Sonntag, 30. Oktober 2016

Was macht den Schriftsteller aus?: Sonntagsthema: Talent oder Handwerk? Das ist hier ...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Talent oder Handwerk? Das ist hier ...: Pünktlich zur Winterzeit ein Exkurs in die Literatur - Ist der Herbst nicht geradezu prädestiniert für Schöngeistiges?;-) Ist Sch...

Sonntagsthema: Talent oder Handwerk? Das ist hier die Frage.



Es herbstelt bereits - der Übergang vom Spätsommer in den Herbst ist geradezu prädestiniert für Schöngeistiges;-)



Ist Schreiberfolg das Ergebnis von Begabung oder Handwerk? 



Oder gar von Schreibratgebern? Diese Frage stellte kürzlich ein Verlag, der E-Books herausgibt. Und weckte in mir leichten Widerstand.

Der Fragestellung war schon deshalb zu misstrauen, weil man sich entscheiden sollte zwischen zwei Antipoden, die sich per se gar nicht ausschließen, sondern ergänzen. Eine erfolgreiche Schreibpraxis speist sich aus verschiedenen Ressourcen: Talent, Sprachgefühl, Fabulierlust, Neugier auf Mensch und Welt und die Lust sich mit diesen empathisch zu verbinden. Was seine Figuren vom Autor preisgeben, ahnt nur der Schreibende selbst. Gnadenlos ehrlich, mutig und verwegen, ausdauernd und routiniert, und nicht ohne Selbstzweifel geht er seinem Beruf nach. Oder seinem Handwerk? Die politischen Pole Hand-Werker und Kopf-Arbeiter bringt er problemlos zusammen. Wie steht’s mit dem unbedingten Bedürfnis aus sich heraus schöpferisch zu wirken? Kreativität entsteht nur, wenn Wissen vorhanden ist. Wer hat's gesagt? Ich google mal schnell.


Was treibt den Schriftsteller an?

Entschlossen seinen eigenen Weg zu verfolgen, nimmt er in Kauf, andere zu verletzen. Das Gespür für das Machbare und die Gabe des Träumerischen pochen und zittern in seinem Inneren wie ein unruhiges Herz im Mai. Rückschläge steckt er ein und setzt seine Spielfigur wieder auf Anfang. Sich selbst nimmt er zurück, doch alles, was an Figuren, Plots und Gedanken durch seinen Autorenkosmos schwirrt, hegt er mit großer Hingabe. Ballast duldet er nicht, die Schatten der Vergangenheit integriert er trauernd. In seinem Arbeitskokon nährt er sich von einer leicht selbstzerfleischenden Vorfreude, nicht ohne Bangen um das, was in seinen Wörtern Gestalt annehmen soll. 

Sein Verlangen nach Wahrheit und Klarheit ist meist überbordend, doch wird er nie zu früh den Schleier lüften. Schreiben sich die Worte wie von selbst, riskiert er dennoch ahnungsvoll-wissend die alles betäubende Explosion, was kühn und unschuldig zugleich ist. Ohne diese im literarischen Duktus verhaftete Naivität wäre er sprachlos. 



Literatur als Schule des Literaten oder "Wissen ist nicht immer gleich können"

In einer wissenschafts-gläubigen und  schwer datenfokussierten Zeit setzen wir unser Vertrauen in die Allmacht von Forschung und Technik. Dabei beziehen wir uns auf die Renaissance, die in ihrem Wissensdrang auch als eine Vorläuferin der Digitalisierung bezeichnet werden könnte. Vor Zeiten glaubte man allerdings auch noch an den inneren Zusammenhang aller Begebenheiten auf einer feinstofflichen Ebene. Die Literatur vergangener Epochen war in hohem Maße didaktisch, sie erklärte die Welt und wie man sie am anschaulichsten sprachlich nachempfinde und poetisch abbilde. 

Die Flut der Schreibratgeber, Schreibblogs und How-to-Booklets unserer Zeit spiegeln das enorme Bedürfnis heutiger Menschen, sich anderen auszudrücken, was im Einzelfall den direkten Kontakt ersetzt. Sie spiegeln auch deren Ratlosigkeit und Mangel an Orientierung. Sie vermitteln dem Adepten technisches Handwerk, Regeln, unauflösbare tradierte Konventionen. Das kann ermüden und überfordern. Oft bleibt es bei ihrem atemlosen Studium. Theorie vertrocknet, wenn sie der Tau der Praxis nicht benetzt. Wissen heißt noch lange nicht Können.

Der Rebell in der Literatur

Beispiel: Im funktionalisierten mittelhochdeutschen Minnesang verkörperten sich Werte – von Frauenehre und Liebeslust. Macht, Sehnsucht und Reue. Der Schriftsprache eines Sprachraums sollten Gestalt und Funktion verliehen werden. Und die Kunst ließ sich munter instrumentalisieren. Talent war keineswegs hinderlich, und Konventionen waren die Pfeile im Köcher des Dichterhandwerkers. Beim „Sängerkrieg auf der Wartburg“ wird der aufmüpfige Sänger auf die Pilgerfahrt nach Rom geschickt. Die angesungene Dame ist entflammt, doch bangt sie um das Seelenheil des Rebellen, der die hohe Kunst ihrer Fesseln beraubt. Über Talent und Handwerk hinweg erliegt er der Faszination des Umsturzes. 

Die Riege der Sänger-Traditionalisten vernimmt es mit Schauder und unterschätzt, nein, ignoriert das feurige, vom Rauch der Revolution geschwängerte Können des Sängers/Dichters. Auf wessen Seite steht der Komponist und Autor? Nicht ohne sardonische Selbstironie meißelte Richard Wagner stets am eigenen Denkmal. Ausschweifend in Arbeit und Genuss akzeptierte er nur eine Moral, die seine.

Tun ist das Zauberwort 

Was wäre aus Johann Wolfgang Goethe geworden, hätte ihm seine weise Mutter nicht ein Marionettentheater geschenkt? Als Geheimer Rat in Weimar besetzte der Lebenslustige zahlreiche Rollen, in denen er gleichermaßen reüssiert, abgefedert durch ein großbürgerliches Erbe: Theaterprinzipal, hoher Staatsbeamter und Prinzenerzieher, Schauspieler, Dramatiker, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Sammler, Forscher. Ein dicht geknüpftes materielles Netz aus Sicherheit und Ansehen ließ ihn in aller Seelenruhe dichten und denken. Genussmensch Goethe führte ein gastliches Haus. Bereits beim Mittagstisch soll er je einer Flasche Champagner und Rotwein zugesprochen haben. 


Privilegiert, weil umsorgt: Viele dienende Hände arbeiteten mit an Goethes Ruhm - "Bettschatz" Christiane, Sohn August, die Vertraute Frau von Stein, Schwiegertochter Ottilie, der getreue Eckermann, der herzogliche Brotherr. Sanft gebettet in diese behagliche Welt, die stracks im Biedermeier mündete, war es für ihn wohl ein Leichtes, seine reichen Talente mit einer bewundernswerten und bis ins hohe Alter aufrecht erhaltenen Schreibroutine zur Genialität zu entwickeln. Einmal wurde es ihm dann doch zu eng - die "Italienische Reise" war das einzig Rebellische, was er sich erlaubte. Einfach weg war er. Und dies lange. Produktiv war er während des zwei Jahre dauernden Italienabenteuers dennoch oder gerade deswegen.

Leben als (un-)moralische Anstalt

Die Zahl der Schriftsteller, die ein vergleichsweise entbehrungsreiches Leben führten, ist groß. Dennoch hinterließen auch sie Meisterwerke, die bis heute glänzen. Wäre von Friedrich Schiller verbürgt, dass er sein Leben genossen und geliebt hätte? Wenn Goethe eher unpolitisch war, hat Schiller sein Politisch-sein im Übermaß zelebriert. Er war kein geborenes Glückskind. Sein Schatz ist dem materiellen Wohlstand Goethes jedoch gleichzusetzen: glühende Leidenschaft, ein unbezwingbares Sendungsbewusstsein, die Freiheitstrunkenheit des Rebellen, die strenge Klarheit des Moralisten. Er wurde von seinem Leben ziseliert wie Goethe von dem seinen verführt.

Von den Großen lernen

Absurde Vorstellung, Goethe hätte Schreibratgeber gelesen! Goethe rezipierte alte und neue Meister und schulte seinen Intellekt, indem er sich in anderen Disziplinen hervortat. Vom Zeitgenossen Jean Paul, Meister der klangverliebten, skurrilen und chiffrierten Sprache, hielt er nichts. Künstlerkollegen gegenüber war er spröde. Seinen stets überregen (und daher auch überragenden) Geist schulte er mit vielfachen interdisziplinären naturwissenschaftlichen Forschungen und seinem Liebesleben legte er keine Beschränkung auf. Ob er ein besonders liebenswerter Mensch war, steht dahin. Familienleben war ihm eher lästig. Fremdes Leid scheute er. Er liebte wohl vor allem sich selbst, lebte intensiv und exzessiv – vom Sturm-und-Drang bis zum Olymp.

Ähnlich privilegiert war Thomas Manns Hintergrund. Der Künstler als Bürger oder war es umgekehrt? - Eine kluge Gattin hielt ihm des Lebens Unpässlichkeiten vom Leib. Mit schulmeisterlicher Strenge und unbotmäßiger Selbstzucht bat er sich unbehelligte Schreib- und Lektürestunden aus. Der Sorge um das tägliche Familienwohl enthoben, verbrachte er die restliche Tageszeit nach Maßgabe der Nützlichkeit für sein Werk. Gar nichts geschah zufällig. Er pflegte Kontakte, sofern sie seinen Geist belebten und zapfte allfällig sprudelnde Quellen für sein Schaffen an. Ego-manisch? Egozentrisch. Ohne Reue. Sympathisch fühlt er sich nicht an, aber das Werk verleiht Legitimation und Absolution.

Mein Fazit: Schreiben ist ein Tsunami

Schreibende sind gut beraten, sich dem Auftrag, der in ihnen schlummert, willenlos in die Arme zu werfen und sich auf ein Abenteuer einzulassen, von dem man nie weiß, wie es endet, doch ahnt, dass es sich lohnt. Draufgängerisch und sensibel, neugierig und gierig. Aufspüren, was rechts und links des Weges liegt und jeden Ruf des Schicksals respektieren. Haben wir unsere Berufung bejaht, packt sie uns wie eine Woge und Droge. Wirbelt uns durch die Luft, rüttelt und schüttelt uns und lässt uns in azurblaue Weiten fliegen. Und stets kommen wir an - auf dem Boden der Tatsachen. Immer mit Nachdruck, nie ohne Nachhall. 

Dann ist es längst keine Frage mehr von „Talent oder Handwerk?“, sondern die einer bezwingenden inneren Entscheidung: Mach es oder lass es!

Ähnliches gibt es auch im Beitrag "Das Revival der Papierkommunikation" hier in diesem Theater .. äh.. auf diesem Blog:



Sonntag, 16. Oktober 2016

1a-Grenadas - Sonntagsthema: Das Revival der Papierkommunikation...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Das Revival der Papierkommunikation...: u.a. Buchbetreuungs-Pakete - die Renaissance von Print

Sonntagsthema: Das Revival der Papierkommunikation oder Totgesagte leben länger.


Heute im Blog: 


  • Print-Kommunikation im Aufwind
  • Was kann Papier was Bits & Bytes nicht können?
  • Bücher fördern Karrieren. Professionell gemachte Bücher, wohlgemerkt. Bücher, die ins Schwarze treffen und die das Papier lohnen, auf dem sie gedruckt sind.
  • Ghostwriting und Bucherstellungs-Pakete bei MissWord!




Man staunt: Marketingexperten konstatieren eine Print-Renaissance. Online-Shops lassen Kataloge drucken und sprechen ihre Kunden mit aufwendig erstellten Direktmailings an, Kundenzeitschriften werden relauncht, neue Magazine sprießen auf dem Markt, innovative Arten der postalischen Kundenansprache machen Lust auf mehr. Jährlich wird der Markt mit neuen Buchtiteln überflutet und das Corporate Book ist (nicht zuletzt angesichts des immer gängigeren Selfpublishings) im Begriff, sich zum Standard für Untenehmen und Unternehmer, Berater, Trainer, Coachs und selbstständige Freiberufler zu mausern.

Nach der digitalen Revolution schien der Marketingkommunikation auf Papier bereits ein schleichendes Sterben beschieden. Hurra! Iss nich so:-) Das gedruckte Wort lebt. Sind wir der Bits & Bytes überdrüssig? Sicherlich ja, wenn sie inflationär auftreten, missen wollen wir sie natürlich auch nicht. Können beide harmonisch nebeneinander leben? - Der Versuch einer Annäherung.

Print ist unmittelbar, direkt, fassbar. 


Es gibt vermutlich eine Menge Jugendliche, die noch keinen einzigen Brief geschrieben haben. Wenn Liebe kommt, sind die digitalen Helfer zur Stelle, und wenn sie verabschiedet wird, ebenso. Das mag ärgern wen will. Nicht wenige Unternehmen und Marketer waren lange der irrigen Meinung (und sind es vielleicht noch), Papier-Kommunikation sei obsolet. Weg damit. Das papierlose Büro hat sicherlich seinen Charme qua Nutzwert. Doch Papier punktet mit einem entscheidenden Vorzug gegenüber der virtuellen Scheinrealität - und dieser nennt sich Haptik.

Zum Be-greifen nah ..



Haptik ist ein unterschätzter Sinn. Kein Baby wird ohne Haptik-Sinn geboren, bereits in der fetalen Phase reagiert es auf taktile Haptik (Berührung). Die brutal vernachlässigten Kinder der schaurigen Waisenheime Ceaucescus vegetierten ohne Berührung, die über das rudimentäre Versorgen hinaus ging, verkümmerten, fielen in Schockstarre und Teilnahmslosigkeit, nicht selten starben sie. Kleinkinder erkunden die Welt, indem sie neue Dinge betasten oder in den Mund nehmen (letzteres ist nicht ganz ungefährlich, aber zu leben ist nicht ohne Risiko :-))

Papier ist Leben.



Papier verführt zum Berühren. Haptik von einer seiner schönsten Seiten genießt man (meist unbewusst) beim Umblättern von bedrucktem Papier. Smooth, samtig oder holzig fühlt es sich an, riecht nach Baum und imaginiert Wald. Windrauschen in Baumkronen und vertrocknete Vogelbeeren an kahlen Ästen. Zwischen den Fingerkuppen knistert es leise. Papier flüstert uns kleine Verheißungen zu und lädt dazu ein es mit Tinte oder Farbe zu beschriften. Papier wie es für Flyer, Karten, Kataloge, Booklets benutzt wird. Krönen kann man das holzige Produkt, wenn es sich als gedrucktes Buch wieder findet.



Warum sind Bücher per se unsterblich? 


Sie folgen einem natürlichen Kreislauf - Sie kommen aus der Natur und gehen im besten Fall wieder in sie ein. Bis dahin erfüllen sie in ihrem hoffentlich langen Buchleben eine Menge Funktionen: Sie machen glücklich, klug, amüsiert, sentimental oder hoffnungsfroh. Sie lassen Tränen kullern - aus Freude oder .. schluchz.. Schmerz. Sie unterhalten, bilden, lassen Bilder und Träume aufsteigen. Im schlimmsten Fall langweilen sie. Aber dafür kann das Papier ja nix.


Wie, Sie haben noch kein eigenes Corporate Book?


Das Revival der Print-Materialien hat auch einen Trend nach oben gespült, der allemal das Zeug zum Bestseller hat: Das Corporate Book, das im Dienste einer (meist guten) Sache steht. Es profitiert vom Revival der Print-Kommunikation als Königsweg für alle, die ein generisches Beratungsbusiness (mit erklärungsbedürftigen und unsichtbaren Produkten) betreiben. Denen eine Art vorauseilender Vertrauensbonus gut tut und die eine glaubwürdige, authentische Reputation anstreben. Ein Buch zentriert, positioniert wie ein Leuchtturm in einem Meer von Beliebigkeit.

Die Motivation, ein eigenes Buch zu verfassen, hat viele ehrenwerte Quellen: Die Lust etwas Bleibendes zu schaffen - über den Tag hinaus zu wirken, sich mitzuteilen, anderen seine Erfahrungen und sein Wissen nicht vorzuenthalten, den Sog der Reputation zu spüren. Nicht selten ist ein eigenes Buch die Bestätigung eines langen Berufslebens oder der Grundstock einer neuen Karriere in einem noch jungen. Auch bedienen viele Experten heute unterschiedliche Geschäftsbereiche, die man mit einem Sachbuch bestens differenzieren kann. In seltenen Fällen hat es auch mit Eitelkeit zu tun, aber das ist nur menschlich und daher auch in Maßen legitim.

Bücher pushen Karrieren.

Gerade erschien ein von mir redaktionell und konzeptionell betreutes Sachbuch, in dem der Autor seine ganz spezielle Erfahrung, seine Expertise und Leidenschaft zu Papier bringen wollte, um seine Fachkollegen davon profitieren zu lassen. Gleichzeitig diente es als Medium und Stimulans seiner Beratungstätigkeit. Er wusste genau, welche Funktion das Buch erfüllen sollte und es war eine Freude mit ihm zu arbeiten.

Viele, viele, mehr als man denkt, wollen ein eigenes Buch verfassen. Verschwiegen werden soll nicht, dass dies neben gleichzeitiger Berufs- und Geschäftstätigkeit keine leichte Übung ist. Es braucht Zeit, Muße, Disziplin, die Bereitschaft zu Entbehrung und Reduktion. Schweiß fließt und Phasen der Schlaflosigkeit sind normal. Viele ahnen dies, sind auch dazu bereit, haben jedoch weder Zeit noch Talent zum strukturierten Schreiben und hegen Vorbehalte, Ängste, Zweifel. Zu allem Überfluss ist der Binnenblick nicht unbedingt hilfreich.

Es muss ja nicht immer gleich Kaviar .. pardon .. ein komplettes Sachbuch oder Corporate Book sein


Wie das? Ganz einfach. Jedes Buch ist so individuell wie sein Autor. Jeder Buch-Fall ist anders. Bei einem flutscht und sprudelt es, doch die Struktur gerät aus dem Ruder. Ein anderer verspürt lähmende Leere im Gehirn, sobald er einen Bleistift in die Hand nimmt. Über die erste Zeile kommt er nicht hinaus. Beim Dritten ist alles im Kopf vorhanden, aber so gut er sich mündlich ausdrücken kann, so bescheiden verhält es sich im Schriftlichen. Auch den überschießenden Gedanken Struktur zu geben, ist von der Binnensicht aus kein Kinderspiel. Manchmal muss man auch bereit sein, eines seiner "Babies zu killen" soll heißen: Überflüssiges oder Störendes entfernen. - Für all dies ist ein Ghostwriter eine sehr gute Entscheidung.


MissWord! meint: Überfordern Sie sich nicht!


Top 1: 
Unterschätzen Sie nicht den Aufwand der unterschiedlichen Arbeitsphasen: Holen sich einen unabhängigen Beraterblick und einen externen Schreib-Profi zur Unterstützung.

Top 2: 
Falls das Buchprojekt im Moment too big ist, stückeln Sie es in Pakete (s.unten)

Top 3: 
Sehen Sie das Format "Buch" mit einer gewissen Flexibilität.

Auch ein gut gemachtes Pop-up-Book, ein Booklet, ein hochwertiges Ringbuch oder kleinformatiger Ratgeber kann ein klasse Einstieg in die Autorenkarriere sein. Der Königsweg Sachbuch/Corporate Book fühlt sich danach machbarer an.


Buch erstellen lassen? So läuft's ab: 

Phase 1: Von der Idee zum Konzept: Unterbau und Gerüst
Phase 2: Vom Mission Statement zur Kapitelstruktur: Strategie und Inhalt
Phase 3: Vom Manuskript zur Endredaktion: Ausarbeitung und Schliff
Phase 4: Von der Gestaltung zur Produktion: So sieht's aus!
Phase5: Von der Verlagsansprache zu Kommunikation und Vertrieb: Der Motor läuft auf Hochtouren!


Als Ghostwriterin oder Co-Autorin hole ich den künftigen Autor dort ab, wo er gerade steht. Gemeinsam wird der individuell richtige Weg aufgespürt. Der eine benötigt das volle Programm, der andere sucht einen Sparringspartner für Ideenentwicklung oder Ausarbeitung. Dem einen liegt an hochwertiger Ratgeber-Information, dem anderen an belletristisch-narrativem und für Leser attraktivem Storytelling* .


Buchbetreuungspakete

Daher lege ich bei der Buchbetreuung unterschiedliche Angebote und Pakete auf mit unterschiedlichem Leistungsumfang, der sich zwischen Ghostwriting light & juicy (Beratung und Ideenentwicklung), Ghostwriting smart (Strategie, Konzept) und Ghostwriting Full Service (Komplettbetreuung ) bewegt. Denkbar sind auch Ghostwriting kommunikativ (PR & Marketing) und Ghostwriting kreativ (Gestaltung & Produktion.. Auch Buch-Mentoring & Projektmanaging mit einem guten Geist im Hintergrund kann ein gangbarer Weg sein.  Und Reanimierung von etwas in die Jahre gekommenen Manuskripten oder Überarbeitung von vorhandenen Materialien gehört irjenswie auch dazu.

Doch dazu mehr im nächsten Blogbeitrag hier auf 1a-Grenadas. Warum gehört dem Granatapfel meine kulinarische Liebe? Er gilt als die Frucht der Aphrodite - saftig, nahrhaft, sinnlich, produktiv und einfach schön.

Manche nennen es Wagnis, Abenteuer,  Drahtseilakt - und hoch lohnenswert!




Eine Buchentwicklung ist organisches Wachstum mit vielen Eigenarten und Chancen, nicht ohne Fallstricke. Laien unterschätzen den Aufwand. Ein Buch zu erstellen bindet Energie, Zeit, Hoffnungen, Geld. "Nichts für Feiglinge!" Ein Alleingang ist machbar. Doch er kann - zieht er sich zu lange hin - hoffnungsvolle Ideen versanden lassen. Der externe, unabhängige Blick ist (neben der Schreibexpertise) sein Geld allemal wert. Apropos Geld: Vergessen wir nicht den Aspekt Refinanzierung, der über Buchverkäufe (vom Verlag und/oder Autor) die Produktionskosten wieder in die Kassen spülen kann.

Mehr Infos zum Prozedere gibt es auf der Website, in verschiedenen Blogbeiträgen und bald hier im Folgebeitrag "Wie arbeiten Autor und Ghostwriter zusammen?"

*Übrigens: Das narrative Sachbuch ist mein Favorit - am besten interaktiv und dialogisch


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Autorin & PR-Beraterin Sigrid Jo Gruner schreibt als MissWord! Webcontent, Magazin, Pressetext, Unternehmenspublikation, als Ghostwriterin Reden, Artikel und Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen mit MissWord! stimmige Positionierungen, Kernaussagen, Business- und Imagetexte. 

Sie selbst bringt aus 22-jähriger selbstständiger Berufspraxis alle Voraussetzungen mit, einen Buchprozess verantwortungsbewusst zu betreuen. Dabei helfen Erfahrungen aus Public Relations, Text, wissenschaftlichem Lektorat, Projektmanagement, Autorentätigkeit, Journalismus, narrativer Prosa, Dramaturgie und Drehbuch. Über ihr Netzwerk besetzt sie Lektorat, Cover- und Grafikgestaltung sowie Produktion.


Tags: Ghostwriter, Ghostwriting, Corporate Book, Sachbuch, Papier, Print Kommunikation, Papier Kommunikation, Ghostwriting-Pakete, Buch erstellen lassen, Bucherstellungspakete, Re-Finanzierung, Buch-Mentoring, Projektmanagement, 1a-Grenadas


Bildnachweise: alle Stocksnap.io
Schreibmaschine: Florian Klauer
Mann auf dem Gipfel: Paul Gilmore
Herbstblatt:Aaron Burden
Strand-Buch: Ben White

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Die Mittwochssuppe: Kürbis Indian Summer

Heute ist Donnerstag, heute gibt's Suppe!

Pumpkin soup - what else?

Er passt wie kaum ein anderes Gemüse in den Herbst. Vielfarbig zwischen vanille, gelb orange, feuerwehrrot und rotbraun, hellblau gesprenkelt und violett gestreift, ist er der Popstar auf dem Bauernmarkt. Es ist noch gar nicht so lange her, da war Kürbis ein Arme-Leute-Gemüse, das süß-sauer als Kompott taugte. Mit Halloween wurde er wie eine Flutwelle in die deutschen Küchen gespült. Er hat nicht nur das Zeug zur Suppe. Als Kürbispasta oder Kürbisauflauf tarnt er sich als Gourmandise. Bestens verträgt sich Kürbis mit frischen Kräutern wie Thymian, Majoran, Rosmarin, Basilikum, in der fernöstlichen Variante mit Ingwer, Kurkuma, Paprika, Koriander, Kokosmilch, Chili und Orangenpfeffer. 

Die deftige Küche des französisch geprägten Louisiana liebt die Kürbissuppe mit Andouille (französischstämmige Wurst aus Lamm- und Rind-Innereien), Schalotten und Brotkrumen.


Kürbissuppe Indian Summer *


Wir benötigen:


1 Hokkaido, Zwiebeln, Knoblauch, Selleriestangen mit Grün, Chilischoten, Andouille-Würste, dunkles Bier, Hühnerbrühe, Olivenöl, Crème fraiche, Brotkrümel, frisch gepressten und durch ein Sieb gestrichenen Orangensaft und Cayennepfeffer. Das besondere Flavour gibt das Cajun-Gewürz dazu - ein Mix aus Zwiebel, Majoran, Pfeffer, Cayenne, Knoblauch, Paprika, Thymian.

Und so geht's:


1 Kürbis in Spalten mit Cayennepfeffer Salz, Olivenöl im Backofen leicht anrösten. Abkühlen lassen und das Fleisch herausschaben. An sich kann man beim Hokkaido die Schale mitessen. 

2 Die geschnittenen Würste gehackten Zwiebeln, den gepressten Knoblauch, gewürfelte Selleriestangen und das Cajungewürz in heißem Öl anbraten, Kürbisfleisch und 200 ml Bier zufügen, garen lassen, reduzieren und kräftige Hühnerbrühe einmontieren. Aufkochen.

3 Alles pürieren, mit Crème fraiche und Orangensaft veredeln. Abschmecken. Gepfefferte Schwarzbrotkrümel anrösten und über die Suppe streuen. Variante: Krosse Speckwürfel (das macht die Suppe zum deftigen Eintopf, angesichts der Würste).


Was lässt sich noch mit Kürbis anstellen?


Mit Sahne, Hühnerbrühe, Tomaten, Weißwein, Kräutern, Eigelb und Mozzarella wertet sich Kürbispüree zu einer fabelhaften Pastasauce auf. Und das simpelste Verfahren, Kürbis zu genießen, ist auch das komfortabelste: Ofenkürbis. Hokkaido in Spalten teilen, vom Innenleben befreien (aber nicht von der Schale) und in einer ofenfesten, mit Olivenöl bestrichenen Kasserolle auslegen. Mit Thymiankrümeln und Basilikumblättern, Öl, Meersalz, frischem Pfeffer und frisch geriebenem Parmiggiano bestreuen, kleine Kirschtomaten zwischen die Kürbisspalten streuen und bei mittlerer Temperatur ca. 10 Minuten weich rösten lassen. Dazu krosses Olivenbrot, Tomatensalat und ein leichter Roter. Buonissimo! Oder gleich mit Kürbisbrot: Kürbispüree mit Butter, Mehl, Milch, Hefe und Salz zu einem würzigen Kastenbrot aufbacken. 




* Originalrezept auf dem Blog "Climbing Grier Mountain" von Lauren Grier, die im kanadischen Denver lebt, nahe den Rocky Mountains.

Foto: Stocksnap.io, Daria Nepriakhina

Tags: Kürbissuppe, Hokkaido, Andouille Wurst, Louisiana, Cajun-Gewürz

Sigrid Jo Gruner schreibt als MissWord! Webcontent, Magazin, Pressetext, Unternehmenspublikation, als Ghostwriterin Reden, Artikel und Bücher. In Strategieworkshops entwickeln Unternehmen mit MissWord! stimmige Positionierungen, Kernaussagen, Business- und Imagetexte. 

Montag, 3. Oktober 2016

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Content Marketing und der schmale Gra...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Content Marketing und der schmale Gra...: Wie wirken sich die Erkenntnisse der Massenpsychologie im Info-Marketing aus? Lassen sich Parallelen ziehen zur Beeinflussung, die...

Aufgespießt: Content Marketing und der schmale Grat zur Manipulation


Wie wirken sich die Erkenntnisse der Massenpsychologie im Info-Marketing aus?


Lassen sich Parallelen ziehen zur Beeinflussung, die Info-Marketing ganz zweifellos ausübt, vor allem wenn es sich der Methodik des Neuromarketing bedient (was durchaus legitim ist)? Wie fast überall, kommt es auf Maß und Modus an.



Exkurs in die Welt der politischen Manipulation (Am Tag, in dem wir der deutschen Einheit gedenken, nicht wirklich unangemessen).



Spätestens sei Le Bons und Freuds Erkenntnissen zur Massenpsychologie wissen wir, dass sich ein Individuum innerhalb einer Gruppe deutlich anders verhält als in Situationen, in denen es auf sich selbst gestellt Entscheidungen trifft. Die Geschichte kennt gravierende gesellschaftliche Umwälzungen, die aufgrund der Ansammlung großer Menschenmassen und deren oft überraschenden kollektiven Verhaltensweisen herbeigeführt wurden.

Politische Führer, insbesondere Diktatoren, setzen ihre hypnotische Wirkung auf Massen für die Zementierung ihrer Macht ein. Der Einzelne ist innerhalb der Gruppe nur allzu bereit, seine Identität aufzugeben, wenn ihn irrationale Gefühle von vermeintlicher Gruppenmacht und Gruppensicherheit dazu verführen. Menschen lassen sich so zu Entscheidungen verleiten, die auf tieferliegenden, subtilen Wünschen fußen und von einem unbewussten Bedürfnis gesteuert werden.

Charismatische Persönlichkeiten, die diese Affekte von außen wecken, werden gemeinsam idealisiert, was eine Ent-Individualisierung des Einzelnen, dessen kollektive Identifikation als Gruppe und ein entsprechend einheitliches Gruppenverhalten zwingend nach sich zieht.

Dass sich Gruppen durch einen entsprechenden Impetus von außen zu unbewussten Handlungen motivieren lassen, erklärt auch das Verhalten von Anlegern auf den Finanzmärkten und deren zyklische Bewegungen ebenso stringent wie der Erfolg von strategisch und zielfokussiert aufgebauten Trends in Wirtschaft und Gesellschaft.

Und im Online-Marketing?


Dem Aufbau von Pre-Launch- und Launch-Szenarien im Online-Marketing kommt die Quintessenz dieser Erkenntnisse zugute. Ähnlich wie eine charismatische Persönlichkeit einen mächtigen Sog auf das Gruppenbedürfnis von Massen ausübt, stellt eine starke, gezielte und konstruktive Kommunikation im Vorfeld einer Produkteinführung oder innerhalb einer Kommunikationskampagne die Weichen für Akzeptanz und Erfolg.

Der Betreiber einer Info-Marketing-Kampagne ist Vorreiter und Herold für eine gute Sache, deren Flagge er unbeschadet durch alle feindlichen Linien - sprich: durch die Gräben des Wettbewerbermarktes - führen muss. Seine Begeisterung und Hingabe infizieren. Er definiert, kommuniziert, implementiert und steuert die äußere Sichtweise und Wahrnehmung. Hier entwickeln sich die emotionale Qualität, die einzigartige Geschichte  und somit das Verführungspotenzial einer Kampagne.


Auf diesem Nährboden der geweckten Begehrlichkeit entfalten sich bereits in der Pre-Launch-Phase jene Produkt-Charakteristika und die Strahlkraft, die den unbedingten Willen zur Nachahmung und ein starkes Zugehörigkeitsbedürfnis auslösen. Sind im Konsumenten erst Idealisierungsbereitschaft und Jagdinstinkt geweckt und bewegt sich das Info-Marketing im Rahmen von Authentizität und Glaubwürdigkeit, bleiben das konkrete Bedürfnis und schlussendlich der Kaufimpuls nicht aus. 


Ähmm - what for? 


Das habe ich vor 4 Jahren verfasst und es klingt ein wenig akademisch. Heute ist so viel über Infomarketing, Content bzw. Online Marketing gesprochen worden, dass es sich per se verbietet, Weiteres zu verbreiten. Dennoch - es bleibt die Frage, wie weit wir bereit sind uns manipulieren zu lassen und wo die Grenzen von authentischer Empfindung zu manipulierter Begeisterung und fremdgesteuert Willenlosigkeit sind.

Internet Marketing muss verantwortungsbewusst betrieben werden! Wir alle, die damit zu tun haben, stehen in der Pflicht, die Grenzen zwischen Bewusstseinsbeeinflussung und der hohen Kunst des emotionalen Infotainments zu wahren.



Tags: Content Marketing, Massenpsychologie, Bewusstsbeeinflussung, Info-Marketing, Pre-Launch