Samstag, 30. April 2016

Für alle, die Autor werden wollen: Aufgespießt: Ghostwriting oder die Kunst der Verdi...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Ghostwriting oder die Kunst der Verdi...: Bücher gibt es bei uns wie Sternschnuppen.  Sie steigen auf und fallen auch mal vom Himmel. Andere bleiben. Aber noch nie war es so e...

Aufgespießt: Ghostwriting oder die Kunst der Verdichtung


Bücher gibt es bei uns wie Sternschnuppen. 


Sie steigen auf und fallen auch mal vom Himmel. Andere bleiben. Aber noch nie war es so einfach, ein Buch selbst zu publizieren. Ob E-Book oder Print, Soft oder Hard Cover - vieles ist möglich. Die Voraussetzung ist allerdings immer noch, dass der hoffnungsfrohe Autor auch etwas zu sagen hat. Davon gehen wir aus. 


Corporate Books sind hocheffiziente Marketingstools


Besonders für Berater, Trainer, Coaches, Dienstleister. Wer etwas zu sagen hat, und dies auch der Welt mitteilen will, aber nicht über die Lust, Ausdauer und Fähigkeit verfügt, dies niederzuschreiben in einer Form, die einem potenziellen Leser Nutzen, Amüsement oder Kenntnisse bringt (am besten alles gleichzeitig), der beauftragt einen Ghostwriter. Davon gibt es mittlerweile nicht wenige. In vielen Preislagen. Von zu billig bis zu teuer. Ich liege in der goldenen Mitte. ääh, na ja, vielleicht ein bisschen darüber. Aber immer reell, human, leistungsbezogen. Genauer hinschauen sollte ein Auftraggeber in jedem Fall, ob sich der Ghostwriter über konzeptionelle, strukturelle und integrierende Fähigkeiten, sprachliche und stilbildende Fertigkeiten freuen kann. Denn so einfach wie man es sich vorstellen könnte, ist es nicht.


Ghostwriting ist die Kunst der Verdichtung


Ich sage es ungern, aber ein Buch ist "hard work", selbst wenn das Verfassen viel Freude macht. Ich bin glücklich, dass sich meine Profession mit einer meiner (Haupt-)Leidenschaften deckt und weiß wovon ich spreche. Auch in Leidenschaft muss investiert werden (das wissen nicht zuletzt Ehe- und Partnerberater). Die Verbindung zwischen Autor und Ghostwriter ist einer Ehe auf Zeit nicht unähnlich. An ihr wie an dem Buch müssen beide sich abarbeiten. Ideen im Kopf zu haben, und sie in druckfertiger Form niederzulegen und einem imaginierten Leser dann auch schmackhaft zu machen, sind zwei Paar Stiefel. 

Autoren, die Ghostwriter beauftragen, unterschätzten gerne, dass ein Buch immer auch ein stringentes Konzept, ein klares Ziel, ein intendiertes Resultat und eine oder mehrere Zielgruppen haben will/muss. Dass es einen Markt erobern muss. Von Anfang an. Der rote Faden, der ein Buch zusammenhält, könnte der Ariadne sein. Damit man sich nicht verwickelt oder im Labyrinth verloren geht, dafür sorgt der Ghostwriter bzw. die Ghostwriterin.

Dann spitze ich schon mal die Feder!








Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! (www.missword.de) Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische und Zeitthemen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Branding, Persönlichkeitsentwicklung.


Grafik: Moritz Dunkel Design




Mittwoch, 13. April 2016

Mittwochssuppe: Würzige Brot-Speck-Kräutersuppe

Wie wär‘s heute mit einer Brotsuppe nach Jamie Oliver?


Brotsuppen waren traditionell ein Gericht der kleinen Leute, vor allem der Landbevölkerung, die kein Stück Brot verkommen ließen, zu Zeiten, in denen es noch als Sünde galt, Lebensmittel zu vergeuden. Experten halten die Zahl von 20 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel, die unsere Wegwerfgesellschaft dem Müll anvertraut, bevor sie überhaupt in unseren Küchen gelandet sind, für nicht übertrieben. Es entspricht einem Gegenwert von 20 Milliarden Euro. Eine Gesellschaft, die sich das erlauben kann, hat offenbar noch keine Hungersnot erlebt. 

Es sind nicht nur die privaten Verbraucher, sondern auch Gastronomie, Handel und Produktion, die diesen Müllgipfel produzieren. "Food-Rescuer" wie Selma, Merel, Freke und Bart vom Reste-Restaurant '"Inlock" in Amsterdam, Annette vom Berliner "Restlos Glücklich" oder die Köche im "Rub & Stub" in Kopenhagen haben die Zeichen der Zeit erkannt. Sie bringen Gerichte auf den Tisch des Hauses, deren Zutaten morgens originalverpackt aus dem Supermarkt angeliefert werden und in die Tonne gewandert wären, obwohl sie innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatum lagen und unversehrt waren. Improvisation und Fantasie sind gefragt.


Die Brotsuppe ist nicht nur ein Zeichen von Respekt gegenüber dem Lebensmittel. Sie ist ein Muster an Verwandlungsfähigkeit und kommt in zahllosen Varianten auf die regionalen Esstische. Unsere Brotsuppe ist natürlich ein wenig edler als sie in früheren Zeiten abends auf dem Tisch dampfte, sie lässt sich variieren und aufpeppen - wie es beliebt - mit dem was gerade der Kühlschrank an "Resten" hergibt. Auch ist sie mehr ein Gratin als eine Suppe, je nachdem wie viel Wein oder Brühe man zufügt bzw. welche Brotsorte verwendet wird.



Brot-Speck-Kräutersuppe mit dem Charme des Einfachen


Das ideale Brot für die Speck-Kräutersuppe



Wir benötigen:

Dünne Pancettascheiben, Sardellenfilets, schmale Streifen von zarten Spitzkohlblättern (alternativ: Kohlrabi- oder Wirsingblätter), gehäutete Fleischtomaten, frischen Salbei und Thymian, 1 cl Weißwein oder 200 ml Gemüsebrühe. Geröstete Brotscheiben, die mit Knoblauchzehen balsamiert wurden, gut schmelzenden Käse (Butterkäse, Raclette, Gorgonzola, Ziegenkäse), Olivenöl, Zitrone, Pfeffer, Semmelbrösel.


Und so geht's:

1 Pancetta, frische Salbeiblätter und Sardellenfilets knusprig ausbraten. Die Sardellenfilets sollen sich beinahe aufgelöst haben. Mit 1 cl Weißwein angießen, aufwallen lassen, Spitzkohlstreifen, gehackte Tomaten zufügen und mitdünsten.


2 Den Mix in eine gebutterte, mit Semmelbröseln ausgestreute Auflaufform schichten, wobei jeweils zwischen die Füllung eine Lage aus in Olivenöl gerösteten Brotscheiben gelegt wird. Die oberste Lage mit geriebenem Käse bedecken, mit Olivenöl beträufeln und mit Thymianblättern bestreuen. 


3 30 Minuten im Ofen schmoren. Mit einem Zitronenspritzer und gut gepfeffert servieren.


Der britische Starkoch Jamie Oliver ist berühmt für seine einfachen und phantasievollen Kochrezepte, die sich leicht nachkochen lassen und bereits beim Zubereiten viel Freude machen. Seine vier Kinder Daisy Boo, Pobby Honey, Buddy Bear und Petal Blossom dürften so von früh auf zu kulinarischen Wonneproppen erzogen worden sein.

Tags: Jamie Oliver, Brot, Brotsuppe, Kräuter, Speck, Starkoch


Foto: Stocksnap.io Igor Trepeshchenok

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Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! (www.missword.de) Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische und Zeitthemen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Branding, Persönlichkeitsentwicklung.

Montag, 11. April 2016

Aufgespießt: Wenn der Kuckuck zweimal ruft

Entwarnung in heikler Sache


Bislang war es nicht nur ein beliebtes Thema für filmische Dramen – Kinder, die irgendwann mit der Neuigkeit konfrontiert wurden, dass der Mann, den sie Vater nannten, nicht ihr biologischer Erzeuger war. Annahmen von 10% - 20% Kuckuckskindern wurden Jahrhunderte lang kolportiert, allerdings nie erwiesen. Gerüchte, Vorbehalte, Ängste spielten eine Rolle. Nach der sexuellen Revolution der Neuzeit mit ihren empfängnisverhütenden Errungenschaften nahm man an, dass Kuckuckskinder vermeidbar wären. Allerdings passiert es schon mal nicht ohne Absicht. Neueste Erkenntnisse belgischer Wissenschaftler lassen nun daran starke Zweifel aufkommen, dass es früher mehr Kuckuckskinder gegeben hätte. Im Fachblatt „Trends in Ecology & Evolution“ zeigen sie auf, dass nur ein bis zwei Prozent der Kinder durch außerehelichen Geschlechtsverkehr ins heimische Nest gesetzt würden. Und das sei schon historisch so gewesen.

Wenn der Kuckuck zweimal ruft


Die Forschergruppe um Maarten Larmuseau von der KV Leuwen identifizierte nach der Analyse von genetischen Daten, die mit anderen, die aus der Ahnenforschung stammten, kombiniert wurden, für Belgien eine Quote von 0,9 Prozent pro Generation. Ähnliche Resultate erbrachten andere Forscher für Spanien, Italien, Südafrika und Mali.

Ihren Namen beziehen Kuckuckskinder aus der Tierwelt, in der Seitensprünge viel häufiger sind als in menschlichen Populationen. Kuckucksweibchen entziehen sich der Brut und der Aufzucht ihres Nachwuchses, indem sie ihre Eier in fremde Nester deponieren. Clever hilft ihnen die Natur bei der List: Die Eier nehmen auf wundersame Weise die Färbung der Eier ihrer Vogel-Wirtin an.

Was ist dran an der Legende von der Erschleichung guter Gene durch Seitensprung?


Für Tierweibchen sind ein Seitensprung und das Unterschieben eines fremden Kindes eine Frage der evolutionstechnischen Überlebens und Optimierens. Es kann sich der Hoffnung hingeben, dass es durch bessere Gene dem Nachwuchs mehr Überlebenschancen vermittelt. Außerdem könnte es in die komfortable Lage kommen, dass gleich zwei Väter sich um die Jungen kümmern.

Menschen haben es da ungleich schwerer. Das Y-Chromosom, das vom Vater an den Sohn übertragen wird, kann sich als durchaus verräterisch erweisen – noch nach einigen Generationen. Außerdem ist das Risiko für Frauen, die durch Seitensprung schwanger werden, nicht unerheblich: Von körperlichen Kriterien wie Geschlechtskrankheiten einmal abgesehen, können die Konsequenzen Partnerschaften, Ehen und Familien zerstören. Schuldgefühle kommen spätestens dann auf, wenn an Vererben gedacht wird.

Können Männer endlich aufatmen?


Auch in Deutschland gab es vor einiger Zeit bereits Auswertungen von Studien, die auf eine niedrige Quote von Kuckuckskindern hinwiesen. Der Mediziner Johannes Fischer vom Universitätsklinikum Düsseldorf wies bei einer genetischen Untersuchung von fast 1000 Kindern von Familien, in denen das Kind auf eine Knochenmarksspende angewiesen war, auf, dass bei nur neun Kinder der Vater nicht der biologische Erzeuger sein konnte. Noch niedrigere Prozentzahlen (0,63 Prozent) ergab eine Schweizer Studie.

Können Männer nun aufatmen? Und warum ist die Angelegenheit für einen Mann so erschütternd? Schlechte Witze über Kinder, die dem Vater so gar nicht ähnlich sehen, gibt es zuhauf und sie sprechen Bände. Jeder Mann fühlt sich vermutlich an der Ehre verletzt, wenn er erkennen muss, dass sein Kind nur untergeschoben ist. Das geht an die Substanz und hat Konsequenzen, auch für das Kind.

Gut, dass Kuckuckskinder in der freien Wildbahn der Menschen selten vorkommen!



Mittwoch, 6. April 2016

Aufgespießt: Ulrike Zechers LieblingsMarke

Kollegin Ulrike Zecher, Expertin für Textcoaching, Konzept & Personal Branding, lud mich in ihre Kolumne "LieblingsMarke" ein und ich bin dem kleinen Abenteuer gerne gefolgt. Hier sind Fragen und Antworten zu Sichtbarkeit, Erfolg, zum Auf und Ab im Alltag eines Kreativ-Dienstleisters und zur bangen Frage: Wie generiert man Marken? Alles nicht so bierernst und dennoch substanziell.

hier geht's zum Interview auf Ulrikes Blog: http://ulrikezecher.de/lieblingsmarke/lieblingsmarke-04-missword-sigrid-gruner

Sonntag, 3. April 2016

Traurige Tage für die deutschen Liberalität - und ein Anlass sich zu erinnern

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Liberale wie Hans-Dietrich Genscher u...: Liberale waren sie beide. Überzeugte Europäer ebenso. Und jeder machte auf seine Weise klar, dass Liberalität eine Grundfeste unserer Demok...

Aufgespießt: Liberale wie Hans-Dietrich Genscher und Guido Westerwelle

Liberale waren sie beide. Überzeugte Europäer ebenso. Und jeder machte auf seine Weise klar, dass Liberalität eine Grundfeste unserer Demokratie ist. Einer der profiliertesten Politiker der Nachkriegszeit ist im hohen Alter gestorben, ein jüngerer, der sich gerade in den Jahren als deutscher Außenminister zur Reife profilierte, ging zu früh von uns - und schnell häuften sich die Nachrufe. Mal werden sie ihnen gerecht, mal weniger. Hat man die Menschen Hans-Dietrich Genscher und Guido Westerwelle persönlich gekannt, treten die Politiker beinahe in die zweite Reihe, denn liebenswürdig waren sie beide - auf ihre Weise. 

Meine Erinnerung an Hans-Dietrich Genscher


Aus einem Interview, das ich 2008 mit dem Urgestein Genscher in seinem Wachtberger Zuhause führen durfte, auf der Couch, auf der schon Schewardnadse und Kissinger saßen, fallen mir besonders diese Zeilen ins Gedächtnis (veröffentlicht in: Profile aus dem Rhein-Sieg-Kreis, 2008): 

"Wie nähert man sich schreibend einem Mann, über den schlechterdings schon alles gesagt wurde? Einer lebenden Legende? (...) Der wie kein anderer deutscher Politiker Footprints in der Welt hinterließ? Dessen Stimme noch immer ungebrochen Kraft und Gewicht hat? Der aus kluger Weitsicht und untrügbarem Instinkt - gepaart mit einem starken Willen - die Vision von einer geeinten Nation und einer Neuordnung Europas mit Nachdruck verfolgte und auch dem sprichwörtlichen Mann auf der Straße eine Botschaft vermittelte, die so heißen könnte: Gib sie niemals auf, deine Träume und Ziele!
(....)  
Selbst im vorgerückten Alter hat sein Leben nach der Politik nichts an Intensität eingebüßt. Von großer Präsenz und Klarheit, die "fordernde Strenge" (wie es seine ehemaligen Büroleiter Kinkel und Chrobog nannten) einer gelassenen Serenität gewichen, ist er neben seiner Tätigkeit als Anwalt und Berater gefragter Gesprächspartner, Vermittler, Redner, Lehrender und Publizierender. Dann und wann erhebt er die Stimme, wenn er liberale Koordinaten gefährdet sieht. Als Liberaler hat er nie vergessen, dass Politik der Freiheit und der Würde des einzelnen Menschen dienen soll, und in diesem Sinne Verantwortung getragen. (...) Von Hans-Dietrich Genscher darf man jetzt schon sagen, dass er lange nachwirken wird!"


Dem gibt es heute nichts hinzuzufügen. Das Interview gab er damals mit den Worten frei: "Ich habe mich sehr darüber gefreut." Danke, Hans-Dietrich Genscher!