Freitag, 14. Juli 2017

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Der Charme der Sommerfrische

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Aufgespießt: Der Charme der Sommerfrische: Stadtflucht im Sommer - die Städte leeren sich Hat das Internet eigentlich auch mal Betriebsurlaub?  Die Einzelhändler in nicht-digi...

Aufgespießt: Der Charme der Sommerfrische oder ...

.. macht das Internet eigentlich auch mal Betriebsferien? 


Sommer. Die Städte leeren sich. Die Einzelhändler in nicht-digitaler Zeit stellten zur Ferienzeit das Schild "Betriebsurlaub bis xx" in die Schaufenster und fuhren auf und davon. Die Zurückbleibenden hatten das Nachsehen. Heute, ja in diesen glücklichen Online-Shop-Zeiten kann der stationäre Handel sich ein solch schnödes, wenn auch verständliches Vorgehen nicht mehr erlauben. Sommerfrische - ein romantischer Begriff aus einer versunkenen analogen Zeit?

Urlaub - Ferien - Sommerfrische - Auf und davon!

Wenn Fleischer, Bäcker und Händler zeitgleich mit den Schulferien die Rolladen herunter ließen, blieben die Theken kalt. Nicht nur globale Vernetzung, auch die ubiquitäre, gleichmachende Digitalisierung macht heute Betriebsruhe obsolet. Die Sommerfrische war eine Orientierung gebende Zäsur. Heute ist jederzeit alles möglich, das Zeitempfinden verwischt. 

Sommerfrische als Flucht aus der heißen, stickigen Stadt

Die regierenden Häuser des Hochadels kreierten die Sommerresidenzen, die luxuriösen Seevillen, Datschen und Berghütten, die heute einen matten Niederschlag in Ferienhäusern und Fincas finden. Denken wir an die „glücklichen Tage in Aranjuez“, an das Sintra (Byrons Abbild vom himmlischen Eden) der portugiesischen Könige, an König Ludwigs Alpen-Paläste und Berghütten, an die Retreats eines Thomas Mann, Bertolt Brecht, Ödön von Horvath oder Alexander Puschkin. 

Als ab dem 18. Jahrhundert die Grand Tour ausgedehnte Bildungsreisen für Adelige, Kulturschaffende oder vermögende Erben zur Pflichtübung macht, blühte sie auf - die Liebe zu den antiken Stätten Italiens und Griechenlands. Auch skurrilere Reiseziele wie die Stätten der französischen Revolution oder die zu Kapitalen von Wissenschaft und Innovation, Technik und Fortschritt heranwachsenden englischen Industriestädte zogen Kulturbeflissene und Bildungsdurstige an. Die Rheinromantik etablierte sich. In dieser Zeit kam es auch zur Ausbildung einer bis heute faszinierenden und im Rang eines Mythos stehenden Institution, die sich leider nicht jeder leisten konnte und kann, dem Grandhotel alter Schule. 


Heute in Neapel - ist das noch Goethes Neapel?

Auch die zeit- und kostenfressende Grand Tour war nicht für jedes Budget geeignet. Goethe entfloh unter einem Decknamen dem für ihn zu eng gewordenen Weimar für einige Monate - und blieb zwei Jahre im sonnigen Süden, wo ihn nicht nur die Zitronenbäume in ihren Bann zogen. Allerdings arbeitete er währenddessen, netzwerkte mit anderen großen Geistern der Zeit und zog hohen schriftstellerischen und emotionalen Nutzen aus seiner Italianità-schwangeren Selbstfindung. In seiner "Italienischen Reise" hat er ihn festgehalten und damit nicht wenig zur Italiensehnsucht seiner Nachfahren beigetragen.* Seine Nacheiferer schrieben Postkarten an die Lieben zuhause. Auch gut. Heute schickt man ein Selfie, Aug in Aug mit dem Schiefen Turm von Pisa, dem Delphin Smoky oder dem Koloss von Rhodos. Na ja.

* Zu Neapel befand Goethe: "Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkner Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch.«


Vom Individualtourismus zur Pauschalreise


Als die Gebrüder Grimm 1838 zu ihrer Jahrhundertaufgabe "Deutsches Wörterbuch" ansetzten, lag die Etablierung der englischen Seebäder als Meilenstein sommerfrischer Urlaubswonnen bereits ein ganzes Jahrhundert zurück (man pilgerte nach Bath). Die Grimms definierten den Touristen als einen "Reisenden, der zu seinem Vergnügen, ohne festes Ziel, zu längerem Aufenthalt sich in fremde Länder begibt". Die Auswüchse des Massentourismus konnten sie nicht ahnen. Den Siegeszug der Eisenbahn jedoch haben sie noch erlebt. Er eröffnete dem Massentourismus Tür und Tor.



Seeeinsamkeit vor Berggigant - der Klassiker der Sommerfrische


Die Sommerfrische hierzulande hatte ihre Hochzeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert, wenn Fabrikbesitzer Schmitz in Köln, Kanzleirat Burger in München und der Berliner Kommerzienrat von Mayerhoff zur Ferienzeit seine Gemahlin nebst Hausmädchen, Koffer, Kisten und Kinder in der Kutsche verstauten (in die großzügige Limousine oder ins Erste-Klasse-Eisenbahncoupé) und ins Sommerhaus am Meer oder in purer Bergwelt verfrachteten. Dort verblieb die Familie für sechs bis acht Wochen und genoss gepflegte Geselligkeit in gesunder Luft und reizvoller Natur. Der Haushaltsvorstand war am Wochenende zugegen, werktags gestaltete er - der rührige Mann des Fortschritts - in der glühend heißen Stadt sein unfreiwilliges „Junggesellendasein auf Zeit“ mehr oder minder ausschweifend. In Billy Wilders Filmklassiker „Das verflixte siebente Jahr“ ist dieser schöne Gedanke verkörpert in Marilyn Monroe in den prüden Nachkriegsjahrzehnten angekommen. 

Reisen bildet - und macht glücklich. Wenn man es nicht zu tierisch ernst nimmt. Zu viel Programm schadet dem Erholungswert, zu wenig dem Intellekt. 

Dann mal - schöne Ferien!

PS: Hier geht es um eine Pauschalreise der besonderen Art - um einen unfreiwilligen Ausflug in ferne Galaxien.



Tags: Sommerfrische, Betriebsurlaub, Sommerferien, Urlaub, Tourist, Individualtourismus, Pauschalreise
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Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! (www.missword.de) Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische und Zeitthemen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Branding, Persönlichkeitsentwicklung.



Fotonachweise:
Stocksnap.io Bess Hamiti (Heißluftballon)
Stocksnap.io Sofia Sforza (Straße in Neapel)
Stocksnap.io Dino Reichmuth (Gebirge, Haus am See)

Thinkstock

Mittwoch, 12. Juli 2017

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Die Mittwochssuppe: Sieben auf einen Streich!

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Die Mittwochssuppe: Sieben auf einen Streich!: Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe (satt) ! Jetzt geht's sieben Mal um junges Gemüse! Im Hochsommer, gerade bei massiven Te...

Die Mittwochssuppe: Sieben auf einen Streich!

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe (satt) !


Jetzt geht's sieben Mal um junges Gemüse! Im Hochsommer, gerade bei massiven Temperatur-Stürzen oder Höhenflügen, machen Kreislauf und Magen schon mal schlapp. Sanfte Gemüsesuppen regulieren den Mineralienhaushalt, stimmen den Verdauungsapparat freundlich, machen federleicht satt und schmecken einfach sensationell in ihrer puren Art. 

Pralle Gemüsevielfalt - Suppe kann man überall kochen! 

Die Märkte boomen, das saisonale Grünzeug ist meist aus der Region und daher knackig-frisch. Und so kostengünstig wie das ganze Jahr nicht mehr. Für 4-5 Euro packt man sich Radieschen, Tomaten, Karotten, Petersilie, Spitzkohl und Lauch in den Einkaufskorb. Kräuter vom Freilandbeet, Zwiebeln und Zitrusfrüchte sorgen für gesunde Würze und sparen Salz, beerige Gaumenfreuden liefern uns all diese netten kleinen rundlichen Dinger in Bonbonfarben. 

Übrigens: Je kräftiger die Farbe, desto höher ist der Flavonoid-Gehalt in Gemüsen, Salaten und Früchten. Also zugreifen, wenn Sie von Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren oder schwarze Johannisbeeren angelacht werden. Die Schwester der roten Johannisbeere ist eine Vitalbombe und besonders lecker, wenn man ihre prall mit Saft gefüllten Beeren mit einem Stück frischen Ingwer in Wein andünstet und als Kompott zur Vanillewaffel oder eingekocht als Marmelade (mit einem konservierenden Schuss Gin) genießt. 

Unsere heutigen Mittwochssuppen sind fast komplett vegetarisch (wenn man vom luftgetrockneten Pancetta in der Bohnensuppe absieht) und fix gezaubert.



Zwiebeln für die französische Nationalsuppe

(1) Zwiebel-Spinatsuppe

Wir benötigen:

2 EL Olivenöl oder Butter, in Scheiben geschnittene Zwiebeln, gehackte Knoblauchzehe, 6 Tassen dünne Gemüsebrühe, 1 Glas trockenen Weißwein, 1/2 Tasse Sojasauce, 2 Handvoll frischen Babyspinat, Salz, Pfeffer, Spritzer Zitrone.


Und so geht's:

1 Fett in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebeln bei moderater Hitze weich dünsten. Knoblauch und Sojasauce zufügen. 

2 Gemüsebrühe und Weißwein erhitzen. Zwiebelmischung zufügen und nach 10 Minuten ebenso den Babyspinat. Zugedeckt bei geringer Hitze noch weitere 5-7 Minuten köcheln lassen. Abschmecken.


(2) Kalte Spanische Suppe (Gazpacho)

Wir benötigen: 

4 pralle Tomaten, 2 Bio-Gurken, geschält, entkernt und gehackt, 1 gelbe Mini-Zucchini, 2-3 Stangen Sellerie + Grün, 1 grüne Paprikaschote, gehackt, Basilikum, etwas gemahlenen Kümmel, Harissa und/ oder Safran, 1 EL Olivenöl, schwarze entsteinte Oliven, trockene Brotwürfel.


Und so geht's:


1 Alle Zutaten mischen, ein paar Garnierungen zurückbehalten, kurz durch mixen, die Konsistenz der Suppe darf nicht zu glatt sein.

2 Gut kühlen und in Schalen servieren, mit schwarzen Olivenhälften und angerösteten Würfeln von französischem Landbrot oder Wurzelbrot garnieren.

Giftgrüne Erbsenschote - die  Schwester der Zuckerschote


(3)Lauch-Zuckerschoten-Suppe


Wir benötigen:

3 EL Butter, 6-8 schmale Porreestangen (auch die dunkelgrünen Teile) in 1 cm großen Stücken, 2 gewürfelte Kartoffeln (wer mag, auch Süßkartoffel, die ja eigentlich gar keine Kartoffel ist), 200 g in Streifen geschnittene Zuckerschoten, 4 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe, gehackte Petersilie und/oder Minze, Meersalz, Zitrone, Tabasco, geröstete Pinienkerne.


Und so geht's:


1 Butter schmelzen, Lauch bei geringer Hitze andünsten. Zunächst die Kartoffeln und nach 5 Minuten die geschnitten Zuckerschoten zufügen und 5 bis 8 Minuten in der Hälfte der Brühe garen.

2 Abschmecken, Rest Brühe auffüllen, aufwallen lassen. Mit gerösteten Pinienkerne bestreuen.


(4) Grüne Bohnensuppe mit Pilzen, Pancetta und Birnen

Wir benötigen:

4 Tassen Hühnerbrühe, 300 g nicht zu weich gekochte grüne Bohnen, 50 g Pancetta, 1-2 Fleischtomaten (geschält, gehackt, entkernt), 100 g geschnittene frische Champignons, frischen Salbei, Thymian und/oder Bohnenkraut, Prise Knoblauch, schwarzen frischen Pfeffer, 1 saftige Birne in Achteln, Zitronensaft.

Und so geht's:

Grüne Bohnen haben nur eine kurze Saison

1 Pancetta in Olivenöl mit ein paar Salbeiblättern anrösten. Die gekochten Bohnen, Fleischtomaten, Pilze zufügen, anschwitzen, mit der Brühe aufgießen.

2 Abschmecken, mit Knoblauch und Birnenachteln vermengen. Kurz aufwallen. Mit Thymian und Bohnenkraut bestreuen. Spritzer Zitrone darüber macht Bohnen bekömmlicher.



(5) Möhren-Orangensuppe


Wir benötigen:

2 Tassen geriebene Möhren und 1/2 Tasse geschnittenen Topinambur, 1 gehackte rote Zwiebel, 3 Tomaten in Vierteln, 1 Tasse kochende Gemüsebrühe oder Wasser, 3 Tassen Tomatensaft, Saft und Abrieb einer Bio-(Blut-)Orange, 2 bis 3 EL Butter oder Ghee, frischen roten Pfeffer. 1 EL geriebene Haselnüsse oder frische Minzblätter zum Bestreuen.

Und so geht's:

1 Butter in einem schweren Topf schmelzen, Gemüse zufügen, schmoren und leicht bräunen.

2 Kochende Brühe oder Wasser zufügen, Suppe bei geschlossenem Deckel weich simmern lassen. Tomaten- und Orangensaft zufügen. Kurz aufwallen lassen.

3 Mit Meersalz, frisch geriebenen roten Pfeffer würzen. Dekorieren. 


(6) Rohe Tomatensuppe


Treulose Tomate? Von wegen!

Wir benötigen:

6 reife, geviertelte, geschälte Tomaten, 1 gehackte Lauchzwiebel, 3 EL feines Olivenöl, 2 Tassen Wasser, frische Basilikum und Oreganoblätter, Schnittlauch zur Deko. Kürbiskerne.

Und so geht's:

1 Alle Zutaten im Mixer glatt pürieren. 2 In eine Suppenterrine umschütten, kühlen, mit Schnittlauchröllchen und fettarm angerösteten Kürbiskernen dekorieren.


(7)Sahnige Heidelbeersuppe

Wir benötigen:



0,5 L Heidelbeeren (oder Brombeeren), 2 Tassen Wasser, 1 cm Ingwerwurzel, 2 EL Ahornsirup, halber TL Zimtpulver, Prise Nelkenpulver und Kardamon, 1 Tasse Sauerrahm, ggfs. 1 cl Rotwein.

Bonbons der Natur - Bärig beerig

Und so geht's:

1 Gewaschene Beeren mit einem Stück frischen Ingwer, Wasser, Ahornsirup, Zimt, Nelke und Kardamon (+ ggfls. Rotwein) in einem Topf ca. 12-15 Minuten simmern lassen. 

2 Abkühlen. Sauerrahm (alternativ: Sahnejoghurt, Soja-Jogurt, Schlagsahne oder Dickmilch), einrühren und vor dem Servieren noch mal kühl stellen. Hübsch machen sich Mandelmakronen oder Kokossorbet dazu. 


Wie immer können die Mengenangaben der Ingredienzien nach Geschmack angepasst werden! 

Falls Sie diesen sommerlichen Marktquerschnitt mögen, teilen Sie ihn doch mit anderen!

Tags: 
Gemüsesuppe, Sommergemüse, Heidelbeeren, Bohnen, Lauch, Zuckerschoten, Tomatensuppe, Spanische Suppe, Gazpacho, Zwiebelsuppe




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Sigrid Jo Gruner  unterstützt als MissWord! (www.missword.de) "Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

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Sonntag, 9. Juli 2017

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Vor dem Schreiben kommt das Denken!...

1a-Grenadas - auf www.missword.de: Sonntagsthema: Vor dem Schreiben kommt das Denken!...: Texter beauftragen. Briefing erstellen. Zielvorgaben umsetzen:  Die Dos und Don'ts in der Zusammenarbeit "Auftraggeber & Tex...

Sonntagsthema: Vor dem Schreiben kommt das Denken!

Die Dos und Don'ts in der Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber & Text-Profi

Texter beauftragen. Briefing erstellen. Textprojekte umsetzen: Ein kalkulierbares Abenteuer. Was braucht's für einen geschmeidigen Start in eine Zusammenarbeit, die reichlich Früchte trägt und beide Seiten zufrieden stimmt?


Gerade habe ich einen exemplarischen Fall erlebt: Eine neue Website sollte kreiert werden inklusive Content plus Mini-E-Book, Erklärtexten und Unternehmensbroschüre. Für den Internetauftritt hatte der Webdesigner bereits eine Farbe (die Lieblingsfarbe des Geschäftsführers:-) und ein Template ausgewählt, eine vorläufige Seitenstruktur erstellt. Nun sollten die Lücken gefüllt werden .. von wem? Na, vom Schreiberling! - 

Entspannt-konzentriertes Brainstorming - Briefing und Re-Briefing



Diesem wird ohne weiteren Meinungsaustausch eine Menge vorgeschriebenes Material, Daten aus der Unternehmensmarktforschung und Textvorlagen, die man bereits auf anderen Websites aufgespürt hat, auf den Schreibtisch gekippt. Er kommt ins Schwitzen, reibt sich die Augen und kapiert nur mühsam: Offenbar soll er daraus eine stimmige und überzeugende Kreation erstellen. Also viel totes Material statt klarem Briefing, nachvollziehbaren Zielvorgaben und lebendigem Meinungsaustausch. Dass es so im Ruckzuck-Alleingang nicht gehen kann, wird jedem schnell klar. Der betroffene Textwerker ist gut beraten, sich zu wehren - im Sinne optimaler Resultate. "Nein" könnte hier ein ganzer Satz sein. 

Strategische Positionierung: Die hohe Kunst des Aufeinander-Eingehens bei Analyse & Planung


Bereits im Briefing und Re-Briefing werden die Karten der Zusammenarbeit verteilt. Dass ein ausführliches Briefing gerne mit einem Zuviel an Material verwechselt wird, ist nicht selten. Mehr und mehr scheuen sich Auftraggeber im digitalen Zeitalter, sich auf ein persönliches Brainstorming mit dem Auftragnehmer einzulassen. Ja, bereits ein Abstimmungstelefonat stößt nicht immer auf offene Ohren. - Haben wir Sprache und Sich-Einlassen verlernt beim angestrengten Versuch, digital zu denken? 

Was ist auf Unternehmer-Seite zu tun, um dem Kreativdienstleister/Auftragnehmer zu signalisieren, dass der Auftraggeber mit an Bord ist?

  • Eine klare Systematik an Zielvorgaben formulieren
  • Prioritäten herausschälen - die wichtigen von den eher untergeordneten Punkten unterscheiden
  • Erwartungen an den Auftragnehmer schriftlich niederlegen
  • In einer Briefing-Checkliste Unverzichtbares und Ausschlüsse definieren
  • Strategische Diskussionsbereitschaft signalisieren und in einer tiefergehenden strategischem Beratungsphase an der Schärfung eines evtl. nicht oder nur unklar vorhandenen Unternehmensprofils inklusive Marktpositionierung und Imageklärung mitzuwirken und dafür auch Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen einzubeziehen.
  • Dem Kreativen Zugang zu relevanten Personen im Haus gewähren und Nachfragen nicht als lästig empfinden.
  • Sich klar machen, dass eine laufende Abstimmung während Kreation und Umsetzung die Resultate deutlich optimieren hilft.
  • Sich darauf einstellen, dass die Strategiephase unter Umständen längere Zeit in Anspruch nimmt, weil auch auf Agentur- oder Textprofi-Seite keine Hellseher mit Glaskugel am Werk sind, die die internen Prozesse und nicht artikulierten Vorstellungen auf der Kundenseite intuitiv durchschauen könnten. 
  • Positionierungsberatung auf Augenhöhe
  • Dem Kreativdienstleister nicht zuletzt klar machen, ob man von ihm rein die kongeniale Umsetzung von (klaren) Zielvorgaben und Denkvorlagen erwartet oder auch strategische Neuschöpfung im Sinne von Branding, Unternehmens-Wording, Definition von Kernaussagen und -Identität, Typologie in der Kommunikation u.a. 

Was sollte auf Unternehmer-Seite vermieden werden?
  • Detailfülle statt strukturierter Zielvorgaben
  • "Pferde wechseln": Gravierende Änderungen zu Zielen oder strategischen Vorgaben innerhalb des Briefing-Prozesses
  • Breite, schwammige Briefings mit nicht-priorisier- oder hierarchierbaren Zielen
  • Termindruck, Eilverfahren, nicht genug mit Infos unterfütterte Settings
  • Re-Briefing überhören
  • Demotivierung des Kreativen

Ein systematisch durchgeführter Diskussions- und Denkprozess auf der Basis der Unternehmenserfahrungen und der Wissbegier des Dienstleisters verhindert Fehlschüsse, Fallstricke und Fußangeln, er reduziert den Aufwand auf beiden Seiten bei der reaktiven eigentlichen Umsetzung und somit auch die Kosten. Dann ist es allemal empfehlenswert, sich der überschaubaren Mühe und dem (maßvollen) Kosteninput einer Positionierungsberatung zu stellen.

Was sollten Kreativ-Dienstleister wie Profi Texter beachten?

  • Auf schriftliche Briefings pochen
  • Genügend Zeit für Bearbeitung frei schaufeln
  • Briefingphase nutzen für Kontakte zu mehreren Ansprechpartnern auf Kundenseite
  • Eigene Rückschlüsse ziehen, Nachrecherchen vornehmen, Unstimmigkeiten ansprechen
  • Eigene Denkprozesse vornehmen


Was sie vermeiden sollten?
Positionierung spielerisch angehen
  • Briefing-Teilnehmer müssen - hinsichtlich ihrer Erfahrung - auf Augenhöhe sein
  • Falls das Briefing unklar ist, die wirklich wichtigen Punkte nachfragen und keine eigenen Prioritäten festlegen
  • Sich nicht mit Halbheiten abgeben - Fragen, fragen, fragen!
  • Auf einer Positionierung bestehen, falls erkennbar wird, dass hier deutliche Defizite vorliegen - in jedem Fall das Minimum durchführen, besser mehr.
  • Falls es ein Unternehmensprofil gibt, kritisch nachfragen
  • Klartext reden und
  • wenn es sich ganz unrealisierbar anfühlt, sich nicht scheuen Nein zu sagen!

Eine klare Haltung und das Wissen darüber, auf welchem Platz man steht (und sich wohl fühlt) verhilft nicht nur dem Privatmann über die Lebenshürden. Auch und nicht zuletzt Unternehmen sind aufgerufen, den Sinn ihres Daseins, ihre Marktberechtigung und Marktposition und die Farbe im Sinne von Wesenheit ihres Unternehmens aufzuspüren. Positionierung sollte in regelmäßigen Abständen Pflicht und Kür sein. 

Bei Solo-Unternehmen wie MissWord! sitzen Auftraggeber immer mit der Chefin am Tisch. Von der Strategischen Beratung bis zur kreativen Umsetzung hat sie die Zügel in der Hand. Und dass es hier nicht nur um angestrengte Gehirnzellen geht, ist ihr wichtig. Buntstifte, Knetmasse, farbige Module zum Zusammensetzen, spielerisches Clustering regen die rechte Hirnhälfte an und erzeugen oft erstaunliche Querverweise. Falls es ihr "zu viel" wird, sind fähige Kooperationspartner (Grafik, Design, Illustration, Podcasting, Video, SEO, Online Marketing, Klassische Werbung, Fotograf u.a.) in kollegialer Reichweite.

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Sigrid Jo Gruner unterhält unter der Firmierung MissWord! (www.missword.de) ein Redaktionsbüro für strategische Kommunikation mit den Schwerpunkten Consulting, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und mit 23-jähriger Erfahrung. Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische Themen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Modern Times, Branding und Persönlichkeitsentwicklung.


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Die nächsten Blogthemen auf 1a-Grenadas:

  • Wie läuft eine Positionierungsberatung ab? Und was bringt sie wirklich?
  • Kommen bald Roboter-Texte? Und was hat man von ihnen zu fürchten?
  • Mehr zur Zusammenarbeit zwischen Texter und Klient in sieben Schritten


Tags: Briefing, Positionierung, strategische Beratung, Website Content, Briefing, Zielvorgaben, Branding, Texter, Textprojekt

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