayennepfeffer. 

Für den Weißwein kann man durchaus einen trocken Rheinhessen oder Rheingau verwenden, in der dieser Suppe zugrunde gelegten Originalversion ist es ein Saale-Unstrut-Wein, aber dieser lässt sich in den meisten deutschen Regionen außerhalb Sachsens und Sachsen-Anhalts kaum aufspüren. 

Und so geht's:

1 Filets über Nacht in einer Marinade aus Olivenöl, Salz, Safran, Piment d'Espelette, Schalotten und Knoblauch einlegen. 

2 Gemüse putzen, klein schneiden, in Olivenöl andünsten und mit dem Weißwein ablöschen.

3 Die ausgenommenen ganzen Fische einlegen, inklusive der Marinade, dazu Nelke, Lorbeerblatt, frische Rosmarinnadeln und Thymianblätter, gehackte Tomaten. Mit Fischbrühe angießen und 30 Minuten sanft (mit Deckel) köcheln lassen.

4 Fischfilets in Olivenöl mit Kräutern anbraten. Die ganzen Fische aus der Suppe heben, Filets in Stücke schneiden. Ggfs. mit Zitrone und einigen Tropfen Olivenöl beträufeln. 

5 Suppe durchmixen und passieren. Noch mal erhitzen und mit krossen Croutons und Petersilienkrümeln bestücken. Ggfs. gegrillte Crevetten dazugeben. - Man kann die Fische in der Suppe genießen oder extra mit Baguette, Aioli oder Rouille. 

Hinter der Bezeichnung Rouille verbirgt sich eine feine Paste aus gekochten Kartoffeln, Paprikaschoten, viel Öl, Zitronensaft, Safran, Piment, Knoblauch und Pfeffer! Unwiderstehlich.


Urlaubsknigge "La grande Nation!"


Frankreich genießt zu Recht den Ruf eines der attraktivsten Reiseländer überhaupt zu sein. Für uns als Nachbar bestens erreichbar, und ein wenig Französisch lernt sich oft in der Schule. Bekanntlich erwarten Franzosen von ausländischen Besuchern, dass sie sich der französischen Sprache bedienen, selbst wenn Monsieur oder Madame sich selbst recht ordentlich auf englisch oder deutsch ausdrücken könnten. Daher sind ein paar Phrasen Französisch äußerst hilfreich, um in Frankreich als Deutscher gut anzukommen. 

In Frankreich dreht sich der Kosmos um eine gute Cuisine.

Die Fähigkeit zu Genuss und Lebensart prägt den Franzosen. Allerdings ist die schöne Sitte eine lange Mittagspause im Bistro oder Restaurant einzulegen durch Schnellimbiss und Straßensnacks auch im Mutterland des guten Geschmacks aufgeweicht. 

Um nicht anzuecken, sollte man hier genauer hinsehen:

1 "Madame a choisi?" Im Restaurant bestellt die Dame zuerst.

2 Die Franzosen lieben ihre große Nation, was sich auch in Kleinigkeiten ausdrückt: Nicht französischeWein zu bestellen wäre eine große Beleidigung.

3 Erst ein "Bon appétit" (Guten Appetit) ist das Startzeichen, um zu Messer und Gabel zu greifen. Dabei warten die Herren galant, bis die Damen am Tisch den ersten Bissen zu sich genommen haben.

4 Feste Tischzeiten beachten: Von 11:30-14:00 und von 19.30 - 22:00 Uhr können Sie nach Herzenslust tafeln. Darüber hinaus ist kein Pardon von den sonst so höflichen Franzosen zu erwarten (außer in Nachtlokalen wie dem "Ivan sur Seine" nahe der Pont Neuf, das erst ab Mitternacht so richtig rege wird. (oder besser wurde. Gibt es Yvan noch??) Man speiste nicht wirklich vorzüglich, aber in Tuchfühlung mit sehr prätentiösen Mesdames, die sich beim näheren Hinsicht nicht selten als Messieurs herausstellten.

5 In den Sommermonaten Juli/August kann es Ihnen passieren, dass die meisten Restaurants "fermé" sind, denn die Franzosen gehen beinahe geschlossen in die Ferien. Bevorzugt in die Normandie und Bretagne.

6 Die Speisenfolge unbedingt einhalten: Zu einem veritablen französsichen Essen gehören "Apéritif", "Entrée" (Vorspeise), "Plat" (Hauptgericht), "Fromage" (Käse) und "Dessert" (Nachspeise). Dazu ein Glas Wein, oder zwei. Café und Digestif sind wie das Amen in der Kirche. Besonders auf den Nachtisch wird viel Wert gelegt. Ohne ihn hat man "nicht gegessen" (sagen die Franzosen).

7 Erlaubt ist was schmeckt: Fleisch darf beinahe cru auf den Tisch kommen (rohes Tatar ist sehr beliebt). Es wird als Affront empfunden, ein blutiges, innen rohes Stück Fleisch in die Küche zurück gehen zu lassen. Machen Sie sich daher mit den verschiedenen Garstufen vertraut. Auf die Frage "Quelle cuisson?" (Wie möchten Sie es gebraten haben?) antworten Sie (von fast roh bis durchgebraten): "bleu, saignant" (blutig), "à point" (medium) und "bien cuit" (gut durch). Sollten Sie es richtig durchgebraten lieben, formulieren Sie: "Très bien cuit, s'il vous plaît."

Service: Freundlich, mit einem netten Gruß und einem Lächeln geht es leichter, wenn Sie etwas bestellen möchten. In Frankreich, wo guter Service leider keine Selbstverständlichkeit ist, sollten Sie um die Gunst des Servicedienstleisters werben.

9 Baguette nie jamais, jamais schneiden, sondern brechen und in kleinen Stückchen genießen!

9 Den Tisch niemals selbst auswählen, sondern sich zu einem Platz begleiten lassen.

10 Trinkgeld für die Servicekraft einfach (und nicht zu knapp) auf dem Tisch liegen lassen!



Et alors - bon voyage et bon appétit!





Bildnachweise:
Paris Stocksnap.io Rob Potvin
Fisch: Stocksnap.io Andy Chilton


* Originalrezept in: www.franzoesischkochen.de (Blog + Onlineshop)

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TAGS: Französische Cuisine, Bouillabaisse, Zwiebelsuppe, Baguette, Aioli, Rouille, Nationalsuppe Frankreich, Marseillaise, Urlaubsknigge Frankreich



Sigrid Jo Gruner schreibt als MissWord! Content, Magazin, Pressetext, Publikation, als Ghostwriterin Reden, Artikel und Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen mit MissWord! stimmige Positionierungen, Kernaussagen, Business- und Imagetexte.

Mittwoch, 3. August 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Die Mittwochssuppe: Den Löffel eintauchen in Portu...

Europäische Nationalsuppe: Die Mittwochssuppe: Den Löffel eintauchen in Portu...: Bodenständig und schmackhaft ist sie, die portugiesische Küche der Hirten und Fischer. Die Küche armer Leute, die mit der "Sopa alente...

Die Mittwochssuppe: Den Löffel eintauchen in Portugals Nationalsuppe

Bodenständig und schmackhaft ist sie, die portugiesische Küche der Hirten und Fischer. Die Küche armer Leute, die mit der "Sopa alentejana" ein nahrhaftes Nachtessen gestalten oder die der besseren Kreise, die kein Menü ohne Suppe beginnen. Wenn die Hirten im kargen Alentejo frühmorgens zu ihren Weiden aufbrachen, führten sie einen Topf heißes Wasser mit sich. In der portugiesischen Sonne kühlte dies kaum ab. Dort hinein wanderte alles Gute, was man längs des Wegs sammelte oder in  seinen Taschen vorfand: wilde Kräuter und frei wachsende Gemüse, Knoblauch und Zwiebeln, Olivenöl, Brotreste, eine Speckrinde, Eier, Pilze. 

Natürlich ist die Sopa alentejana heute in raffinierterer Form vorzufinden, aber das Grundgerüst blieb über die Jahrhunderte das gleiche. Der italienische Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Antonio Tabucchi, der in Portugal lebte und seine in viele Sprachen übersetzte Werke in portugiesischer Sprache verfasste, hat der legendären Sopa im "Lissabonner Requiem" ein Denkmal gesetzt.


Kleine-Leute-Suppe - ganz groß: Sopa alentejana


Wir brauchen:

150 g Chorizo-Wurst in Scheiben, 200 g Streifen mageren Bauchspeck, Olivenöl, 1 Gemüsezwiebel in Ringen, 1 gehackte Knoblauchzehe, frische Kräuter, 500 g gewürfelte Tomaten, Lorbeer, grüne und rote Paprikastreifen, 4 Eier, reife Feigen, Spritzer Essig, Salz, Pfeffer, Schuss Rotwein, geröstete Weißbrotscheiben.

Und so geht's:

1
Knoblauch und Zwiebel in Olivenöl andünsten, Wurst und Bauchspeck mitschmoren, gewürfelte Tomaten und Lorbeer + ggfs. frische Kräuter wie Koriander zufügen, salzen, mit heißem Wasser oder Fleischbrühe auffüllen. 

2
Etwa 20-30 Minuten garen, Paprikastreifen, gewürfelte frische Feigen und Rotwein zufügen, noch einmal 5 Minuten schmoren, Lorbeer herausfischen, nachschmecken mit Salz, Pfeffer, Essig. Auf die Suppe geröstete Weißbrotscheiben legen und - wer's mag - geviertelte gekochte Eier. 

3
Mit viel frischem Koriander oder Petersiliengrün bestreuen und heiß genießen.


Diese fabelhafte Suppe lässt sich wunderbar saisonal variieren.


Reiseknigge: Portugal ist mehr als Fado und Saudade!


Als Tourist in Portugal kommt man nicht umhin, die portugiesische Seele zu ergründen - Portugiesen sind gefühlvolle Menschen, die viel Takt, Einfühlung und Respekt für andere aufbringen. Das macht sie so anziehend, aber auch empfindlich für ungehöriges oder als nicht statthaft empfundenes Benehmen, sei es in Unkenntnis oder aus Ungehobeltheit. Gerade in Portugal ebnen ein paar Verhaltensregeln den Zugang zu diesem gastfreundlichen Land und zu seinen (in der Regel) liebenswürdigen Bewohnern.


Im Restaurant wartet man, bis der Kellner einen wahrnimmt und einen Tisch vorschlägt. Natürlich gilt das nur für eine akzeptable Zeit von ein paar Minuten. Danach kann man selbst initiativ werden. Hat man Platz genommen, werden unaufgefordert Häppchen wie Oliven, Thunfischpaté, Brot, Butter, Käse gereicht. Dies gehört zum Gedeck und sollte auch von Ihnen bezahlt werden. Aufwändigere Antipasti, die man nicht geordert hat, eher nicht. 

2
à saude! Die Getränke sind kostengünstig, daher sollte man auf das kostenlose Leitungswasser nur bei Hitzewellen zurückgreifen. Sich zuzuprosten ist weniger üblich. 



In feineren Lokalen erhebt man nicht übermäßig die Stimme, in Fado-Restaurants stoßen Sie auf Missbilligung und Unmut, wenn Sie die musikalischen Darbietungen durch Reden oder auch nur Flüstern stören. Fado ist eine tief empfundene Herzensangelegenheit, bei der auch und vor allem ambitionierte und nicht selten tief melancholische Laien-Sänger vortragen, was Respekt verdient. Ein kleines pekuniäres Dankeschön oder ein Kompliment wird gern gesehen.



Die Conta kommt meist auf einem Tellerchen, vom Wechselgeld lässt man einen adäquaten Betrag (10-15%) zurück - aber keineswegs in kleinsten Münzen. Im Taxi rundet man auf die nächsten 50 Cent-oder Euro-Beträge auf. In einfacheren Lokalen, die sich für einen schmackhaften Mittagstisch bestens eignen, zahlt man seine Zeche an der Theke.


FKK ist in Portugal verboten, Oben-ohne-Baden wird geduldet.



Die überwiegend katholischen Portugiesen sind gläubig.  Jedwede Kritik am Papst ist tabu. In Kirchen sollte man sich - wie in allen katholischen Ländern - angemessen kleiden und  dezent verhalten, eine kleine Gabe einwerfen, auf Fotografieren verzichten. 



Bei den stimmungsvollen, nicht selten temperamentvollen religiösen oder kirchlichen Festen sind Gäste immer willkommen - solange sie sich gut benehmen!


Boa viagem!


Lesetipp:
http://www.zeit.de/2012/48/Portugal-Kochen-Rezepte-Geniessen/komplettansicht

Bildnachweis: 
Menukarte: Stocksnap.io,
Zwiebeln Stocksnap.io Patrick Dziejma

Aufgespießt: Storytelling vom Feinsten

Foodporn zu Zeiten des Reifrocks







Schon im Rokoko wusste man bei Tisch, was sich gehörte: Ein vollendetes Mahl musste auch abgelichtet und geliked werden! Dann erst durfte zur Gabel gegriffen werden .. (Wenn man dann noch Appetit verspürte) Köstliches Storytelling eines schwedischen Möbelverkäufers. Viel Genuss - mehr gibt es dazu nicht zu sagen.




Bildnachweis: Rokoko Fotolia #42773237 |